Also ging ich am nächsten Morgen völlig lustlos und zu tiefst deprimiert zur Schule. Dort sah ich schon die merkwürdigen Blicke meiner Klassenkameraden. Was ging wohl in ihren Köpfen vor? Woran dachten sie wohl? Scheinbar hatte es mit mir zu tun, denn alle starrten mich geschockt an. Alyson kam zu mir. Sie schien meine Gedanken erraten zu haben, denn sie beantwortete sogleich „Sie geben dir die Schuld daran. Abgesehen davon, hat Leon dich gesehen, als du dich vom Dach des Autohauses stürzen wolltest. Er hat es den anderen erzählt. Reagiere bloß nicht darauf, denn dann wird es nur schlimmer.“ „Na toll. Jetzt bin ich ein Freak. Und ein Mörder.“ stellte ich fest. Wütend fügte ich hinzu „Wie kann ich da bitte nicht drauf eingehen? Ja, es ist meine Schuld, aber ich habe sie nicht umgebracht. Das war nicht ich!“ „Du warst auch diejenige, die ihr das blaue Auge verpasst hat.“ erinnerte sie mich. „Aber ich habe keine Erinnerungen daran! Und ich würde sicherlich wissen, wenn ich…. Warte! Gibst du mir etwa auch die Schuld?“ fuhr ich sie völlig wütend an. Ich nahm sie am Kragen und drückte sie gegen die nächst gelegene Wand. Auch wenn ich um einiges kleiner war, das mochte noch lange nicht heißen, dass ich keine Kraft hatte.
Bevor meine Faust meine Wut noch an ihrem Gesicht auslassen konnte, packten mich zwei starke Hände von hinten und zerrten mich weg. Dies brachte das Fass zum überlaufen. Ich musste meine Wut doch an irgendwem auslassen. Ich schlug und trat um mich. Völlig ungeachtet dessen, wer mich da festhielt. Zusätzlich schrie ich „Nein! Loslassen!“ Die Hände packten nur noch stärker zu. „Jessica, sie können ihre Mitschülerin nicht einfach so schlagen. Was auch immer sie getan hat, können sie auch mit Worten klären. Und mich brauchen sie nicht zu schlagen oder zu treten. Ich habe ihnen nichts getan.“ versuchte Sebastian ruhig zu sprechen.
Ohje! Das hatte ich total vergessen. Wir waren im Englischraum. An die Klasse gewandt erklärte er „Sie werden jetzt die Vokabeln der letzten Unit üben. Ich werde hier jemanden zum Direktor bringen müssen.“ Er zerrte mich am Arm nach draußen. Anstelle davon, zum Direktorenzimmer zu gehen, zerrte er mich in die andere Richtung. Die Klassenzimmer in dieser Ecke waren selten belegt. Genauso auch heute.
„Mensch das hat weh getan! Was fällt dir ein?“ fuhr er mich an. „Ich wollte nicht dir wehtun. Ich wollte Alyson schlagen. Du warst nur gerade da. Dafür kann ich nichts.“ versuchte ich mich zu verteidigen. „Aber wieso? Was hat sie dir getan?“ fragte er. Diesmal klang er eher besorgt als alles andere. „Sie gibt so wie alle anderen mir die Schuld an Krissys Tod. Sie sagen, ich hätte sie umgebracht. Leon hat mich beim Autohaus gesehen und das überall rum erzählt. Das ist alles einfach zu viel. Es ist alles meine Schuld.“ schluchzte ich. Er sah sich kurz um, und nahm mich dann vorsichtig in den Arm. Seine Stimme, direkt an meinem Ohr, flüsterte immer wieder „Aber es ist nicht deine Schuld.“ und „Du kannst da nichts für.“ Ich ließ mich völlig meinen Gefühlen hin. Solange, bis alle Tränen verbraucht waren. „Aber, aber Seba. Du gibst nicht wirklich dem Direktor Bescheid oder? Meine Mutter will, dass ich zum Psychiater gehe. Aber ich will das nicht. Nach dem wird sie mich aber zwingen.“ „Redhead, das kann sie nicht. Du bist volljährig, da kannst du über dich selber bestimmen. Nein, ich werde nicht Bescheid sagen.“ beruhigte er mich. Geschockt fügte er hinzu „Wir müssen zurück! Ich muss unterrichten!“
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Shadowland - Wenn Träume wahr werden
МистикаJessica Kennedy erfährt, dass sie eine Hexe ist. Aufgrund dessen wird sie gejagt. Zudem schleicht sich eine neue Klassenkameradin in Jessicas Clique ein, um diese zu zerstören. Als wäre das nicht schon genug, fängt sie auch noch an Gefühle für ihren...