Kapitel 18.4

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Als sie sich einige Minuten später wieder erholt hatte, fragte sie mich „Kann ich vielleicht für eine Weile hier bleiben? So lange, bis die Prüfungen vorbei sind. Dann werde ich wieder zu meinem Vater ziehen.“ Zu ihrem Vater? Ich dachte sie ist zusammen mit beiden Elternteilen her gekommen? Aufgrund von Allys Trauer ließ ich diese Frage doch besser ungestellt. Sicherlich war sie einfach nur verwirrt im Moment. Niemand konnte das besser verstehen, als ich. Ich nickte. „Natürlich kannst du das.“  Sie befreite sich aus der Umarmung und fragte erleichtert „Was täte ich nur ohne dich?“ „Das könnte ich dich ebenso fragen Ally. Du bist von dem ersten Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben einfach immer für mich da gewesen. Ich brauche dich jetzt mehr denn je.“ sagte ich ihr. Sie grinste mich an. „Also, was tuen wir jetzt?“ fragte mich Ally. Ich überlegte. „Wie wäre es damit?“ fragte ich. „Womit?“ fragte sie zurück. Als Antwort schlug ich sie mit meinem Kissen. „Na warte! Das gibt Rache!“ rief sie und nahm sich ein anderes Kissen und schlug zurück. Das ging immer so weiter, bis die Federn der Kissen den Raum ausfüllten. Kichernd ließen wir uns auf Bett fallen. Durch das hektische Atmen während meines Lachkrampfes, atmete ich eine Feder ein. Ich fing an zu husten.
„Jess, ist alles in Ordnung?“ fragte Ally mich total besorgt. Ich versuchte wieder zu Atem zu kommen, während mit Ally besorgt auf den Rücken klopfte. Scheinbar dachte sie, ich hätte mich verschluckt oder was auch immer. Als ich wieder recht normal atmen konnte, versicherte ich ihr, dass es mir gut ging. „Ally alles gut. Ich habe nur eine Feder eingeatmet.“

Das brachte sie wieder zum Lachen. Auch ich musste wieder lachen.

Plötzlich hörte ich auf zu lachen. Ally sah mich besorgt an. „Ally ich muss dir etwas sagen. Aber bekomme bitte keine Angst vor mir, ja?“ Ich hoffte, dass ich es ihr anvertrauen konnte. Ich war mir eigentlich sehr sicher, dass ich es konnte. Sie nickte. Also versuchte ich es. Ich versuchte, meine Kräfte einzusetzen. Diesmal aber nicht, um jemanden anzugreifen, sondern ich versuchte die Federn zu bewegen, die auf dem Boden lagen. Und tatsächlich, es funktionierte wieder. Es schien wirklich nur eine Blockade gewesen zu sein. Vielleicht war ich einfach nur zu betrübt gewesen in den letzten Stunden. Alyson sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. „Wahnsinn.“ hauchte sie.

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