Kapitel 15.2

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"Shawn. Ich hätte doch wissen müssen, dass du dich hier aufhälst.“ hörte ich Indra.  „Natürlich. Ich wohne schließlich hier. Du lässt unsere Prinzessin gefälligst in Frieden leben. Ihr Vater, der König wird dich wegsperren lassen. Er wird nicht erfreut sein, wenn ich ihm Bericht erstatte.“ antwortete Shawn. Indra schnaubte „Ach, das sagst du doch nur, weil du mit ihr schläfst.“ „Stimmt nicht.“ „Wieso hast du sonst ihre Sachen unter deinem Bett zu verstecken versucht?“ „Indra, ich wüsste nicht, was dich das angeht.“ „Die Königstochter und der beste Leibwächter des Königs. Was für ein Traum. Diese Nachricht wird sich sicherlich schneller verbreiten, als alles andere.“ sagte Indra. „Untersteh dich. Und jetzt verschwinde.“ befahl Shawn. Indra verschwand nicht. Da ich früher oder später sowieso zurück musste, beschloss ich, mich jetzt wieder in die Menschenwelt zu transportieren.

In einem leeren Klassenraum materialisierte ich mich wieder. Als ich gerade zur Türe wollte, merkte ich, dass ich praktisch nur ein Handtuch trug. Verdammt! Der Unterricht würde in wenigen Minuten beginnen. Dies bedeutete, dass meine Klassenkameraden jeden Moment in diesen Raum gestürmt kommen würden. Was könnte ich jetzt bloß tun?

Eine weitere Nebelwolke erschien neben mir. Mit ihr Shawn. „Schnell, zieh das an.“ sagte er und reichte mir ein Kleidchen. Verwirrt sah ich dieses Kleidchen an und fragte ihn „Wo sind meine Sachen? Die, die ich eben anhatte?“ „Indra. Sie ist der Meinung im Shadowland verbreiten zu müssen, dass wir miteinander schlafen. Sie hat es als Beweis mitgenommen.“ erklärte er mit einem Augendrehen. Trotz dieser Reaktion schien er nicht ganz unglücklich zu sein. „Ich war eben schnell bei Linea. Sie hat noch einige Sachen aus ihrer Menschengestalt.“ Dankbar darüber nahm ich das Kleid entgegen. Erwartungsvoll sah ich Shawn an. „Prinzessin, es gibt nichts, was ich nicht schon gesehen hätte.“ grinste er. Also drehte ich mich weg und zog mir das Kleid über. Es passte schon fast perfekt. Allerdings kam ich nicht an das Ende des Reißverschlusses dran. Shawn schien dies zu bemerken und eilte mir zu Hilfe. In dem Moment, in dem er das Kleid wieder los ließ, wurde die Türe zum Klassenraum aufgerissen. „Oooooh seht her! Die Mörderin und ihr Komplize treiben es im Klassenraum!“ rief Finn den anderen zu. Sofort stürmten alle in den Raum. „Aber wir sehen doch gar nichts.“ beschwerte sich jemand. „Alle hinsetzen! Hier gibt es nichts zu sehen!“ rief unser Englischlehrer. Er warf mir einen verletzten Blick zu und wendete sich wieder der Klasse zu „Frau Fischer wird es nicht gefallen, wie sie sich momentan alle verhalten. Sie hacken grundlos auf einer ihrer Klassenkameraden herum. Das wird für einige von euch eine Verwarnung geben.“ „Wir sehen uns.“ Mit diesen Worten verschwand Shawn schnell, bevor sich die Aufmerksamkeit wieder in unsere Richtung stellte. „Jess, mach dir nichts draus, wenn sie so etwas sagen. Aber ob es jetzt nun stimmt oder nicht, er ist wirklich heiß.“ stellte Ally klar. „Ach Ally, noch nie war ich so froh dich zu sehen. Es tut mir so leid, wie ich zu dir war.“ bemerkte ich. „Alles gut Jess. So etwas passiert nun mal.“ Sie nahm mich kurz in den Arm. „Ally, ich war bei Liz. Danke, dass du deinen Vater überredet hast.“ „Dafür sind Freundinnen doch da. Aber Jess? Nochmal schaffe ich das nicht. Ich weiß nicht, was du angestellt hast, aber mein Vater kam stocksauer heim.“ antwortete sie. Ich erklärte „Ich habe keine Ahnung, was genau passiert ist. Aber sie ist auf jeden Fall völlig verändert. Ich kenne sie so gar nicht.“ „Wollen sie ihr Gespräch draußen vielleicht fortsetzen? Dann kann ich hier endlich einmal mit dem Unterricht beginnen.“ meckerte unser Lehrer. So kenne ich Seba gar nicht. Wieso verändern sich alle in letzter Zeit immer? Ich verstehe das nicht. „Entschuldigen sie bitte Herr Smith.“ entschuldigte ich mich. Alyson fügte noch hinzu „Wir sind fertig. Das wird nicht wieder vorkommen.“

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