Es ist wirklich wunderschön hier, aber dieser Kerl langweilte mich. Meine Freundinnen schienen begeistert. Sie waren ganz an der Spitze der Gruppe. Ich blieb wieder allein zurück. Immerhin würde es dann nicht auffallen, wenn ich verschwinde.
Ich lief erstmal zur Toilette.
Als ich wieder rauskam, da sah alles komplett anders aus. Habe ich vielleicht die falsche Tür genommen? Ich drehte mich um zu der Toilettentür, doch diese war verschwunden.
„Kann ich euch irgendwie helfen? Ihr scheint mir so verloren.“ Geschockt wand ich mich um zu demjenigen, dem diese Stimme scheinbar gehörte. „Entschuldigt mich. Ich wollte euch nicht so erschrecken.“ „Äääähm…. Wer sind sie? Und wieso tragen sie diese Sachen? Und wieso sprechen sie so merkwürdig?“ fragte ich diesen Mann. Er antwortete mir „Mein Name ist Moritz von Sachsen. Ich trage diese Sachen, da ich der Herzog bin. Die Frage ist wohl eher, wieso ihr so….. wie nanntet ihr es doch gleich? Merkwürdig? Ja merkwürdig redet.“ Mir kam eine Idee, die mich sehr erschreckte. Meine Klasse war weg, genauso diese Tür. Bin ich etwa in der Zeit gereist? „Welches Datum haben wir?“ frage ich ihn. „Wir schreiben den 23. März 1542. Wieso fragt ihr?“ antwortete er mir. „Nein, nein! Das kann nicht sein! Wir haben das Jahr 2015!“ „Habt ihr euch den Kopf gestoßen? Braucht ihr einen Heiler? Ihr redet dezent unverständlich.“ redete er auf mich ein. „Komisch, das hat mir mein Lehrer heute morgen auch gesagt. Okay…. Als ich spät dran war, ging die Zeit zurück. Ich hatte mehrere Blackouts. Und jetzt bin ich um die 470 Jahre zurück gereist. Was stimmt nicht mit mir?“ frage ich mehr mich, als diesen Moritz. „Ihr scheint ein enges Verhältnis zu eurem Lehrer zu haben. Diese Verhältnisse zwischen Lehrern und Schülern sind hier selten. Wie heißt ihr eigentlich?“ redete er weiter. Um nicht unhöflich zu sein, antwortete ich ihm „Mein Name ist Jessica Kennedy.“ „Mmh… Kennedy…. Seid ihr aus Schottland zu unserer Vermählung angereist?“ fragte er mich. „Mein Vater kommt aus Schottland, aber ich kenne ihn nicht. Moment! Vermählung?“
„Im Alter von 21 Jahren ist jeder von uns verpflichtet eine Frau zu heiraten. Zwei Tage zuvor habe ich dieses Alter erreicht. Mein Vater hat einige Frauen anreisen lassen, um mir meine Braut auszuwählen.“ erklärte er. „Ja, Glückwunsch. Aber ich werde nicht deine Braut sein.“ sagte ich und lief an ihm vorbei und durch die nächst beste Tür. „Jessica wartet!“ rief mir Moritz hinterher. Mehr hörte ich nicht. Um mich herum begann sich meine richtige Welt wieder zu materialisieren. Ich stand wieder vor der Toilettentür.
Okay, das war merkwürdig. Ich merkte, wie mir wieder schwindelig wurde. Doch bevor ich wieder in mich zusammen fallen konnte, fingen mich zwei starke Hände auf. „Du hättest doch besser in der Herberge bleiben sollen.“ hörte ich die Stimme meines Lehrers.
Auch wenn ich wieder aufrecht stehen konnte, hielt er mich weiterhin fest. „Es geht schon wieder. Ich glaube, ich habe nur zu wenig getrunken heute.“ log ich. „Lüg mich nicht an. Ich habe doch gesehen, wie durcheinander du in letzter Zeit bist. Mittlerweile erkenne ich deine Lügen.“ ertappte er mich. „Da bist du aber der einzige. Nicht mal meine besten Freundinnen scheinen mich noch gut genug zu kennen.“ gab ich zu „Ich kann es einfach nicht glauben, dass Lizzy und Krissy sich so von mir abwenden. Mittlerweile habe ich keinen mehr.“ Er nahm mich in den Arm und strich mir beruhigend über den Rücken. „Du hast noch mich.“ flüsterte er in mein Ohr. Als er sich wieder aufrecht stellte, streiften seine Lippen meine Wange. Diese Situation brachte mein Herz dazu noch viel schneller zu schlagen. Ich hoffte, mein Herz würde nicht explodieren. „Danke. Für alles.“ sagte ich ihm und lehnte meinen Kopf an seine Brust. Auch sein Herz schien schneller zu schlagen. Oder war es nur das ohrenbetäubende Pochen meines Herzens? Eine Weile blieben wir so stehen, bis mir wieder einfiel, dass wir nicht alleine waren. Geschockt hob ich meinen Kopf wieder und sah ihn an. „Wo sind eigentlich die anderen?“ fragte ich ihn. „Keine Panik. Sie sind essen. Niemand hat bemerkt, dass du oder ich fehlen.“ erklärte er. Beruhigt atmete ich aus.
Aus liebevollen Augen sah er mich an. „Jess, ich muss dir was sagen.“ fing er an zu reden. Er sah sich um und führte mich ein wenig zur Seite. „Ja?“ fragte ich. Sebastian fing an „Als Lehrer darf ich sowas eigentlich nicht. Also musst du versprechen, es für dich zu behalten.“ Leicht verwirrt, aber trotzdem neugierig erwiderte ich „Versprochen!“ Also fuhr er fort „Ich konnte nicht schlafen, weil ich überlegt habe, wie ich es am besten sagen soll. Vor letzter Nacht habe ich es auch schon bemerkt, aber letzte Nacht ist mir da etwas klar geworden. Ich….“ „Jessicaaaa? Wo bist du?“ unterbrach uns Alyson. „Geh schon, bevor sie uns zusammen sieht.“ forderte er mich auf. Er ließ meine Hand los und gab mir einen leichten Stoß in Richtung Flur. Ich habe gar nicht bemerkt, dass er meine Hand fest gehalten hatte.
„Ach da bist du! Was machst du denn hier?“ fragte mich Ally. „Ich…. Ich habe mich verlaufen….“ log ich sie an.
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Shadowland - Wenn Träume wahr werden
FantastiqueJessica Kennedy erfährt, dass sie eine Hexe ist. Aufgrund dessen wird sie gejagt. Zudem schleicht sich eine neue Klassenkameradin in Jessicas Clique ein, um diese zu zerstören. Als wäre das nicht schon genug, fängt sie auch noch an Gefühle für ihren...