In Gedanken versunken saß ich Montagnachmittag in meinem Zimmer, an meinem Schreibtisch und zeichnete irgendetwas mit einem der Bleistifte aus meiner Federmappe. Soziemlich jeder Lehrer hatte uns ein tolles neues Jahr und einen guten Start mit vielen Vornehmungen und Vorsätzen gewünscht, eh sie sich daran machen die Hälfte all dieser wieder zu zertrampeln, insbesonderte Mr Kye, der es heute besonders auf Taehyung abgesehen hatte. Wenn ich auch nur daran dachte, wie blöd dieser Lehrer ihm kam, weil er nur mal eine Gleichung nicht ausrechnen konnte.
Von ihm flogen sachen wie: 'Wenn du soetwas nicht kannst, was suchst du hier eigentlich.' Oder: 'Sogar die Schüler der schäbigsten Oberschule hier in Busan kann dir diese Aufgabe im Schlaf lösen.' Um noch die harmlosesten Beispiele zu nennen. Taehyungs Anblick an der Tafel ging mir bis unter die Haut. Noch nie sah er so beschämt und negativ vorgeführt aus, dass ich diesem Lehrer am liebsten das Maul mit dem Zirkel zerstochen hätte, der auf seinen Tisch lag. Als es mir dann irgendwann reichte bin ich aufgestanden und bin mit Taehyung aus dem Raum gelaufen. Kaum war die Tür hinter uns geschlossen fiel er in meine Arme und ich ließ zu, dass er sich an mir ausweinte.
Wer oder was gab diesem Lehrer das Recht so mit ihm zu Reden? Lehrer sollten uns so respektieren, wie wir sie. Nur weil sie frustriert von sich selber waren, dass sie keine Schauspieler oder Nobelpreisgewinner oder sowas geworden sind. Wir konnten nichts dafür, dass sie es wohl hassten uns ihr Wissen zu vermitteln. Nachdem Tae sich etwas beruhigt hatte bestand er darauf wieder in der Hölle des Löwen zu verschwinden. Ich meinte nur, dass ich nicht nochmal da reingehen konnte, ohne Mordpläne zu schmieden. Taehyung nickte das ganze ab und versicherte mir, dass er meine Sachen mit zum nächsten Fach nehmen würde. Dieser Junge war einfach zu gut für diese Welt, nur wollten dies Menschen, grade solche wie Mr Kye, wohl nicht sehen. Taehyung musste man mit Samthandschuhen anpacken. Nicht weil er irgendeine Pussy war, die sich vor allem fürchtete, sondern weil er es sich verdiente mit Achtung und Vorsicht behandelt zu werden auch wenn man es nicht beim ersten Blick auf ihn merkte.
Die erste Viertelstunde strich ich durch die Gänge und versuchte von meinem Wutschwall herunter zu kommen, eh ich einen Entschluss fasste, der mehr als nur untypisch für mich war. Langsam stellte ich meinen ziellosen Weg durch die Schule ein und lief in die Richtung von dem Büro des Schulleiters. Er verdiente es zu wissen, wie mit seinen Schülern im Matheunterricht bei Mr Kye umgesprungen wurde, da Taehyung nicht der erste war, der auf Grund unf Boden beleidigt wurde und ich es satt hatte all diese Geschichten von allen zu hören oder selber im Unterricht zu erleben und dabei zu sein.
Mit der Skizze war ich fertig und wechselte auf Buntstifte, während meine Gedanken noch immer weit von mir fort und bei heute morgen waren.
Nervös klopfte ich an die Tür. Ich hatte den Schulleiter in all den Monaten hier nicht einmal gesehen, doch es hieß, er sei cool drauf und ließ auch mal zu, dass die Schüler im Unterricht etwas an den Handys googeln durften, wussten sie etwas nicht.
Ein gegrummeltes 'Herein.' gab mir das Zeichen die Tür aufzuziehen. "Sie wissen, dass Unterricht ist?" der Mann hinter dem Schreibtisch sah mich mit hochgezogener Augenbraue an, doch seine Augen verrieten, dass er wirklich überrascht war. "Jeon Jungkook. Richtig?" Ich nickte und setzte mich ohne gefragt zu werden auf den Stuhl gegenüber von ihm an dem Schreibtisch. "Sie sind einer der außergewöhnlichsten Schüler an dieser Schule." lachend schüttelte er den Kopf. "Das verhalten eines vorpubertierenden Jungen, aber die Noten, die dieser Schule wirklich würdig sind, aber ich denke nicht, dass Sie den Unterricht schwänzen, um sich das von mir anzuhören." Ein leises lachen ging über meine Lippen und ich schüttelte den Kopf. "Ich würde gerne weiter hören, was die Lehrer dieser Schule über mich denken, das ist Tatsächlich nicht die Absicht, weshalb ich meinen Unterricht absichtlich verpasse." Mich wunderte es, wie förmlich ich tatsächlich sprechen konnte.
Ich atmete tief durch, bevor ich meine nötigen Wörter sammelte und losließ. "Es geht um den Mathelehrer Mr Kye." fing ich vorsichtig an. Der Schulleiter, dessen Namen ich nicht wusste nickte und deutete mir weiter zu sprechen. "Ich bin ehrlich, und sorry für meine direkte Sprache, aber er kotzt mich einfach an. Er springt mit den Schülern um sich, als wären sie der letzte Dreck und nichts Wert. Er bringt es fertig seine Schüler so zu demütigen, dass sie kurz vor den Tränen im Raum stehen. Ich bin, um gotteswillen, keine Lehrkraft, aber ich denke, dass Lehrer soetwas nicht mal im Ansatzt tun dürften." sprach ich mich aus und erfuhr, dass ich tatsächlich als erste diese Beschwerde lieferte. Der Schulleiter fand es gut, dass ich so direkt sprach und schwor mir, dass er sich sofort um mein anliegen kümmer würde. Mich bat er die Zeit noch in den Gängen zu verplempern, bis die Stunde um war, dann aber wieder in den Unterricht zu gehen.
Seufzend fuhr ich durch meine kurzen Haare und betrachtete das Bild, dass während meiner Rückblende entstand. Ich blinzelte ein paar mal und wollte die Zeichnung nicht ganz wirklich haben. Sie sah gut aus, keine Frage, aber das unbewusste Werk an dem ich Gesessen hatte, stellte sich als Taehyung heraus. Deutlich sah man noch die Sketchoptik durch, was das Bild ein wenig an eine Mangazeichnung erinnern ließ, aber ich mochte es und ich wusste, dass es wirklich selbstsüchtig klang, doch so war es. Ich malte nicht oft und wenn dann keine Menschen. Doch diese Zeichnung war anders. Taehyung stand auf meinem Bild in einem grob skizzierten Konfettiregen, In den Braunen Haaren war ein dunkelblaues Bandana gebunden, die Augen waren halb offen. Sein ebenfalls offenes Lächeln war teuflisch und dennoch engelsgleich im selben Moment. Ich hatte das Gefühl auf der Zeichnung sah er so aus, wie er sich sehen wollte. Rebellisch, aber dennoch bodenstädig und artig, während er den Teufel in die Augen sah, aber dennoch mit den Engeln Harfe spielte.
Taehyung hatte irgendetwas mit mir angestellt, dass nicht mal I.M und Yugyeom auch nur im Ansatz geschafft hatten. Klar beide sahen gut aus und hatten auf ihre eigene Art eine gewisse Verbindung zu mir und meiner Vergangenheit. Mit beiden war ich zusammen und sie kannten mich gut. Doch Taehyung nicht. Es war eine Last, aber auch im selben Moment wieder befreiend, Er urteilte nicht über mich, über niemanden. Dieser Mensch ging auf jeden offen zu, als wäre alle Welt sein bester Freund und auch mich hatte er sofort offen und freundlich Begrüßt.
Noch zu gut erinnerte ich mich noch, wie ich meinem Bruder und den anderen vor Monaten versicherte mich in keinen dieser angeblich Nerds und Mathefreaks zu verlieben, doch alle musste ich grundlegen enttäuschen und auch mich, denn die Gefühle, die Taehyung aus mir heraus holte, mir mit seinem Lachen, seiner Art, seinen glänzenden Augen erstickten mich nur mit der Erkenntnis, dass ich mich unwiderruflich in ihn verliebt hatte. Und auch wenn das mit uns nie etwas werden würde war ich glücklich diese Erkenntnis meiner Seits gemacht zu haben, da es etwas war, was ich noch nie jemanden gegenüber gefühlt hatte. Es war nichts im vergleich zu den anderen beiden mit denen ich etwas hatte. Nichts ließ sich mit diesem Flattern und dieser Freude vergleichen, die ich ihm gegenüber empfand, wenn er lachte oder mir auch nur ein kleines Lächeln schenkte.
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be quiet
Fanfiction2. Be Loud Es war einmal eine wunderbare und glückliche Familie. Eltern die liebevoller nicht hätten sein können und Kinder die der Sonne Konkurrenz machen, wenn sie lachten. Die Eltern liebten ihre Kinder abgöttisch und taten alles für sie, sobald...