KAPITEL DREIUNDZWANZIG
L I L L I E S O F L I F ELILY EVANS
Lily Evans war magisch. Sie war ernst, manchmal vielleicht etwas zu ernst, und sie liebte Ordnung und strenge Regeln.
Lily war träumerisch. Sie war gut und klug und rein und sie erinnerte sich an all die Dinge, die das Leben lebenswert machten.
Lily war hoffnungsvoll. Sie glaubte an eine Zukunft, an eine glückliche Zukunft, obwohl da draußen ein Krieg tobte, der zu groß und zu gefährlich für sie war, und tief in ihrem Inneren glaubte sie auch, dass sich James Potter vielleicht doch noch irgendwann ändern könnte.
Die rothaarige Gryffindor war gerade auf dem Weg zu den geheimen Räumen der Schulsprecher. Sie waren im Laufe der letzten Wochen zu einer Art zweitem zu Hause geworden, denn manchmal, wenn Lily von einer anstrengenden Nachtpatrouille zurückkam, passierte es, dass sie sich auf eines der Sofas am Kamin fallen ließ und nicht wieder aufstand. Manchmal schlief sie auch am Tisch über ihren Büchern und Pergamenten ein. Zum Glück hatte sie es bis jetzt immer geschafft, alle ihre Rundgänge durch das verlassene Schloss so zu koordinieren, dass sie diese nie mit James machen musste. Das wäre ihr Untergang gewesen. Allgemein war sie ihm in den letzten Tagen häufiger aus dem Weg gegangen, als sonst. Etwas war anders mit ihm. Lily hatte das Gefühl, dass er sich anders verhielt, dass er ernster, erwachsener geworden war. Auch als er neben ihr vor dem Lagerfeuer gesessen hatte, hatte sie dieses Gefühl gehabt, und nicht einmal an diesem Abend hatte er sie nach einem Date gefragt. Aber dieser Potter änderte sich doch nie, oder? Er würde immer der gleiche rücksichtslose und kindische Vollidiot sein, der mit seinen Freunden Streiche spielte.
Lily war am Anfang des Schuljahres aus allen Wolken gefallen, als sie Professor Dumbledores Brief bekommen hatte, in dem es hieß, dass sie gemeinsam mit Potter den Posten der Schülersprecher übernehmen würde. Niemals hätte sie auch nur gedacht, dass ihr Schulleiter ausgerechnet ihn auswählen würde. Remus ja, aber Potter?
Sie seufzte verträumt, als sie, ein paar Bücher gegen ihre Brust gedrückt, die Tür zu den Gemächern der Schulsprecher mit der Schulter aufstieß und in den verlassenen, kreisrunden Raum betrat. Nun, zumindest hatte Lily geglaubt, er sei verlassen. Doch das war er nicht.
James Potter saß, ganz in Gedanken versunken, in einem Sessel am Feuer und grübelte offenbar über einer Hausaufgabe. Ein Stapel Pergament und eine Menge Bücher häuften sich auf dem kleinen Tischchen vor ihm, während er mit gerunzelter Stirn vorn über gebeugt auf ein Blatt Pergament kritzelte. Seine Brille saß ihm, wie üblich, schief auf der Nase und seine Haare waren durcheinander. Er bemerkte Lily nicht, wie sie leise die Tür hinter sich schloss und ihn dann aus ihren strahlend grünen Augen heraus beobachtete.
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the beauty of grace, 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊
FanfictionTHE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞ Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen. Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...