Stripper [Vkook]

~44~

Jungkook

"Die sind sicher auch toll!", meint Hoseok und schon landen die Waffeln im bereits grosszügig gefüllten Einkaufswagen.
Skeptisch mustere ich erst die Ware, dann ihn und letztendlich Taehyung der den Blick mit einem kleinen, schmunzelnden Augenverdrehend erwidert, aber nicht versucht, die Kaufwut seines besten Freundes zu stoppen. Wieso wir nach der Schule, Donnerstags,noch mit Hoseok einkaufen müssen, verstehe ich nicht ganz, aber hier sind wir nun.

In dem Wagen finden sich mittlereweile Haufenweise Snacks, einige Flaschen Cola und die vielen Sixpack Bier finde ich gar nicht mehr in dem Durcheinander. Die meisten Getränke hat Hoseok einfach nach kurzer Suche aus dem Regal gepickt, ich kenne sie nicht das kleinste bisschen und bei dem Gedanken, morgen bei diesem Saufgelage dabei zu sein, fühle ich mich unwohl.

"Hobi, hör auf noch mehr Schnaps zu holen!", seufzt Tae in diesem Moment und nimmt drei Flaschen aus dem Wagen, die gerade hineingestellt wurden, um sie zurück zu bringen. Allerdings ist Hoseok deutlich schneller und reisst ihm seinen Einkauf wieder aus den Händen. "Meine Party, mein Geld, mein Alkohol", erwidert er lediglich.

Taehyung fährt sich durch die Haare und murmelt irgendwas von 'Krankenwagen' und 'Koma' vor sich hin.
"Bist du sicher, dass du so viel brauchst? Würde nicht von allem eine Flasche reichen?", melde ich mich unsicher zu Wort.

Nun starrt sogar Taehyung mich an, als wäre ich nicht mehr ganz normal. "Auf wie vielen Partys warst du schon?", erkundigt Hoseok sich mit schief gelegtem Kopf und stützt sich mit den Unterarmen auf seinem Einkaufswagen ab.

"Auf keiner", nuschle ich verlegen und sehe zu Boden. "Gott, er ist so niedlich!", lacht Hobi auf einmal, dann werde ich schon an ihn gedrückt. "Und du bist tatsächlich Stripper? Ich kann mir das nicht vorstellen, du bist so unschuldig! Wetten, du hast dich auch noch nie getraut, dir einen runterzuholen?"

Auf der Stelle bin ich puterrot und versuche ihn von mir wegzudrücken. Ich bin ein 17-jähriger Kerl, natürlich habe ich mir schon einen runtergeholt! Wissen muss er das trotzdem nicht.

"Keine Sorge, Kleiner", lacht Hoseok anschliessend und löst sich von mir, bevor er mir durch die Haare wuschelt. "Du spielst jetzt mit den grossen Jungs; wir bringen dir alles bei, was du wissen musst!"

Ich runzle die Stirn. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Art von Wissen eine ist, von der ich etwas lernen möchte. "Tae, du und Kookie könnt ein paar Snacks holen... und am besten einen zweiten Einkaufswagen", meint der Älteste von uns, während er schon um die nächste Ecke braust.

"Sein Eifer wird ihm noch zum Verhängnis", murmelt Taehyung, bevor er mir auffordernd die Hand hinstreckt, die ich nur zu gern ergreife. Gemeinsam verlassen wir das Geschäft und besorgen uns draussen einen Einkaufswagen. Mit diesem betreten wir den grossen Supermarkt wieder und Taehyung trägt mir auf, ein paar Süssigkeiten meiner Wahl aufzustöbern.

Während ich aufgeregt zum Süssigkeitenregal hüpfe, folgt Taehyung mir mit dem noch leeren Einkaufswagen.
Vor dem Regal stelle ich mich auf die Zehenspitzen und kralle mir eine Packung Fruchtgummis, als Taehyung hinter mich tritt und aufgeregt ruft: "Sieh mal! Das will ich haben!"

"Wa- Hey!", rufe ich erschrocken, als der Rothaarige mich an der Taille packt und mit Leichtigkeit aufhebt. Ich strample verwirrt in der Luft, bis er mich im Einkaufswagen absetzt. Perplex starre ich umher, bis der Ältere den Einkaufswagen so dreht, dass er mir in die Augen sehen kann.

"Was soll das?", beschwere ich mich immer noch konfus. Er zeigt mir ein Grinsen, dass seine Augen nur zu kleinen Schlitzen werden lässt. "Ich sagte doch, ich will das haben", erklärt er mit einem frechen Unterton in der Stimme.

Ich verdrehe auflachend die Augen. "Trottel!", maule ich und schlage halbherzig nach ihm. Taehyung lacht nur und lehnt sich zu mir hin. Ich komme ihm entgegen und schlinge meine Arme um seinen Nacken, bevor wir uns sanft küssen.

Als wir uns wieder lösen, richtet Taehyung sich auf und greift wahllos zu den Chipspackungen, von denen er dann welche zu mir in den Einkaufswagen wirft. Ich will schon aufstehen und herausklettern, als der Ältere mich an den Schulter wieder hinunter drückt.

"Nichts da. Du bleibst da drin!" Ordnet er an und ich seufze tief, bevor ich verlegen grinsend zur Seite schaue. Er ist sich wirklich für nichts zu schade.

Gemeinsam laden wir den Wagen voll - ich sage, was er nehmen soll und Tae holt es - und treffen anschliessend Hoseok wieder bei der Kasse. Der Ältere begutachtet das Bild von uns, mit mir im Einkaufswagen und meinem Freund, der schiebt, mit einem kleinen Lachen. Die Verkäuferin wirkt eher verärgert und die anderen Käufer irritiert, doch das ist uns egal. Sobald die beiden älteren alles in Tüten gepackt haben, werde ich wieder von Taehyung nach draussen zum Auto geschoben.

"Ich wusste gar nicht, dass ich als Ware betrachtet werde und jemandem gehöre", kichere ich und lege den Kopf in den Nacken. Taehyung sieht grinsend auf mich hinunter. "Ware vielleicht nicht", räumt er ein, bückt sich und drückt mir einen intensiven Kuss auf, den ich zu gerne erwidere.

Der Rothaarige bleibt stehen, wird noch ein wenig inniger, bis wir uns aus Luftmangel lösen müssen. Wir sehen uns lange in die Augen, bis Taehyung leise sagt: "Aber gehören tust du mir - Nur mir."

Damit kann ich gut leben.