Stripper [Vkook]

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Das Video habe ich heute gefunden und Gott, ich hatte Tränen in den Augen und eine Gänsehaut. Ich bin so stolz auf unsere Trottel, soooooo verdammt stolz.

Jungkook

Ich bin froh, dass Taehyung mich heute gefahren hat, immerhin regnet es in Strömen und indem er mich mitgenommen hat, hat er mich davor bewahrt, komplett durchnässt in der Schule anzukommen.

Generell hat sich eigentlich nichts zwischen uns verändert, seit er von meinem Job weiss. Nur manchmal, wenn er mich anschaut , habe ich das Gefühl, dass er gerne meinen Körper für seine Bedürfnisse nutzen würde - was wohl nicht zuletzt daran liegt, dass ich bei ihm einen Ständer verursacht habe.

Aber selbst wenn diese Vermutung von mir stimmen sollte, lässt er sich nichts anmerken, ist nicht aufdringlich und behandelt mich wie immer.

Er hat sein Wort gehalten und niemandem davon verraten. Nicht einmal Yoongi weiss etwas. Mit ebendiesem laufe ich gerade die Gänge der Schule entlang. Es hat gerade zum Schluss geklingelt und wir sind wieder einmal die letzten hier drinnen. "Ich hasse meinen Erdkundelehrer", brummt der Ältere von uns, woraufhin ich kichere, "Hättest du ihn nicht provoziert, müsstest du jetzt nicht nachsitzen", grinse ich schadenfroh und er boxt mir gegen die Schulter. 

"Klappe, Zwerg!" Augenverdrehend biege ich um die Ecke, wo der Schwarzhaarige mich dann verlässt und mit einem "Bis Morgen, Jungkook", im Erdkundezimmer verschwindet. Schmunzelnd schüttle ich den Kopf und mache mich auf den Weg zu Taes Spind, wo der Ältere wie jeden Tag auf mich wartet. Es ist ein Weg von etwa fünf Minuten, da das Erdkundezimmer am Ende des Ostflügels ist und Taes Spind recht nahe dem Eingang der Schule, also im Haupttrakt der Schule.

Ich beeile mich und biege in den nächsten Gang, als ich leise Stimmen hören kann. Neugierig laufe ich darauf zu, bis ich eine als Taehyungs identifizieren kann. Er scheint wütend zu sein, die andere, definitiv weibliche Stimme, dagegen viel mehr erheitert, als provoziere sie ihn.

Ich beschleunige meine Schritte noch mehr und trete hinaus in den Eingangsflur, wo ich rechts vor mir die beiden sehen kann. Taehyung steht mit dem Rücken zu seinem Spind und sieht voller Zorn auf ein kleineres Mädchen, mit absoluten Traummassen hinunter. Ihre Haare sind schwarz und zu einem Zopf geflochten, dazu trägt sie Pumps, eine weisse Bluse und einen kurzen Rock, mit passenden Netzstrümpfen.

Das Ding ist wohl auf Aufreisserkurs...

Verwirrt bleibe ich erstmal stehen und mustere das sichtbar ungleiche Duo verwirrt. Die Frau scheint Tae ziemlich wütend zu machen, denn er beisst die Zähne zusammen und ballt die Hände zu Fäusten. "Ich will dich nicht mehr sehen!", zischt er leise. Sie scheinen gar nicht mitzukriegen, dass ich ihnen zusehe.

"Wir sind noch lange nicht fertig miteinander, Taehyung", flüstert das Mädchen mit einer für eine Frau ungewöhnlich tiefen Stimme. "Tae?", melde ich mich zaghaft zu Wort und sofort sieht er zu mir, genauso wie sich die Schülerin zu mir umdreht.

"Ist alles in Ordnung? Können wir fahren?", frage ich unsicher. "Nicht jetzt, Jungkook!" murmelt Taehyung, bevor er sich wieder der Fremden zuwendet. Diese aber hat ihre komplette Aufmerksamkeit mir zugesprochen und ein wissendes, kleines Grinsen ziert ihr Gesicht. "Jungkook?", hakt sich nach und ich gehe einen Schritt zurück, als sie auf mich zu läuft. Ihre Ausstrahlung ist komisch, sie wirkt so kalt und emotionslos.

"Jeon Jungkook", murmelt sie und stellt sich vor mich. Selbst sie ist grösser als ich und ihre Pumps helfen nicht dabei, mich wohler zu fühlen, wenn sie auf mich hinab starrt. "Du bist doch dieser Schwule, von dem mir jeder erzählt hat. Der kleine, erbärmliche Junge, der niemanden hat - aber Taehyung, der edle Ritter, hat sich ja deiner angenommen, nicht wahr?", höhnt sie. Ich schlucke leer und senke langsam den Kopf. Sie hat Recht. 

"Ich verbiete dir, mit ihm je wieder auch nur ein Wort zu wechseln!", faucht Taehyung und Schritte ertönen, als er sie grob zur Seite schubst und sich vor mich stellst. Ihr helles Lachen erklingt, hysterisch und fast schon bösartig. "Ich brauche nicht mit ihm zu reden, damit er erfährt, was du getan hast, Taehyung!", wispert sie leise. Er verspannt sich und ich sehe vorsichtig hinter ihm hervor. Das Mädchen grinst ihn breit an, ihre Augen funkeln voller Hass, ihm gegenüber. Die beiden müssen wirklich zerstritten sein...

"Was willst du von mir?!", knurrt der Rothaarige, "Geld? Soll ich etwas für dich erledigen? Was willst du?"

"Ich will gar nichts von dir", schnaubt sie und machte eine abfällige Handbewegung. "Wieso bist du dann hier?", presst er hervor. "Um dein Leben zu zerstören, genauso wie du ihres zerstört hast", haucht sie und ich runzle verwirrt die Stirn. Wovon spricht sie?

Wessen Leben soll Taehyung schon zerstört haben?

Taehyung allerdings sagt nichts mehr, er dreht sich um, rempelt sie an und läuft mit grossen Schritten zum Ausgang. "Tae!", rufe ich und setze mich schon in Bewegung, um ihm nachzurennen, als das Mädchen nach meiner Hand greift. Verwirrt bleibe ich stehen und wir sehen uns in die Augen, während sie eindringlich meint: "Pass auf, mit wem du dich abgibst und wem du dich anvertraust, Jungkook. Taehyung ist nicht der, den er zu sein vorgibt."

Ich reisse mich los, schenke ihr einen irritierten Blick und renne dann weiter. Ich stosse die Glastür auf und trete hinaus in den strömenden Regen. Toll. "Taehyung!", rufe ich der grossen, rothaarigen Gestalt zu, die weiterhin zügig auf den Parkplatz zu läuft.

Die grossen Tropfen vom Himmel ignorierend eile ich auf ihn zu und kriege seinen Unterarm zu fassen. "Taehyung, wa-", Ich komme nicht weiter, als Tae auch schon herumwirbelt und meine Wange mit dem Handrücken kräftig schlägt. Ich japse nach Luft und stolpere einige Schritte rückwärts, halte mir meine nun schmerzende Wange und sehe verletzt zu ihm auf. Seine Miene ist emotionslos. "Ich hab jetzt keine Zeit für dich", zischt er leise, dreht sich um und zieht ihm Laufen seinen Autoschlüssel aus der Tasche. Er sperrt den Wagen auf, steigt ein und fährt dann davon, während ich immer noch auf dem Parkplatz stehe und langsam bis auf die Knochen nass bin.