Kapitel 9

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Nina P.o.V

Traurig saß ich im Hundezwinger. Ich war ganz alleine. Dreimal am Tag brauchte mir jemand essen, trinken und meine Medizin. Die anderen Kinder ärgert mich nur, wenn sie in die Nähe vom Zwinger kamen.
Sie spuckten mich an oder tritten gegen die Gitterstäbe.
Ich könnte nur hoffen, dass Stella und Louis mich ganz schnell holten. Zum ersten Mal hoffte ich wirklich stark daran, dass sie kommen würden und mich befreiten.

Ich hatte nur angst, dass sie mich nicht mehr wollten, wenn die beiden von meiner Krankheit erfuhren. Die meisten ekelten sich von mir, wenn sie von der Krankheit erfuhren. Dabei konnte ich nichts dafür. Meine Mama hatte nicht richtig aufgepasst und mich auch angesteckt. Ich würde aber ganz doll darauf aufpassen, weder Louis noch Stella anzustecken. Den darf nichts passieren. Ich habe die beiden nämlich sehr lieb.

Stella P.o.V.

Louis war wirklich sehr chaotisch. Er schmiss wirklich alles unordentlich in seine Schränke hinein. Egal was es war. Im Wohnzimmer zum Beispiel, lagerte er die DVDs und Spiele alle Kreuz und quer im Schrank. Mal waren sie gestapelt, mal waren sie senkrecht auf dem gestapelten Haufen aufgestellt. Ich musste einfach ein System hinein bringen. Den ich wohnte nun auch hier. Darum holte ich alle DVDS und Spiele heraus.

"Was machst du da?" fragte Louis.
"Ich räume deinen Schrank auf."
"Was? Nein! Du bringst mein System durcheinander." kreischte Louis schrill und nahm mir die DVDs ab, die ich gerade in der Hand hatte.
"Welches System?"
"Das Louische System. Sobald etwas wieder eingeräumt ist, finde ich es nicht. Also weg von dem Schrank." bewichtigte er mich.
Er schmiss die DVDs wieder achtlos in den Schrank. Danach knallte er die Schranktüren zu.
Im Schrank ruppelte es. Verlegen schaute Louis mich an. Ich würde diesen Schrank nicht mehr öffnen. Wahrscheinlich kamen mir alle DVDS und Spiele entgegen.

"Louis wo bist du?" rufte jemand.
Wenig später stand Harry im Wohnzimmer. Der kennt auch keine klingeln. Ich wurde es sowieso mal unterbinden, dass seine ganzen Kumpels einen Schlüssel für das Haus hatten.
"Hey Bro." begrüßte Louis den lieben Harry.
"Ich hab Bier dabei. Die anderen kommen auch gleich."
Ich schaute Louis verwundert an. Er hatte mir nichts erzählt, dass alle vorbeikommen.
"Shit. Ich hab unser Spieleabend vergessen. Der Sex mit meiner neuen hübschen Freundin hat mich total abgelenkt." fluchte Louis.
Mir hat er auch nichts davon erzählt. Aber er muss nicht Harry von unserem Sexleben erzählen. Es ging Harry überhaupt nichts an, ob wir Sex hatten.
Liam und Niall kamen zu uns ins Haus.
Beide begrüßten mich freundlich. Die beiden fand ich auch eigentlich ganz okay. Harry war auch ganz in Ordnung. Ich müsste mich nur an seine offene Art gewöhnen.

Louis machte den Schrank auf, indem er gerade die DVDs geknallt hatte. Diese fielen ihm alle entgegen.
"Ahhh Angriff der Killerdvds." schreite er schrill.
"Du wolltest ja ein Louische System behalten." teilte ich ihm ein wenig Schadenfroh mit.
"Deine kleine gefällt mir. Die macht dir wenigstens mal Feuer unter deinem chaotischen Arsch." lachte Liam.
Louis streckte ihm die Zunge heraus. Danach sammelte er die DVDs ein.
Ich schaute mal wieder auf mein Handy. Sehnsüchtig wartete ich auf eine Nachricht von meiner Mama. Diese warterei machte mich wahnsinnig. Ich wollte Nina so schnell wie möglich bei uns haben.

"Stella, hast du eine scharfe Freundin für Harry und mich?" fragte Niall.
"Wollt ihr einen dreier machen."
Seine Frage war nicht klar formuliert. Obwohl ich wirklich eine gute Partie für Niall hätte. Meine Freundin Lara könnte ich mir für ihn vorstellen. Ich kannte sie schon seit Jahren. Niall war ihr Beuteschema. Und zurzeit war sie auch Single.
"Natürlich für jeden einen. Harry kann sowieso nicht gut teilen." bemerkte Louis.

Ich beschloss aufjedenfall Niall und Lara miteinander bekannt zumachen. Bei Harry müsste ich noch einmal in Ruhe darüber nachdenken.
"Warum schmeißen wir nicht eine Party? Dann lädst du deine Freundinnen ein. Dadurch lerne ich die auch mal kennen. "schlug Louis vor.
Eigentlich war das eine gute Idee. Ich hatte aber nicht nur Freundinnen. Sondern auch männliche Freunde.
"Ich hab aber auch männliche Freunde." sagte ich zu Louis.
"Sind die Schwul?" fragte Louis.
"Ich würde eher nein sagen."
"Warst du mit einem von diesen Typen zusammen?"
"Nein."
Ich war nie mit einem von denen zusammen, noch wollte ich etwas von einen.
"Stand einer von diesen Männern auf dich?"
Louis gab irgendwie nicht nach.
"Willst du mir so mitteilen, dass du sehr eifersüchtig bist?" fragte ich nun.
"Ja. Ich hatte den grünen Gürteln in Karate." bemerkte Louis und machte so Karate Bewegungen dazu.
"Hast du den nicht aus der Karateschule geklaut?" fragte Niall.
"Pssst Niall."
Ich musste anfangen zu lachen. Louis war echt ein Unikat.
"Ich werde es allen sagen, dass du einen grünen Gürtel hast."

Die Jungs fingen an ein Spiel auf der PlayStation zuspielen. Ich setzte mich in die Küche und trank einen Tee. Andauernd starrte ich auf mein Handy.
Zu gerne würde ich wissen, wie es der kleinen Nina ging.
Vielleicht kam man ja irgendwie in diesem Kinderheim hinein. Ich könnte es immerhin versuchen.
Darum ging ich zu Louis ins Wohnzimmer. Hoffentlich lieh er mir sein Auto.
"Louis, kann ich mal dein Auto haben?" fragte ich ihn.
"Oh Louis. Mach das bloß nicht. Sowas kann eine Beziehung gefährden." warnte Liam meinen Freund.
Männer und ihre Autos.
Hätte ich das Geld für ein Auto, würde ich auch eine geile Kiste fahren.
"Mein Schatz fährt super Auto. Beleidigte nicht die fahrkünste meiner Freundin. Sonst ist unsere Beziehung gefährdet." schrie Louis ihn schrill an.
Mein Freund war wirklich verrückt.
Er gab mir seine Autoschlüssel und drückte mir einen Kuss auf die Lippen.
"Bringst du mir etwas zum naschen mit?" fragte er.
"Mach ich. Bis später." verabschiedet ich mich.

Die Fahrt zum Kinderheim dauerte fünfzehn Minuten. Da nicht viel los war auf den Straßen.
Ich hielt ein paar Meter vom Heim entfernt. Es war Stockdunkel.
Das große Eingangstor war geschlossen. Darum ging ich um das Anwesen herum. Nina hatte mir von einem Loch im Zaun erzählt. Es musste hinter einem Busch liegen. Tatsächlich fand ich dieses Loch. Ich musste durch dieses Loch robben.
Da es ziemlich klein und eng war. Dabei riss ich mir ein wenig die Hose an dem linken Bein auf.

Ich schaute mich um. In dem großen Gebäude brannten ein paar Lichter. Irgendwie erinnerte mich dieses Gebäude an ein Gefängnis mit den Gittern vor den Fenstern.
Ich lief ein wenig durch diesen Garten, als ich ein schluchzen hörte. Dieses weinen würde ich unter tausenden erkennen. Ich ging zu dem Schluchzen. Durch ein wenig mondlicht, konnte ich in diesen jämmerlichen Käfig schauen. Wo die kleine Nina drinnen saß. Mein Herz brach in zwei Stücke. Wie konnte man sowas mit einem Kind machen.

"Hey Nina." sagte ich leise.
"Stella, du bist da." quiekte Nina und lächelte mich an.
Ich weiß, dass ich mir mit meinem nächsten Schritt noch mehr ärger einhandeln würde. Doch ich konnte Nina nicht hierlassen.
"Du musst jetzt ganz leise sein." sagte ich zu ihr.
Eifrig nickte Nina mir zustimmend zu.
Ich musste überlegen, wie ich dieses Ding aufbekam.
"Oben hängt der Schlüssel." flüsterte Nina mir zu.
Mit meinem Handy leuchtete ich nach diesem Schlüssel.
Ich fand ihn und schloss auf. Nina fiel mir gleich um den Hals, als ich sie befreit hatte.
"Komm schnell." sagte ich zu ihr.
Zusammen mit Nina haute ich ab.
Ich wusste, dass ich gerade eine große Dummheit gemacht hatte. Mir waren die Konsequenzen aber scheiß egal. Solange es Nina gut ging. Hier draußen wäre sie bestimmt erfroren oder ganz schlimm krank geworden.
Sobald wir am Auto waren, fuhr ich schnell los.

Dream On... Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt