Mit einer Vollbremsung hielt Yeom. Ich öffnete meine Augen und sah, dass wir mitten im grün an einem Straßenrand parkten. Keine Menschenseele und kein Bäumchen um uns.
Fragend sah ich ihn an. Worauf hin er nur die Musik leiser drehte, den Schlüssel aus dem Impala zog, sich abschallte und ausstieg. Verwundert tat ich es ihm gleich und lief Yugyeom hinterher zum Kofferraum, den er bereits geöffnet hatte. "Hab vergessen, dir was zu geben." grinste er und holte Kapi aus den tiefen des Kofferraums hervor.
Mein kleiner grauer klumpen sah mich aus dem Kofferraum mit großen Augen an und miaute so laut, als würde es von ihrem Leben abhängen. "Ich hab gesagt, ich bring sie dir mit." grinste mein bester Freund breit. Ohne zu zögern nahm ich Kapi auf meine Arme und streichelte sie. Sie hatte mir so gefehlt. Nie hätte ich gedacht, dass Haustiere einem soviel bedeuten könnten, wie Kapi mir.
Meine Katze schmiegte sich an mich und tretelte mit ihren eleganten Pfötchen auf meinem Top herum. Sie war so weich und flauschig und roch so sehr nach meinem Zimmer, meinem Zuhause, dass ich nicht anders konnte als ein paar Tränen zu vergießen. Ich war nie der Typ der weinte, aber ich hatte meinen Bruder und meinen besten Freund eine Woche nicht gesehen und das schmerzte. Dazu kam noch, dass ich in eine völlig andere Person gequetscht wurde, die es nichtmal gab.
Yeom zog mich mit Kapi auf den Armen in eine Umarmung und strich beruhigend über meinen Rücken. "Ich will nach... H...Hause." schluchzte ich und lehnte meinen Kopf gegen seine Brust. Kapi miaute so kläglich, wie ich mich fühlte. "Glaub mir, da will ich dich auch wieder haben. Aber denke an die Chancen, die sich hier bieten." flüsterte er.
Ich sah zu ihm auf. "Chancen? Wenn nur als Jeon Jungkook und ich will nicht mein restliches Leben in einer Fakeidentität verbringen." machte ich klar und wollte mich wegdrehen, doch Yeom behielt mich fest bei sich. "Das musst du auch nicht. Du bist Jung Jiyeon und daran kann niemand etwas ändern, nicht mal diese Privatschule." Versuchte er mich zu beruhigen, doch es half nicht wirklich.
"Selbst wenn ich einen guten Abschluss machen würde und mich eine Uni nehmen würde, ich dürfte nicht ich sein. Ich müsste immer in einer Lüge leben und weit weg von dir und Hoseok und..." Yeoms Lippen unterbrachen mich und schmiegten sich perfekt passend auf meine. "Keiner kann einen Löwen zähmen, keiner kann dich zähmen, nicht mal diese Hampelmänner an dieser Schule. Lass dir von diesen Spinnern nichts sagen. Du bist Jung Jiyeon, ein wunderbares und wunderschönes Mädchen, was so manches männliches Wesen eiskalt über den Tisch ziehen kann. Du weißt wo du hingehörst und das ist nicht in die Welt der reichen und schönen, sondern in den Underground, vor dem die reichen Schnösel erzittern, wenn sie es damit zu tun bekommen." erklärte Yugyeom mir und küsste mich erneut.
Ich ließ mich in den Kuss sinken und erwiederte den Druck seiner Lippen. Wir waren nicht zusammen und doch hatten seine Lippen schon immer eine beruhigende Wirkung auf mich, so wie eben.
Lächelnd entfernte er sich von meinen Lippen. Kapi auf meinen Armen schnurrte, als würde sie spüren, dass Yeom mich soeben beruhigt hatte. "Die große Raubkatze und ihr Kuschelknoten." grinste mein bester Freund und zog mich, mit meiner Perserkatze, in eine Umarmung, insofern es mit Kapi zwischen uns möglich war.
Yugyeom wischte mir die Tränen weg, die sich aus meinen Augen geschlichen hatten und lächelte mich mit funkelnden und zuversichtlichen Augen an. Ich erwiederte sein lächeln. "So will ich dich sehen Ji." meinte er und ließ seine Hände an meinen Wangen ruhen.
"Lass uns weiter fahren. Wir müssten gleich da sein." schlug Yeom vor und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn, bevor er sich von mir löste und mir die Tür zum Wagen aufhielt. Ich tappste mit meiner Katze auf den Armen zur Tür und stieg wieder ein. Kapi blieb ruhig auf meinem Schoß liegen, während ich mich anschnallte und Yugyeom wieder losfuhr.
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be quiet
Fanfiction2. Be Loud Es war einmal eine wunderbare und glückliche Familie. Eltern die liebevoller nicht hätten sein können und Kinder die der Sonne Konkurrenz machen, wenn sie lachten. Die Eltern liebten ihre Kinder abgöttisch und taten alles für sie, sobald...