THE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞
Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen.
Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...
Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.
WEIHNACHTEN, 1978
„Wann ist die Verlobungsfeier nochmal?", fragte Flo mit gerunzelter Stirn, während sie hastig ein paar Klamotten in ihren Koffer stopfte.
„Gleich nach Weihnachten. Am 28. Dezember", antwortete ich ihr und spielte nervös an dem Verlobungsring, der an meiner rechten Hand steckte. Er war aus reinem Gold und fasste einen großen Smaragd ein. Er war ein altes Familienerbstück der Waranovs und Alexander hatte darauf bestanden, dass ich ihn nun bekam.
Flo sah mich nachdenklich an, dann erhob sie sich und kam zu mir herüber. Sie setzte sich neben mich auf die weiche Matratze meines Bettes und legte ihre Hand auf meinen Arm. „Alles wird gut, mach dir keine Sorgen", versuchte sie mich aufzumuntern und ich lächelte.
Meine Augen krabbelten unangenehm und ich blinzelte hastig. „Wir sollten jetzt langsam runter. Die Kutschen fahren bestimmt gleich zum Bahnhof", sagte ich dann und erhob mich schnell.
Flo sah mich besorgt an und ich dachte schon, sie wollte noch irgendwas sagen, doch dann stand auch sie schweigend auf und ging wieder zu ihrem Koffer, den sie schloss und dann recht umständlich hochhievte. Sie schultere ihren Rucksack und warf mir einen Blick zu. „Sollen wir dann?", fragte sie und ich nickte, nachdem auch ich den Träger meiner Tasche in der einen, den Koffer in der anderen Hand hatte.
„Holt dich dein Vater wieder direkt in King's Cross ab?", fragte Flo, als wir vorsichtig die schmale Wendeltreppe hinunter stiegen.
„Ja", sagte ich leicht atemlos, „wir verbringen Weihnachten bei den Waranovs und diese Feier bezüglich meiner und Max' Verlobung findet dann in unserem Anwesen statt."
Flo nickte. „Okay. Also komm ich dann am 28. so gegen Mittag zu dir?"
„Ja", sagte ich, während wir gerade den verlassenen Gemeinschaftsraum durchquerten, durch das Portraitloch stiegen und die vielen Treppen hinunter die Eingangshalle liefen. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich den besorgten Blick, den Flo mir zu warf, weshalb ich mich zu ihr drehte und sie fragend ansah. „Was ist los?", fragte ich mit hochgezogenen Augenbrauen.
Sie biss sich auf die Unterlippe und blieb dann hinter der Traube Schüler stehen, die am Eingang auf die Pferdelosen Kutschen wartete. „Bist du dir auch wirklich sicher, dass ich kommen darf? Ich bin doch bloß ein Halbblut."
Daraufhin verdrehte ich die Augen. „Ja, Flo, meine Mum hat Lorenzo überredet, dass du mich besuchen darfst. Und zur Hochzeit bist du auch eingeladen", sagte ich geduldig und Flo lächelte schwach. „Du bist meine beste Freundin, okay?", fuhr ich dann fort. „Wenn ich Max schon heiraten musst, dann soll die Hochzeit wenigstens schön werden, den Umständen entsprechend. Und ohne dich wüsste ich nicht, wie ich das alles überstehen sollte."
