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Grob wurde ich aus meinem Schlaf gerüttelt und schlug sofort um mich. Sofort spürte ich Haut und kratzte mit aller Kraft über sie. Ein fluchendes Zischen ertönte und ich riss die Augen auf. Yugyeom hielt sich die Wange und sah mich aus Augen an, die hätten meinen Tod bedeuten können, doch zu meinem Glück lebte ich noch.

"Fuck. Ich sollte dich nur fragen, ob du mit ins Starset willst." brummte er und verzog das Gesicht. "Seh ich so aus?" Ich zog eine Augenbraue hoch und sah ihn wenig begeistert an. Taehyung lag mit dem Rücken zu mir, seine Arme nahmen mich also nicht mehr für sich ein und ich konnte ohne Probleme aufstehen. "Füher wärst du aufgesprungen, hättest dich umgezogen und wärst ohne auch nur zu murren mitgekommen." knurrte er und ließ sich auf meinem Schreibtischstuhl fallen. "Füher hast du auch noch richtig getickt und mein Bruder war hier." führte ich ihm vor Augen und verschränkte die Arme. "Und früher warst du auch noch nicht so verweichlucht was Kerle anging. Mich hast du schließlich eiskalt abserviert und hier durfte ich nicht mal neben dir schlafen."

Das konnte doch jetzt nicht dein Ernst sein!? Ich hatte ihn abserviert? Ich hatte mit ihm einfach offen über meine Gefühle reden wollen, er war ausgerastet und konnte meine Worte nicht ertragen, er hatte angefangen sich seit dem wie ein Kindergartenkleinkind zu benehmen und mich zu nerven und zu provozieren, wie es nur ging. "Ich wette sogar Changkyun durfte hier bleiben." er grinste mich provozierend an. "Raus!" zischte ich und deutete auf meine Tür. Das mit I.M war etwas ganz anderes. ich war Jünger und wesentlich naiver und als heute. Bei dem ersten kleinen kribbeln dachte ich damals schon es sei die ganz große Liebe, doch es entpuppte sich dann doch nur als schwärmerei. "Hab ich da nen wunden Punkt getroffen?" er verzog seine Lippen zu einem schmalen provozierenden Grinsen und legte den Kopf schief. "Nein. Aber ich will mich garantiert nicht mit dir über mein Liebesleben streiten, wenn Taehyung hier liegt." machte ich ihm klar. "Dieser Typ hat dich verweichlicht. Du hast dich verändert und mit dieser braven Mädchen Nummer kommst du hier nicht durch und das weißt du Jiyeon, genauso, dass das mit ihm nie hätte sein dürfen." sprach er voller Verachtung mir gegenüber. "Ich hätte das mit dir nicht eingehen sollen, dann wärst du jetzt wenigstens noch bei trost." Ich legte die gleiche Lage in meine Stimme wie er und war kurz davor ihn mit blanken Händen zu erwürgen, würde er hier nicht sofort verschwinden.

Ohne ein weiteres Wort sauste Yugyeom aus meinem Zimmer und schmiss die Tür lautstark hinter sich zu. Wie hatte er sie bitte aufbekommen? Ich hatte sie doch zugeschlossen, nachdem ich Tae vorhin hier hoch bugsiert hatte.

Ein klägliches Miauen zog mich aus meinen Gedanken und Kapi kroch mit großen treudoofen Augen hervor und blinzelte mich an. Ich nahm sie auf meine Arme und kuschelte sie ersteinmal durch. Den ganzen Tag kam sie mir nicht in den Kopf und nun tauchte sie hier auf und schaffte den frieden in meinem Kopf. Sie schnurrte wie der Motor eines getunten Luxuswagens und schmiegte sich genüsslich gegen mich, während ich durch ihr weiches graues Fell fuhr und Taehyung nicht aus den Augen ließ.

Friedlich schlafend und wie ein Engel lag er in meiner Decke eingewickelt. Kaum zu glauben, dass er vor wenigen Stunden noch sturzbesoffen war und versucht hatte unbedingt mit mir zu Schlafen, von was ich ihn mit Erfolg abbringen konnte. Er sollte es nüchtern erleben und nicht völlig blau und nichtspeilend.

Meine Katze zappelte und ich ließ sie vorsichtig wieder auf den Boden. Sie tapste elegant Richtung Bett zurück und sprang hoch, um sich neben Taehyung zu legen und auf der Decke herumzutreteln. Wie abgesprochen streckte der Junge seinen Arm aus und berührte das weiche und flauschige weiß-graue Fell von Kapi. Sofort schreckte er nach oben und riss die Augen auf. Eilig blickte er neben sich und atmete erleichtert aus. Abwartend beobachtete ich. Der Schlaf hing ihm noch förmlich im Gesicht. Die Haare standen ihm in allen Richtungen ab und ließen ihn wie einen kleinen verwirrten Jungen wirken. Er blinzelte ein paar Mal und nieste schließlich, was so ziemlich das niedlichste Geräusch war, dass ich bis jetzt von ihm zu Ohren bekam. Verdatter besah er mich und ließ seine Augen zu Kapi wandern. "Du hast eine Katze?" murmelte er und hob sich Kapi auf den schoß, die sich sofort bei ihm wohlfühlte und es sich auf seinen Schoß bequem machte. Ich nickte. "Das ist Kapi. Mein Bruder hat sie mir mal geschenkt. Damit ich hier nicht das einzige Mädchen bin und Verstärkung habe." grinste ich und verschränkte die Arme.

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