THE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞
Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen.
Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...
KAPITEL EINUNDDREISSIG I W A S F A L L I N G F A S T E R T H A N T H E S P E E D O F L I G H T
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„Und dann", sagte Lily lachend und lehnte sich in ihrem Sitz nach vorn, „hat Sirius sie geküsst. Und Grace hat ihn zurück geküsst."
Flo, Hannah und Marlene kreischten daraufhin wie verrückt und ich verdrehte die Augen, während Lily selbstzufrieden grinste. „Tu doch nicht so, Evans. Du hast doch selbst den ganzen Abend an James gehangen, als wäre er dein letzter Rettungsring", erwiderte ich gehässig, zog dann die Knie an den Körper und schlang meine Arme darum.
Lily wurde rot und strich sich über die langen, glatten Haare. „Immerhin konnte ich mich noch zurückhalten und bin nicht so über ihn hergefallen, wie du über Sirius", sagte sie und ich zog die Augenbrauen hoch.
„Oh, ich bin sicher, dass das wahnsinnig schwer für dich gewesen sein muss", sagte ich mit gespieltem Bedauern und Flo und Marlene lachten.
Lily verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. „Jedenfalls, um zu deiner Frage zurückzukommen", wandte sie sich dann wieder an Hannah, „war die Hochzeit wirklich schön, oder Grace?" Sie sah mich fragend an und hastig nickte ich.
„Offensichtlich", murmelte Marlene und Hannah kicherte, während Lily und ich so taten, als hätten wir sie nicht gehört.
Der Hogwartsexpress hatte London vor einer guten Stunde verlassen und tuckerte nun gemächlich durch die schottischen Highlands. Allerdings war der Himmel von grauen Gewitterwolken bedeckt und Regen klatschte gegen die Scheibe.
Irgendwann widmete Lily sich wieder ihrem Buch, Marlene bearbeitete ihre Fingernägel mit einer Nagelpfeile und Flo und Hannah spielten eine Runde Zaubererschach gegeneinander, während ich schweigend aus dem Fenster starrte und den Himmel dabei beobachtete, wie er langsam immer dunkler wurde.
Irgendwann ging dann plötzlich die Abteiltür auf und ein Mädchen mit langen, wallenden Haaren kam herein, einen Jungen mit blauen Augen und einem charmanten Lächeln im Gesicht, im Schlepptau. „Hey Lori! Kent und ich wollten nur kurz—oh." Sie verstummte und starrte uns perplex an. „Sorry, falsches Abteil", sagte sie und wollte bereits die Tür wieder zuziehen, als sie meinen Blick auffing und in ihrer Bewegung inne hielt. Sie sah mich an und runzelte die Stirn. „Hey, bist du nicht die Kleine von den Lestranges?", fragte sie interessiert und ich zog die Augenbrauen hoch. Sie tauschte einen Blick mit dem Jungen, der nur mit den Schultern zuckte, dann wandte sie sich wieder um. „Du bist doch Grace, oder?"
Langsam nickte ich, aus den Augenwinkeln sah ich, wie Flo und Hannah in ihrer Partie Schach inne hielten und Lily das Buch sinken ließ. „Ja, und?", fragte ich gelassen und das Mädchen verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war ungewöhnlich blass.