Kapitel 1

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Stella P.o.V.

Müde laufe fuhr ich mit dem Fahrrad zurück nach Hause. Der Tag war mega anstrengend. Ich musste eine doppelte Schicht einlegen.
Einige hatten sich Krankgemeldet.
Phil hatte ich kurz davon informiert. Dieser beschloss spontan zu seiner Familie nach Essex zufahren. Er hatte im Gegensatz zu mir ein paar Tage frei.
Eigentlich war es mir ganz recht, dass er ein paar Tage nicht da war. So konnte ich wenigstens ein paar Tage genießen.

Eine Beziehung zuführen war nicht immer einfach. Bei mir mangelte es mittlerweile an Gefühlen. Wir hatten uns in zwei unterschiedlichen Richtungen entwickelt. Er wollte immer höher hinaus in seinem Beruf. Ich war unzufrieden mit meinem Beruf und quälte mich jeden Tag zur Arbeit.
Selbst in Sachen Musik und Filmen waren wir uns nicht mehr so einig. Früher gingen wir oft zusammen ins Kino. Mittlerweile stritten wir uns vor fast jeden Kinobesuch.
Ich sah mir eher Fantasiefilme oder lustige Filme an. Phil fand sie mittlerweile zu kitschig. Meistens schaute er Zuhause komische Sendungen. Oder besser gesagt Dokumentationen.

Ich fuhr gerade beim MC Donalds vorbei. Dort saß das kleine Mädchen schon wieder. Erst gestern war sie mir aufgefallen. Entweder saß die kleine immer noch da oder schon wieder.
Vielleicht sollte ich die Sache ein wenig beobachten.
Oder ich sollte die kleine mal ansprechen.

Bevor ich das jedoch machen konnte, stieß ich mit jemandem zusammen. Ich fiel hart auf den Boden. Ein Schmerz ging durch meinen Körper.
Langsam versuchte ich mich wieder aufzurichten.
Ein junger Mann mit einer Sonnenbrille war in mich hineingerannt. Seine Hose hatte sich in meinen Speichen verheddert. Mit Gewalt versuchte er sich zu befreien.
"Langsam du Idiot." zischte ich ihn an.
"Ich muss meine Hose aus deinem Fahrrad bekommen." grummelte er. Ich zog mich unter meinem Fahrrad heraus.
"Ich kann helfen." Sagte plötzlich dieses kleine Mädchen.
Ich hatte überhaupt nicht mitbekommen, dass sie zu uns gekommen war.
Aufjedenfall befreite sie den Typen aus meinem Fahrrad.

Der Typ und Ich standen auf.
Mein Fahrrad sah ein bisschen mitgenommen aus. Der Lenker war sehr verbogen. Und ein Pedal war abgefallen.
"Verdammter Mist." fluchte ich.
Ohne Fahrrad musste ich die nächsten Tage die U -Bahn nehmen. So ein Mist.
"Alles in Ordnung?" fragte mich nun der Kerl.
Ich sah diesen Typen an. Wer trägt bei diesem Wetter eine Sonnenbrille? Es war draußen total grau.
"Nichts ist in Ordnung. Mein Fahrrad ist kaputt. Bist du blind oder was? Wahrscheinlich hat die scheiß Sonnenbrille deine Augen vernebelt."
Ich war sowas von sauer auf diesen Typen.
Normalerweise entschuldige man sich bei jemanden, wenn dieser einen umrannte.
Er hatte es anscheinend nicht nötig.

"Sorry. Ich war eben ein bisschen gestresst. Gestern hatte ich hier bei MC Donalds mein Portmonee vergessen. Eben hatte ich es abgeholt und wollte schnell weg. Da warst du halt." versuchte er sich herauszureden.
"Das ändert nichts daran, das mein Fahrrad kaputt ist."
"Komm schon. Das Ding war vorher schon Schrott."
Dieser Idiot.
Außerdem ging es mir voll auf die nerven, dass er seine Sonnenbrille noch auf der Nase hatte.
"Hast du eigentlich keine Manieren? Wenn man sich unterhält, setzt man die Sonnenbrille ab."
"Was greifst du mich jetzt an? Immerhin bist du auf dem Bürgersteig gefahren. Was eigentlich überhaupt nicht erlaubt ist." kneifte er mich an.
Am liebsten würde ich ihm einen tritt verpassen.

"Was sich neckt, das liebt sich. Was sich neckt, das liebt sich." fing die kleine an zusingen.
Somit hatte die kleine von uns beiden ihre Aufmerksamkeit. Irgendwie hatte ich die kleine total vergessen.
Ich sah mir die kleine Maus genauer an. Sie wirkte verwahrlost. Dreck war auf ihrer Kleidung und Löcher. Außerdem schien dieses Kind wirklich alleine zu sein.
"Wie heißt du den?" fragte ich sie.
"Ich heiße Nina. Wie heißt ihr beide?" möchte Sie wissen.
"Ich bin Stella."
Das neben mir war bestimmt Vollidiot.
"Ich bin Louis." stellte sich der Typ vor.
Daraufhin musste ich anfangen zu lachen.
Verwirrt schaute der Kerl mich an.
"Sorry. Mein Hund hieß genauso."
Er war ein toller Hund. Ein Schäferhund. Leider musste er vor fünf Jahren eingeschläfert werden, weil er gebissen hatte.
"Aha."
Mehr sagte der Typ nicht mehr dazu.

"Wo sind deine Eltern?"
Mal eine schlaue frage von Louis. Anscheinend hatte er doch ein Gehirn. Daran hatte ich ein wenig gezweifelt.
"Mein Papa sitzt im Knast und Mama ist Tod."
Sie sagte es mit einer lockerheit, die mich ein wenig erschreckte.
Louis und Ich schauten uns fragend an. Was sollte man darauf nur antworten?
"Wo wohnst du jetzt?"
Das war eine wirklich cleverere frage von Louis. Ich war wirklich zu geschockt, dass kleine Mädchen zu fragen.
"Hier."
Sie zuckt mit den Schultern und ihr Gesicht wurde ganz traurig.

Dieses Arme Mädchen. Ich konnte die kleine nicht einfach hier stehen lassen. Phil wurde meine Entscheidung bestimmt nicht gut heißen, doch dieser war ein paar Tage nicht da.
"Hey Nina, was hältst du davon, wenn du ein paar Tage bei mir wohnst." schlug ich dem Kind vor.
Ihre blauen Augen fingen vor Freude an zu strahlen.
"Ja."
"Dann komm mit." Sagte ich zu ihr und nahm ihre Hand.
"Kann ich dir mit dem Fahrrad helfen?"
Verwundert über dieses Angebot, nickte ich zustimmend ihm zu.
Louis tat das erste mal etwas nettes. Er hob mein Fahrrad auf und trug es zu mir.

Es waren nur fünf Minuten zu unserer Wohnung.
Louis stellte mein Fahrrad im Flur, dass mehrstöckigen Haus ab. Wir wohnten in keiner schlechten Gegend. Aber ein Haus war noch nicht drin.
"Kann ich noch irgendwas helfen?" fragte Louis im Flur.
Ich schaute zu Nina an meiner Hand. Ich bräuchte dringend neue und frische Klamotten für das Mädchen. Mein Plan war es die kleine erstmal in die Badewanne zustecken. Ich wollte sie in meiner Wohnung nicht alleine lassen. Nicht, weil ich der kleinen nicht vertraute, sondern weil ich sie in der fremden und neuen Umgebung nicht alleine lassen wollte.
"Könntest du schnell zum Klamottenladen und ihr ein paar Sachen zum anziehen kaufen. Ich gebe dir auch Geld dafür."
"Lass stecken. Ich mache das gerne. Wo soll ich gleich klingeln?"
"Bei Miller und Kingsley."
Er verabschiedete sich fürs erste von uns und ging Sachen für Nina einkaufen.

Ich ging zusammen mit ihr ein Stockwerk höher.
Sobald wir in der Wohnung waren, zog ich ihr die Jacke aus. Die konnte eigentlich in den Müll. Sie war am Rücken total zerrissen.
"Was hältst du von einem warmen Bad?" fragte ich sie.
"Oh ja."
Ich spürte richtig ihre Freude. Die Mütze auf ihrem Kopf, zog ich ihr auch ab.
Ihre Haare waren total verfilzt. Wahrscheinlich würde ich einige Zeit brauchen, um diese Haare zu entwirren.
Nina zog ihre Schuhe selbst aus. Währenddessen ging ich ins Badezimmer und ließ Wasser in die Wanne ein.
Bestimmt hatte die kleine auch Hunger.
Ich sollte etwas kochen für Nina.

Während Nina in der Badewanne sitzt, klingelt es an der Haustür. Schnell ging ich zur Tür und öffnete diese.
Es ist Louis.
Endlich hatte er seine Sonnenbrille abgezogen.
Verdammt nochmal hatte dieser Mann schöne Augen.
Außerdem kam er mir bekannt vor. Ich glaubte, er war bei dieser Band.
Kein Wunder, warum er andauernd bei schlechtem Wetter eine Sonnenbrille trug.
"Du bist bei dieser Band." sagte ich zu ihm.
"Ja. Deswegen muss das hier geheim bleiben."
"Kein Problem. Hast du die Sachen?"
Wem sollte ich erzählen, dass ich Louis getroffen hatte?
Meiner Schwester vielleicht. Die stand auf einen der Jungs. Ich hoffte nur, es war nicht Louis.
"Würde es dir etwas ausmachen, wenn ich ein bisschen bei euch bleibe?" möchte er wissen.
Eigentlich sollten mir die Worte ins Gedächtnis zurück kommen, die meine Mama immer zu mir gesagt hatte.
"Keine fremden Männer einladen."
Doch ich glaubte nicht, dass Louis ein Serienkiller war. Dazu sah viel zu vertrauenswürdig aus.
Darum ließ ich ihn in meine Wohnung.

Dream On... Louis Tomlinson FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt