THE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞
Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen.
Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...
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DEZEMBER, 1982
Der Schnee türmte sich zu beiden Seiten der glatten Straße, doch noch immer fielen weiße Flocken, die es für den Winterdienst beinahe unmöglich machten, die Wege frei zu halten.
In einen dicken Wintermantel gehüllt, lief ich durch das kleine Dorf. Etwas weiter hinten konnte ich das zerstörte Haus sehen. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, es wieder aufzubauen, und niemand hatte einen Gedanken daran verschwendet.
Die meisten Menschen kamen nach Godric's Hollow, um den Ort zu sehen, an dem der kleine Harry den Todesfluch von Lord Voldemort überlebt hatte, und um seinen Eltern die letzte Ehre zu erweisen.
Einen kurzen Moment starrte ich es an, dann senkte ich den Blick, bog um eine Ecke und das Haus verschwand aus meinem Sichtfeld. Während mein Atem kleine, weiße Wölkchen in der schwarzen Nacht bildete, überquerte ich die verschneite Straße, stieß dann das kleine Metalltor zum Friedhof auf und schloss es mit einem leisen Quietschen wieder hinter mir.
Ich musste mich kurz orientieren. Zu meiner Rechten befand sich die kleine Kapelle, deren schillernde Buntglasfenster hell erleuchtet waren und von der aus leise Musik an meine Ohren drang. Mein Blick streifte die vielen Gräber, dann erkannte ich etwas weiter hinten, wonach ich gesucht hatte. Langsam trat ich auf den weißen Marmorgrabstein zu, in den mehrere Wörter eingraviert waren:
James Potter Geboren am 27. März 1960, gestorben am 31. Oktober 1981
Lily Potter Geboren am 30. Januar 1960, gestorben am 31. Oktober 1981
Der letzte Feind, der zerstört werden wird, ist der Tod.
Ich lächelte leicht, dann überkamen mich die Tränen. Ich wimmerte leise und presste mir die behandschuhte Faust gegen den Mund.
„Hey, Leute", flüsterte ich in die Stille hinein und wäre ich nicht so traurig gewesen, dann wäre ich mir dumm vorgekommen, wie ich hier an einem Grab stand und mit Menschen redete, die nicht antworten würden. „Es ist jetzt ein Jahr her, ist das zu glauben? Ein Jahr und ich bin noch immer nicht darüber hinweg."
Ich lachte freudlos und kniete mich dann vor den Stein, um den Schnee wegzuwischen, der sich darauf versammelt hatte. „Weißt du, Lily, du hattest damals Recht." Ich versuchte die Tränen weg zu blinzeln. „Du hattest von Anfang an Recht, als du sagtest, ich solle mich nicht auf Sirius einlassen und dass er mir nur das Herz brechen würde."
Ich schniefte und atmete dann hörbar in die kalte Nacht aus. Ich erinnerte mich noch ganz genau an ihre Worte von vor ein paar Jahren. Wenn du mir vertraust, dann lass ihn los.
Ich seufzte. „Aber wie immer habe ich dir nicht geglaubt. Ich war so von meinen Gefühlen geblendet, ich war so glücklich und jetzt? Jetzt seid ihr nicht mehr am Leben und das nur, weil ich nicht gesehen habe, dass er uns die ganze Zeit hintergangen hat. Ich hatte geglaubt, er würde sich ändern. Aber nicht, dass er sich der dunklen Seite zuwendet. Es tut mir so unendlich leid, Lily, ich habe als deine Freundin versagt."
Meine Stimme brach und Tränen fielen auf meinen Mantel.
„Aber ihr solltet sehen, wie sich Harry schlägt. Petunia ist wirklich unverbesserlich—" Ich lachte leicht. „Es tut mir so leid, dass ihr ihn nie kennenlernen dürft. Ihr hättet ihn geliebt. Es wird ihm nichts geschehen und er ist in Sicherheit, das verspreche ich euch. Der Dunkle Lord ist nicht mehr u—und euer Opfer war vielleicht doch nicht umsonst", flüsterte ich.
Ein kalter Wind strich über meinen Nacken, als wäre er ein Zeichen, dass Lily und James meine Worte gehört hatten. Dann erhob ich mich und verschwand genauso schnell, wie ich gekommen war.