Große Bescherrung nach dem Weihnachtsmarkt in der Lobby und wie üblich hatte ich für keinen der anwesenden ein Geschenk. Im Zimmer griff ich einfach nach irgendwas, eine Blume aus der Vase, die Vase an sich, ein Buch, was in einem der Schränke lag und so kram. Es war nur Weihnachten und keine Jahrtausendwende, da sollte man mal nicht so ein Drama darum machen.
Ich zog mir eilig noch etwas anderes an, einen einfachen schwarzen Kapuzenpullover und eine Jeans, und lief schließlich mit meinem unnötigen Zeug in den Händen in die Lobby zu den anderen. Am großen ekelig funkelnden Weihnachtsbaum lief ich vorbei zu Tinashe. Mit einem bittersüßen Lächeln hielt ich ihr die Blume vor die Nase und legte Wonho das Buch hin. "Frohe Weihnachten." meine Stimme triefte nur so vor Sarkasmus, doch die Freundin meines Bruders, schien es schweren Herzens hinzunehmen, dass ich kein Weihnachtsfetischist war. Wonho dagegen musterte mit verstörtem Ausdruck das Buch. "Fifty Shades of Grey?" er blinzelte und sah mich entgeistert an. Changkyun, einen Tisch weiter, lachte leise. "Ein wunder das er überhaupt lesen kann." murmelte Yongguk mit seiner selten zu hörenden verdammt tiefen Stimme, die weitere Lacher mit sich brachte.
Dem Tiefstimmigen drückte ich eine Tüte Halsbonbons in die Hand, die ich noch in dem Spiegelschrank im Bad gefunden hatte. Kopfschüttelnd, aber dennoch schmunzelnd, nahm er mein Geschenk entgegen. Er wusste wie er es zu nehmen hatte und wie sehr Hoseok und ich etwas gegen Weihnachten hatten. Zelo warf ich eine angefangene Packung Kaugummis hin, die er Augenrollend annahm. I.M stellte ich die Vase vor die Augen. Er grinste breit. "Wie nett, eine Vase. Man hat mir meinen sehnlichsten Wunsch erfüllt." spielte er sich übertrieben auf. Deutlich hörte ich T schaufen, doch sie verkniff sich einen Kommentar. Bei keinem hätte sie hiermit einen Pluspunkt erwarten können.
"So ich bin durch, wenn ich jetzt bitte meine Geschenke haben könnte, das wird mir hier schon zu viel und ich will wieder hoch." ich sprach provokant überfreundlich und ließ mich auf den Stuhl bei Wonho fallen. Von einem Tisch hinter uns wurde mir etwas an den Kopf geschmissen, lachen ertönte und ich musste mich nicht mal umdrehen, um zu wissen dass es mindestens Yugyeom, BamBam und Jackson waren. Wenig begeistert hob ich die Packung Kondome die mir zu geworfen wurde auf. In Yugyeoms liederlicher Schrift stand frohes Fest und ein schlecht gezeichneter Stinkefinger. "Die hätte man seiner Mutter schenken sollen, bevor sie auch nur daran dachte mit seinem Vater ins Bett zu steigen und diese Mistgeburt zu Zeugen." murmelte Changkyun und wollte aufspringen. Ich hielt ihn zurück.
"Sieh da, man will das Geschenk wohl ausprobieren." spottete BamBam. Jegliche Kräfte Changkyun zurückzuhalten gingen ins nichts auf und er raste gradewegs auf den Tisch der drei Idioten zu. Ich eilte ihm hinter her, während er Yugyeom ziemlich unsanft packte und auf den Boden schleuderte. "Du hast nicht das Recht, so mit ihr umzugehen!" so laut hatte ich ihn noch nie erlebt, wieso zum Teufel spielte er sich denn mit einmal so auf? "Du hattest deine Chance, aber hast sie verspielt, weil du nur an deine verdammten Gefühle gedacht hast und nicht wie es Jiyeon mit dir ging." er wurde leiser, doch die Bedrohung wich nichts aus seiner Stimme. Yugyeom machte kurzen Prozess und holte am Boden mit der Faust aus, um gradewegs auf I.Ms Wange zu zusteuern. "Hört auf!" rief ich und zerrte den einen vom anderen.
"Wir sind hier nicht im Kindergarten!" wetterte ich weiter und hatte mühe den bei mir fest zu halten. Damit er nicht erneut auf meinem ehmaligen besten Freund zu gehen konnte trat ich ihm plötzlich entschlossen ziemlich heftig in den Schritt. Er taumelte von mir weg und war nun wohl endlich willig ruhe zu geben. "Verdammt ich gehöre keinem von euch beiden. Du!" ich deutete auf Yugyeom. "Hörst auf mit so einem Scheiß." aufgebracht schleuderte ich ihm die Packung Kondome vor die Füße. Er grinste nur. "Kannst du bei deinen nächlichen Abstriffen, doch gut gebrauchen." zog er mich auf. Changkyun wollte wieder versuchen Yugyeom umzubringen, doch wurde von Yongguk zurück gehalten, der bestimmt bald an die zwei Meter rankam und keiner war, mit dem man sich gerne anlegte. "Ich hätte gedacht zu bist alt genug und hast meine Worte verstanden."
Yugyeoms Blick blieb kalt und überlegen. "Als du mich versetz hast, oder mich abgeschoben." ertönte er emotionslos. "Wäre sie dir wirklich wichtig, hättest du auch auf ihre Gefühle geachtet." donnerte Yongguks Stimme und er ließ Changkyun aus dem Schwitzkasten. Der Blick von Tinashe sah aus, als hätte sie Zombies und keine streitenden vor sich. So hatte sie sich Weihnachten wohl bestimmt nicht vorgestellt. "Ich habe versucht dir Zeichen zu geben, versucht dich irgendwie darauf aufmerksam zu machen, dass das mit uns nicht passt. Habe dein 'ich liebe dich' nie erwiedert, weil es für mich immer nur freundschaftlich war und nie mehr." Tränen standen mir in den Augen, doch der Blick meines gegenüber hegte keinerlei Regung.
Kopfschüttelnd verließ ich die Lobby und eilte zu den Fahrstühlen. "Jiyeon!" I.M rannte mir sofort hinterher, doch ich ignorierte ihn. Nie hätte ich gedacht, dass ich diesen Gedanken mal haben würde, aber ich wünschte mir jetzt grade nichts sehnlicher als in der Kwon Choi Dae in meinem Zimmer zu sitzen und mit Taehyung herumzublödeln.
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be quiet
Fanfiction2. Be Loud Es war einmal eine wunderbare und glückliche Familie. Eltern die liebevoller nicht hätten sein können und Kinder die der Sonne Konkurrenz machen, wenn sie lachten. Die Eltern liebten ihre Kinder abgöttisch und taten alles für sie, sobald...