Als ob das Scheibe einschlagen nicht schon genug wäre, hörte ich auch noch ein Tuscheln, bevor abgebundene Hände sichtbar wurden. Ich reagierte sofort, setzte mich auf und schob Taehyung auf dem Bett hinter mich.
Ein Oberkörper drückte sich nach oben und am liebsten hätte ich ihm die widerliche Visage mit einer der Scherben zerschnitten. Lässig schlüpfte Yugyeom durch das durchgeschossene Fenster in mein Zimmer und besah erst mich und dann Taehyung mit schiefem Blick. Er lachte auf und schüttelte den Kopf. "Glaub mir Junge, bei ihr wäre nicht viel zu holen gewesen." mit dem Kinn deutete er auf mich und ich schwor mir ihm eines Tages für diesen Satz den Hals umzudrehen. Wer konnte denn hier nie genug von mir bekommen? Auf mir lagen, verwirrt und ängstlich die Augen von Taehyung.
"Luft ist rein, bewegt eure Ärsche rein!" keifte Yugyeom in die Dunkelheit und weitere Hände wurden sichtbar. Yongguk war der nächste der reinsprang, nach ihm Zelo und als letzten, und das hätte ich gar nicht erwartet, Tinashe, aber ohne meinen Bruder. Wütend und verwundert sah ich die vier an. "Verpisst euch!" fauchte ich. Sie sollten einfach wieder abhauen. Der ganze Abend war so toll er hatte nicht das Recht so zu enden: Mit einem zerschlagenen Fenster und dem ganzen Trupp aus Seoul. Jedoch fehlten zwei: Wonho und I.M
Unter Ts Augen lagen dunkle Ringe und sie sah so aus, als hätte sie eine Ewigkeit keinen Schlaf mehr erfasst. "Jiyeon, es ist wirklich traurig, aber ich muss deine fantastische Zeit hier unterbrechen. Du musst nach Seoul." wie ein kleiner Rotzlöffel ließ Yugyeom sich in den Schreibtischstuhl fallen. "Jiyeon?" kam es leise von Taehyung. "Ich werde einen scheiß machen, wenn du so mit mir umspringst." motzte ich und wagte vorsichtig einen Blick zu dem hinter mir. Seine Augen waren weit aufgerissen und wirkten ziemlich erschrocken. Er hatte jegliches Recht so zu reagieren, da hier bestimmt nicht jede Nacht Fenster eingeschlagen wurden und Straßenleute in die Zimmer sprangen. "Vielleicht hilft es dir ja, wenn es um deinen verdammten Bruder gehen würde." überlegend grinsend legte er erneut den Kopf schief und musterte Taehyung mit abfälligen Augen. "Was schaust du so reicher Schösel!" keifte er Taehyung an, der auf der Stelle zusammen zuckte.
Mein Blick ging zu Tinashe. "Was ist mit Hoseok?" fragte ich mit gesenkter Stimme. Sie schluckte und sah auf den Boden. Ich sah weiter zu Yongguk. "Sagen wir es so, dein Bruder will dich wirklich sehr dringend sehen." jegliche sonst enthaltene Kälte in seiner Stimme war mit allen Spuren verschwunden, was mir wirklich angst machte. Noch nie hatte er so gesprochen. "Geh."murmelte mir Taehyung zu. "Er ist dein Bruder."
"Der Junge kommt mit." verlangte Yugyeom. "Sonst wäre das ganze hier ja sinnlos gewesen." lachte er. Am liebsten hätte ich ihm mit einer verdammten Kettensäge über die Eier gestreichelt! "Er bleibt hier." sprach ich mit dem wissen aus, dass ihn ich vielleicht nie wieder sehen würde und die Firma meiner Eltern in die Luft schießen konnte. Aber es war mir wichtiger geheim zuhalten wer ich wirklich war, als Taehyung mit in das ganze hier zu ziehen. Ich liebte ihn, wirklich, aber irgendwann hätten wir einfach keine Zukunft mehr, wir hatten sie nie. Ich lebte in den letzten Monaten von Tag zu Tag und nur mit wenigen sorgen, Taehyung hatte mich fast alle vergessen lassen.
Ich erhob mich vom Bett, Taehyung tat es mir gleich. "Vergiss es Kookie, ich komme mit." er klammerte sich an meinen Arm und am liebsten wäre ich in Tränen ausgebrochen. Abfällig lachte Yugyeom auf, doch mit einem Todesblick behielt ich ihn still. Zelo riss die Augen auf, als hätte er nicht das gesehen, was sich vorher noch zwischen Taehyung und mich abgespielt hatte. "Ich hab gesagt du bleibst hier. Nächste Woche gehen die Prüfungen los und du wirst ja nicht einfach so davor verschwinden!" mahnte ich ihn. Ich wollte ihn nicht mit nach Seoul nehmen, wollte einfach, dass er sein Leben so leben würde wie er es für sich vor sah. "Lass ihn nur." Yugyeom war auf die ernste Spur aufgesprungen und ich wusste beim besten willen nicht, wie ich es auffassen sollte. "Immerhin ist es seine Entscheidung Jungkook." er betonte den Namen, den ich hier angenommen hatte mit voller Abscheu. "Tust du oder einer von den anderen ihm irgendwas an, seit ihr alle Tod." Ich kniff die Augen zusammen und Taehyung ließ an meinem Arm lockerer. "Du weißt, dafür können wir nicht garantieren, das kann keiner." Er sah den neben mir eindringlich an, doch ich spürte förmlich Taehyungs Entschlossenheit und wusste, dass er sich unmöglich von seinem Vorhaben, mit mir mit zu fahren, abbringen ließ.
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be quiet
Fanfiction2. Be Loud Es war einmal eine wunderbare und glückliche Familie. Eltern die liebevoller nicht hätten sein können und Kinder die der Sonne Konkurrenz machen, wenn sie lachten. Die Eltern liebten ihre Kinder abgöttisch und taten alles für sie, sobald...