Kapitel 15.1

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 ~Jessica Kennedy~

Als ich meine Augen wieder aufschlug, bemerkte ich, dass ich mich immer noch in Shawns Höhle befand. Ich lag in seinem Bett. Schwan schien mich zugedeckt zu haben. „Ich habe doch gesagt, du sollst es ihr noch nicht sagen.“ hörte ich Kyle. „Aber ich musste. Ich kann sie nicht anlügen.“ Verteidigte sich Shawn. „Nur, weil du in sie verknallt bist, was?“ neckte er ihn. „Das. Das stimmt doch gar nicht.“ protestierte er. So gerne ich dieser Diskussion noch folgen wollte, ich musste schließlich irgendwann aufstehen. Ich drehte mich um, in die Richtung, aus der die Stimmen zu kommen schienen. „Oooooooh Dornröschen ist erwacht.“ freute sich Shawn. „Es wird ja auch Zeit. Sie muss in die Welt der Sterblichen zurück.“ bemerkte Kyle. „Wie spät ist es?“ fragte ich. Shawns liebevoller Blick wandte sich um zu seinen Uhren. „Menschenwelt oder hier?“ fragte er. „Ha ha. Lustige Frage.“ „Silberne Uhr. Die zeigt die Zeit der Menschenwelt. Die goldene unsere.“ erklärte er mir. „Fuck! Schon halb acht. Und ich sehe sicherlich aus, wie ein Monster!“ brabbelte ich panisch vor mich hin. „Menschlich gesehen, sind wir das doch alle oder?“ lachte Kyle. „Auch so bist du wunderschön.“ bemerkte Shawn. Kyle warf Shawn einen viel sagenden Blick zu und verschwand. „Du kannst zu meiner Wasserstelle gehen. Die Handtücher liegen links im Regal.“ Er deutete in die Richtung eines Loches in der Wand. „Keine Türen?“ „Prinzessin, du musst Prioritäten setzen. Und ich habe sicherlich besseres zu tun, als dich zu beobachten. Ich bin nicht du, kleine Hexe.“ „Ach du bist doch doof.“ sagte ich ihm und machte mich auf in die Richtung, in die er gezeigt hatte. Ich legte meine Sachen ab und stellte mich unter die Dusche. Wenigstens so etwas gab es hier. Ein merkwürdiges Geräusch ließ mich inne halten. „Shawn? Was war das?“ Er erschien im Raum. „Mensch! Ich dachte, du willst mich nicht beobachten!“ fuhr ich ihn an. „Ssssshhh!“ machte er nur und drückte mich an die Wand. Es trennte uns in diesem Moment nicht mal mehr ein Centimeter. „Shawn, was soll das?“ „Ich sagte du sollst leise sein. Es ist wer hier.“ flüsterte er. Fuck! Das hat gerade noch gefehlt. „Wer?“ versuchte ich noch zu erfahren. Vergebens. Er presste seine Hand auf meinen Mund, sodass ich letztendlich gar nichts mehr sagen konnte. Ich sah durch das Loch in der Wand einen weiteren Werwolf durch die Höhle schleichen.  „Prinzesschen, ich weiß, dass du hier irgendwo bist. Ich kann dich riechen. Komm raus.“ schnaubte die Stimme. Indra. „Bleib hier. Ich komme gleich wieder.“ flüsterte Shawn so leise, dass man es kaum hören konnte. Er schnappte sich meine Sachen und verschwand mit seiner üblichen Nebelwolke. Jetzt stand ich dort, allein. „Jetzt hab ich dich!“ rief die Stimme. Die Schritte entfernten sich. Erleichtert atmete ich wieder ein. Wenigstens hatte Shawn mir meine Unterwäsche da gelassen. Diese zog ich an und wickelte mich in ein Handtuch.

Shadowland - Wenn Träume wahr werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt