Kapitel 4.3

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Um sieben Uhr abends kamen wir dann endlich in Dresden an. Dresden ist eine so wunderschöne Stadt. Auch die Jugendherberge ist schön. Umgeben von jeder Menge Bäume, ein See neben dem Haus. Und das Beste war, es passte nur eine Klasse in die Jugendherberge. Dies bedeutet, wie haben es ganz für uns.

Es ergab sich ein riesengroßes Gedrängel. Alle wollten sofort ihre Koffer haben. Alle wollten in den See springen. Nur ich nicht. Ich wollte mit Kristina reden. Krissy stand schon mit ihrem Koffer an der Seite und wartete. Diese Gelegenheit nutzte ich und lief zu ihr hin. „Krissy, bevor du wieder wegläufst hör mir doch bitte zumindest zu ja?“ bat ich sie. Sie sah mich an. Dies wertete ich als ein Ja und redete drauf los „Was auch immer in dieser Nacht geschehen ist tut mir leid. Ich habe ehrlich keine Erinnerung mehr daran, was passiert ist. Was es auch immer war, ich scheine es verdient zu haben, dass du nicht mit mir redest. Aber bitte erkläre doch, was vorgefallen ist.“ „Ja, du hast es wirklich verdient!“ rief sie „Und jetzt lass mich in Ruhe! Ich möchte nichts mit dir zu tun haben!“ Autsch. Das tat weh. Lizzy und Ally kamen mit ihren Koffern. Als Krissy dies sah, nutzte sie diese Gelegenheit und lief ihnen entgegen. Lizzy und Krissy gingen ins Gebäude. Ally kam noch kurz zu mir. Sie sagte „Gib ihnen ein wenig Zeit. Das wird wieder. Versprochen!“ Anschließend verschwand auch sie.

Als ich meinen Koffer entgegen nahm, stürmte eine wütende Krissy auf mich zu. Auweia! Was habe ich jetzt schon wieder falsch gemacht? „Wenn du mir etwas zu sagen hast, dann sag es mir bitte ins Gesicht! Sei nicht so feige und schick Alyson vor! Sie kann für das, was du getan hast nichts! Dann brauchst du sie auch nicht mit reinziehen! Du kannst übrigens allein schlafen! Wir haben keinen Platz für Leute wie dich! Auf solch amateurhafte Drohungen falle ich nicht rein!“ schrie sie mich an und verschwand wieder im Gebäude. Autsch! Das tat richtig weh. Ich spürte, wie mir die Tränen meine Wangen herunter liefen.

Wo kann ich nur hin, dass ich niemandem begegne? Irgendwo muss ich hin. Weg von hier. Ohne ein Ziel lief ich los. Mitten in den Wald hinein. Ich lief soweit mich meine Beine tragen mochten. Als ich nicht mehr konnte, lies ich mich einfach fallen und blieb liegen. Ungehemmt fing ich an, meinen Tränen freien Lauf zu lassen.

Völlig unerwartet hörte ich Schritte. Wo kamen die auf einmal her? Eben herrschte hier noch diese wunderbare Stille. Die Schritte kamen immer näher. Das spürte ich. Vorsichtig setzte ich mich auf und spähte in den dunklen Wald hinein. Habe ich ehrlich so lange hier gelegen, dass es schon dunkel ist? Die Schritte wurden immer lauter. Sie jagten mir immer mehr Angst ein.

Ich sah mich nach geeigneten Gegenständen um, mit denen ich mich wehren konnte. Etwas Besseres als einen dicken Ast fand ich leider nicht. Also nahm ich den Ast und stellte mich so nah es ging an den nächsten Baum. Vielleicht sah mich diese Person ja nicht. Ein Lichtstrahl erschien neben mir. Okay, das mit dem nicht gesehen werden wird dann wohl doch schwieriger. Schließlich blieb die Person stehen. Diese Gelegenheit nutzte ich. Mit erhobenem Ast schoss ich  um den Baum. Ich holte aus, um zu schlagen. Aber diese Person bekam den Ast zu fassen, noch bevor ich treffen konnte.

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