Kapitel 14.3

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Ich beschloss Shawn zu fragen. Er oder Kyle wüssten die Antwort bestimmt. Ich konzentrierte mich auf ihn und versuchte mich zu transportieren. Diesmal würde ein Traum nicht ausreichen. Und tatsächlich legte sich die mir immer noch gruselige Wolke um mich und transportierte mich fort.

Mit einem harten Aufprall fiel ich zu Boden. Die Wolke war verschwunden. Erleichtert atmete ich auf. Ich habe es in Shawns Höhle geschafft. „Darüber freust du dich? Du hättest dich mal landen sehen sollen.“ lachte er auch schon. „Hey, ich übe ja noch!“ verteidigte ich mich. „Entschuldige bitte, dass ich einfach so reinplatze, aber ich brauche deine Hilfe. Also, würdest du dich bitte einmal zeigen?“ Hinter mir hörte ich Schritte. Vermutlich seinerseits, „Du kommst gerade rechtzeitig. Ich bin fertig mit Duschen und wollte gerade zu Bett gehen.“ Verwirrt drehte ich mich zu ihm um. „Wieso rechtzei…“ Weiter kam ich nicht. Er stand da einfach vor mir, nur in ein Handtuch eingehüllt. „Bin ich etwa so schön, dass es dir die Sprache verschlägt?“ lachte er und fuhr sich mit einer Hand durch sein nasses Haar. Diese arrogante Geste ließ ihn trotzdem unmöglich attraktiv aussehen. „Ich habe sicherlich besseres zu sehen, als einen halbnackten Werwolf. Ich bin vergeben.“ erklärte ich rasch. „Stimmt, dein Englischlehrer. Glaub mir, ich wäre die bessere Wahl.“ warf er in den Raum. „Shawn ich bin nicht hier wegen deiner scheiternden Flirtversuche. Ich brauche deine Hilfe. Und zwar dringend.“ „Ach dafür bin ich der Prinzessin gut genug, ja?“ „Shawn bitte. Und zieh dir was an.“ Er verdrehte die Augen und verschwand in einer Ecke. Das Handtuch ließ er zu Boden fallen. Ich weiß nicht, was mich daran hinderte  weg zu sehen. Wie gespannt sah ich zu, wie er sich eine Hose anzog. Er drehte sich wieder zurück zu mir. Schnell sah ich weg. „Also doch nicht so uninteressant, was?“ neckte er mich. Diesmal war es an meiner Reihe die Augen zu verdrehen. „Schön, was ist los Prinzessin?“ „Nenn mich nicht so Shawn.“ „Wenn ich dir schon helfe, dann lass mich dich so nennen, wie ich es will.“ argumentierte er.

Ich erklärte ihm, was mit Lizzy vorgefallen ist. „Okay. Ich habe dir erzählt, dass du mächtig bist und das Shadowland regieren könntest, ja?“ Ich nickte. Er fuhr fort „Und ich habe dir erzählt, dass einige das nicht wollen und dich jagen, ja?“ Wieder nickte ich. „Ich glaube, es ist an der Zeit, dass du es erfährst. Setz dich, dann ist es nicht so weit zum Boden.“ Er deutete auf sein Bett. „Danke, ich stehe lieber.“ lehnte ich ab. „Du wirst dich setzen wollen, glaub mir.“ Dieser Tonfall brachte mich zum erschaudern. Mit zittrigen Beinen lief ich zum Bett und ließ mich auf der Kante nieder. „Du wirst gejagt, weil du die einzige Thronerbin bist. Dein Vater schafft es nicht mehr lange.“ erklärte er. „Mein. Vater. Mein Vater?“ fragte ich geschockt. „Jipp. Dein Vater.“ sagte Shawn und ließ sich neben mich aufs Bett fallen. „Er ist vor 16 Jahren zurückgekehrt, in der Hoffnung, Kyle könnte ihm helfen. Die Behandlung muss aber unter Beobachtung durchgeführt werden. Deswegen konnte er nicht zurück. Er wollte, aber…“ mehr bekam ich nicht mit. Der Raum verdunkelte sich mal wieder.

Shadowland - Wenn Träume wahr werden Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt