KAPITEL ACHTUNDVIERZIG
O N E D A Y, B A B Y,
W E' L L B E O L DWir lebten.
Wir lebten gut.
So gut, wie es ein Haufen unerfahrener Teenager eben tun konnte. Die Milch wurde schlecht. Und wenn niemand neue kaufte, war auch keine da.
Aber wir lebten. Mehr oder weniger.
Flo ging es mit der Zeit immer schlechter. Sie war oft im St. Mungos, weil ihr das Atmen schwer fiel und sie selbst die einfachsten Dinge nicht mehr tun konnte.
Ich besuchte sie so oft es eben ging, aber die Zeit war zu knapp und die Arbeit zu groß.
Charlie verlangte in den letzten Wochen meine gesamte Aufmerksamkeit. Es hatte noch nie eine Zeit gegeben, in der ich weniger geschlafen hatte als jetzt. Ich hatte Angst, dass er in einem Krieg aufwachsen würde, und ich wusste, dass es zweifellos so sein würde, und trotzdem zauberte er mir jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht und ließ mich beinahe vergessen, wie dunkel die Welt um uns herum eigentlich war.
Ich hatte in dieser Zeit das Gefühl, dass Sirius langsam aber sicher den Verstand verlor, denn jedes Mal, wenn er nach einem weiteren Auftrag, den ihm der Phönixorden erteilt hatte, nach Hause kam, wirkte er abgehetzter und erschöpfter denn je.
In den Tagen, in denen ich im Hauptquartier saß und nichts tun konnte, war ich dankbar für Lily, die oft vorbei kam, um nach mir zu sehen und um mir Mut zuzusprechen. Auch sie hatte Angst in diesem Krieg zu leben. Beinahe noch mehr als ich selbst. Aber niemand konnte es ändern.
Die Tage vergingen und langsam wurde es kälter. Der Winter kam und mit ihm auch der erste Schnee. An der Fensterscheibe in Flos Zimmer hatten sich bereits Eiskristalle rund um den Rahmen gebildet und im Schein der Straßenlaterne vor der Tür konnte man sehen, wie der Wind immer wieder kleine, weiße Flocken aufwirbelte.
„Hast du in letzter Zeit was von Hannah gehört?", fragte Flo mit kratziger Stimme und ich beobachtete mit besorgter Miene, wie sie die Ärmel ihres grauen Pullis noch etwas weiter die Handgelenke hinunter zog.
Ich schüttelte den Kopf und warf einen Blick auf das schlafende Baby in meinem Schoß. „Nein, sie treibt sich wahrscheinlich wieder irgendwo im Auftrag des Ordens rum", sagte ich und Flo seufzte leise.
„Sie arbeitet zu viel", stellte sie fest und ich zuckte mit den Schultern.
„Irgendwer muss es ja tun", erwiderte ich und zuckte nur mit den Schulter, als ich daraufhin einen bösen Blick von Flo erntete.
„Du würdest das gleiche tun, wenn du könntest, hab ich Recht?", seufzte sie und nickte mit dem Kopf hin Charlies Richtung.
Ich blickte zu ihm hinunter und strich mit einer Hand sanft über sein kleines Köpfchen. Er stieß ein undefinierbares Grummeln aus und verzog das Gesicht zu einer Grimasse, begann jedoch nicht zu schreien. „Ich will helfen. Aber Sirius lässt mich nicht."
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the beauty of grace, 𝐒𝐈𝐑𝐈𝐔𝐒 𝐁𝐋𝐀𝐂𝐊
FanfictionTHE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞ Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen. Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...