KAPITEL DREIUNDFÜNFZIG
B R O K E N H E A R T SIch war müde, als ich die Tür aufschloss. Die Wohnung lag still und verlassen da. Es war dunkel im Flur. Ich trug Charlie auf dem rechten Arm, versuchte mit meiner freien Hand meine Jacke aufzuhängen und ging dann langsam in unser leeres Wohnzimmer.
Ich seufzte und schaltete das Licht in der angrenzenden Küche ein, ehe ich den schlafenden Charlie in sein Bettchen im Schlafzimmer legte und dann leise die Tür hinter mir schloss.
Ich ging zurück zur Küche, nahm mir eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank und trank ein paar Schlucke.
Nachdem ich sie wieder weggeräumt hatte, ließ ich mich auf das durchgesessene Sofa sinken. Ich spürte die harten Federn im Rücken, als ich mich nach hinten lehnte. Es war vollkommen ruhig, während ich auf Sirius wartete.
Doch...er kam nicht.
Ich saß noch einen Augenblick da, gegen die fahle Wand starrend und darauf wartend, dass irgendetwas geschah.
Ich dachte an die unbeschwerte Zeit in der Schule zurück und verglich sie mit meinem jetzigen Leben.
Mit der Zeit waren die Tage länger und die Nächte kürzer geworden. Jeden Tag erfuhren wir von neuen Morden. Von neuen Toten und neuen Verletzten. Und nicht selten fielen Freunde aus unseren eigenen Reihen.
Es gab Tage, an denen ich beinahe in der Trauer und den unendlichen Schmerzen versank. Und dann waren da wieder Tage, an denen wir vor Freude und Alkohol und guter Laune geradezu übersprudelten. Abende, wie jener, an dem wir das große Gruppenfoto machten, welches ich selbst heute noch aus der Kiste holte und es betrachtete, einfach um der guten Zeiten Willen.
Nachdem Marlene und ihre gesamte Familie umgebracht worden war, erfuhren wir ein paar Wochen später von einer weiteren Tragödie. Denn auch unsere gute, kluge und unschuldige Dorcas, die zu gut und zu unschuldig gewesen war und Voldemort direkt gegenüber gestanden hatte, fand ihren Tod, ohne auch nur eine Chance gehabt zu haben.
Menschen wurden reihenweise abgeschlachtet und ich hatte keine Ahnung, wie ich damit umgehen sollte. Und dann war da noch Sirius, der Geheimnisse vor mir hatte und nicht ehrlich zu mir war. Und Charlie, den ich versuchte aus dem ganzen Drama so gut es ging, rauszuhalten. Er sollte nicht in einem Krieg aufwachsen müssen.
Ich dachte an Lilys Worte. Wenn du mir vertraust, dann lass ihn los.
Ich stand langsam auf und strich mir die Haare aus dem Gesicht. Dann lief ich ins Schlafzimmer, schaltete das kalte Licht über meinem Kopf an und riss die Türen des Kleiderschrankes auf. Mit zitternden Fingern zog ich eine Tasche heraus und stopfte hastig ein paar Sachen hinein.
Ich warf Charlie einen Blick zu, der zufrieden schlief und der überhaupt nicht verstehen würde, was hier geschah. Ich lächelte leicht. Dann verließ ich das Zimmer wieder.
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the beauty of grace, 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊
FanfictionTHE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞ Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen. Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...