3. Kapitel

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[V/N] pov:

Du stehst noch einige weitere Sekunden in der Endpose, bis du dich dann in Bewegung setzt. Der Lauf hat dir Spaß gemacht, auch wenn du einfach nur wütend warst. Auf dich, auf Yuri und auf die ganze Welt. Weil du so dumm warst und es nicht geschafft hast deine Schuhe zu binden. Weil Yuri so perfekt gelaufen ist und du nicht. Und einfach, weil er da ist. Du verlässt die Eisfläche und würdigst Yuri keines Blickes. Mit seinem Ruf hat er dich aus deiner Trance geholt und aus der Bahn geworfen. Überdreht, als ob du es nicht selbst bemerkt hättest. Kurz unterhältst du dich mit deinen Trainern über dein Kurzprogramm, dann entschuldigst du dich und verschwindest auf die Toiletten.

An ein Waschbecken gestützt siehst du in den Spiegel. Deine Augen sind gerötet und sehen aus, wie wenn du geweint hättest. Was du aber nicht hast. Mit den Fingern fährst du dir durch dir Haare und massierst deine Schläfen. Das Pochen in deinem Kopf ist unerträglich. Immer und immer wieder hörst du dieses Wort in deinem Kopf. Überdreht, wie in einer Dauerschleife. Yuri verhöhnt dich, und auch wenn du weißt, dass du nicht darauf achten solltest, tut es weh. Immerhin war er dein Idol, von klein auf schon. Du warst jedes Jahr auf seinen Wettkämpfen und hast ihn auch manchmal beim Training beobachtet. Du kamst dir vor wie eine Stalkerin, konntest aber nicht wegsehen. Deine Augen brennen und du verstärkst deinen Griff um den Beckenrand. Du hebst den Blick und siehst genau in dein Spiegelbild. Deine [H/F] stehen wild von deinem Kopf ab. So gut es geht kämmst du sie mit den Fingern, dann machst du dir einen Zopf und fühlst dich gleich besser. Die vorderen kürzeren Haare fallen dir ins Gesicht und du bist froh, eine Art Vorhang zu haben. Du fühlst dich fast wieder wie ein Mensch. Fünf Minuten später verlässt du den Waschraum.

Yuri x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt