THE BEAUTY OF GRACE | ❝Wir waren alle unzertrennlich. Bis die Liebe kam. Und der Krieg.❞
Grace Carter war sich bisher immer sicher gewesen, ihren Platz in der Welt zu kennen.
Ihr Leben war bis auf Weiteres verplant: Sie wollte die Hogwartsschule fü...
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SIRIUS BLACK SOMMER, 1977
Der Sommer war warm gewesen. Wärmer, als in den letzten Jahren. Aber vielleicht bildete sich das Sirius Black auch nur ein.
Die Ferien waren bald zu Ende und er hatte fast schon Angst vor seinem letzten Schuljahr. Nach dem Abschluss würde sich alles ändern. Er wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, wie viel sich tatsächlich ändern würde, aber hätte er es gewusst, hätte er sich definitiv anders entschieden.
Die Neuigkeiten kamen in der vorletzten Woche der Ferien.
Sirius war gerade in dem kleinen Muggelladen um die Ecke gewesen. Wahrscheinlich war er der Einzige, der sich überhaupt darüber Gedanken machte, wie sie die nächsten Tage überleben sollten, während James nur in der Wohnung saß und in Selbstmitleid versank, weil Lily, wenn sie denn mal einen Brief schrieb, darin nur Sirius bedachte und ihn völlig außen vor ließ. Würde Remus nicht mindestens jeden dritten Tag nach ihnen schauen und Essen machen, wären die beiden wohl schon längst verhungert.
Bepackt mit Tüten stapfte Sirius die vier Stockwerke zu seiner und James' Wohnung hinauf. Sie lag in einer etwas schäbigeren Ecke von London, direkt neben dem Bahnhof. Manchmal rauschten die Züge so schnell vorbei, dass es in der ganzen Wohnung dröhnte und die Gläser in den Schränken klirrten. Und obwohl sie sich wahrscheinlich Besseres hätten leisten können, reichte es ihnen vollkommen aus, so wie es eben war.
Während Sirius in seiner Tasche nach dem Schlüssel kramte, summte er irgendein Lied von den Ramones vor sich hin. Grace hatte einen schlechten Einfluss auf ihn, zumindest hatte James das gesagt. Sie eiferte solchen Muggelbands geradezu nach.
Als er den Wohnungsschlüssel schließlich gefunden hatte, steckte er ihn etwas umständlich ins Schloss und die Tür klickte auf. „James?" Mit der Schulter schob er die Tür auf und trat in den schmalen, dunklen Flur.
„Bin hier", kam die Stimme seines besten Freundes aus dem Wohnzimmer und, nachdem Sirius die Einkäufe in der Küche abgestellt, alles mit einem Schwung seines Zauberstabes in Schränken und Kühlschrank verschwinden gelassen und überrascht festgestellt hatte, dass James frischen Kaffee gekocht hatte, ging er zu ihm ins Wohnzimmer.
„Ist irgendwelche Post gekommen?", fragte James, als sich Sirius mit einer Tasse in der Hand neben ihn auf das durchgesessene Sofa fallen ließ. Er spürte die harten Federn deutlich im Rücken.
Sirius warf die drei Postkarten und einen Haufen Briefe vor sich auf den Couchtisch und James beugte sich vor, um sie zu begutachten. Zumindest bekamen sie keine nervige Muggelpost mehr, seit sie den Aufkleber Keine Werbung! draußen an ihrem Briefkasten angebracht hatten. Sie wohnten jetzt bereits seit Anfang der Ferien in dieser Wohnung mitten im Londoner East End. Es war nicht die beste Ecke, aber es reichte vollkommen aus. James' Mutter wollte sie am Anfang partout nicht gehen lassen, doch schließlich konnten die beiden sie davon überzeugen, dass sie langsam lernen mussten, auf eigenen Beinen zu stehen. Was leichter gesagt war, als getan.
