THE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞
Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen.
Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...
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Die ZAG's rückten immer näher und ich hatte Stress ohne Ende. Ich lernte beinahe jeden Tag, weil ich unbedingt gute Noten haben wollte, und obwohl Lily mir oft half, hatte ich das Gefühl, nicht weiter zu kommen.
Ich dachte oft an meinen Vater und daran, dass er vermutlich bald eine Antwort erhalten wollte. Und ich noch immer nicht wusste, ob ich ihn nun besuchen sollte oder nicht. Meine Mutter hätte mir sicher davon abgeraten, aber ich hatte ihr nichts von dem Brief erzählt und so sollte es auch bleiben. Sie sollte sich nicht in Dinge einmischen, die sie nichts angingen. Sie würde mich sowieso nur davon abhalten wollen und das konnte ich gerade wirklich nicht gebrauchen.
Ich konnte schon von Glück reden, dass die Situation zwischen Sirius und mir nicht merkwürdig war. Immerhin hatten wir schon das ein oder andere Mal Händchen gehalten, er hatte mich an meinem Geburtstag auf die Wange geküsst und mir etwas geschenkt und wir hatten uns gegenseitig angeschrien und genauso schnell wieder versöhnt. Es war komisch, aber auch gut. Ich fühlte mich wirklich unglaublich wohl in seiner Gegenwart.
Es war eine Woche bevor die Prüfungen beginnen sollten, als ich durch einen Korridor im siebten Stock lief, den Kopf voller Sorgen und mit den Gedanken mitten in meinen Notizen über Gwendoline, die Gutmütige aus dem zweiten Koboldkrieg. Es war ermüdend, bis ich plötzlich jemandem begegnete, auf den ich auch gut und gerne hätte verzichten können.
Miles war mir seit dem unglücklichen Vorfall auf dem Quidditchfeld aus dem Weg gegangen und das war auch ganz gut so. Wahrscheinlich hätte ich ihm sonst nur eine gescheuert.
Er blieb abrupt stehen, als er mich erkannte, und ich ließ beinahe meine Bücher fallen.
„Hi, Grace", sagte er nach einer peinlichen Pause schüchtern und mit einem süßen, kleinen Lächeln im Gesicht.
Ich presste meine Lippen aufeinander und versuchte das Lächeln zu erwidern, doch es gelang mir nicht so recht. „Hey", sagte ich bloß und Miles kratzte sich verlegen am Hinterkopf.
„Wie geht's dir?", fragte er nervös.
Ich zuckte mit den Schultern. „Gut", antwortete ich dumpf.
„Hör zu, Grace", begann er dann irgendwann. „Es tut mir wirklich leid, wie das alles gelaufen ist."
Ich zog die Augenbrauen hoch und sah ihn ungläubig an. „Ach, das fällt dir aber früh ein", bemerkte ich spöttisch und Miles schrumpfte ein wenig zusammen, ehe er sich räusperte und fort fuhr: „Ich weiß. Ich wollte nicht, dass du es so erfährst. Ich—"
Ich sah ihn abwartend an, doch als er mit Gedanken rang, die offenbar zu schwierig waren, um sie laut auszusprechen, nahm ich ihm die Entscheidung ab und seufzte. „Ganz ehrlich, ich will gar nicht mehr darüber reden", sagte ich rasch und Miles sah auf. „Lass uns das Ganze einfach vergessen, okay?" Ich sah ihn fragend an und er nickte hastig.