„Wie genau heißt denn der Ort, wo bald die zwei wohl schlimmsten Wochen meines Lebens statt finden werden?", fragte ich an Chanelle gewandt, die es sich auf meinem bett gemütlich gemacht hatte. Ehe ich mich versah, hatte sie mir allerdings ein Kissen an den Kopf geworfen.„Hör auf! Ich würde soviel lieber an deiner Stelle sein, als mit meinen Eltern nach Mallorca zu fliegen!“, maulte sie und verengte ihre Augen zu schlitzen.„Könnten wir doch nur tauschen.“, jammerte ich. Mallorca. Wie viel lieber würde ich in fünf Wochen im Flieger nach Mallorca als im Flieger nach Italien sitzen.„Wie heißt denn nun dieser verkackte Ort?“, hakte ich nach.„Rosolina Mare, oder so ähnlich. 70 Kilometer von Venedig entfernt.“, meinte meine beste Freundin und schaute mich nun nicht mehr ganz so finster an. Was konnte ich denn dafür, wenn ich die Fußballer von Borussia Dortmund absolut arrogant fand? Gut, generell war ich vom Fußball nicht abgeneigt, aber einen Lieblingsspieler oder gar Lieblingsverein hatte ich nicht. Das einzige Fußball, was ich aber aktiv verfolgte, waren WM und EM. Und das auch nur solange, bis Deutschland ausschied.„Ich weiß gar nicht, was du gegen den BVB hast. Die sind doch alle furchtbar nett“, schwärmte Chanelle. Ich verdrehte die Augen und setzte mich einfach auf den Boden.„Das sind alles eingebildete, super reiche Schnösel, die eigentlich gar kein Bock auf die zwei Wochen haben, aber damit sie ihre Fans behalten, mussten sie sich irgenwas einfallen lassen“, zischte ich böse und meinte das auch so. Die Spieler hat darauf doch bestimmt genauso viel Lust wie ich! Also ich an ihrer Stelle hätte zumindest kein Bock, mich zwei Wochen mit zehn Fans auf einem Campingplatz zusammen zupferchen.„Jase! Hör auf, meine Schätze zu beleidigen!“ Sauer verschränkte Chanelle ihre Arme vor der Brust, was ihre eh schon große Oberweite noch mehr pushte. Also manchmal war ich schon ziemlich neidisch auf ihren Vorbau, doch manchmal war der eher unpraktisch.„Dann hör auf mir einzureden wie toll diese zwei Wochen doch bestimmt werden“, gab ich neutral zurück und merkte, wie meine Freundin innerlich kochte. Sie merkte sehrwohl, dass ich sie provozieren wollte. Denn sich für eins zu entscheiden, fiel ihr sicherlich schwer. Einerseits wollte sie bestimmt noch nicht aufgeben, mich davon zu überzeugen, wie toll es in Italien werden würde, andererseits wollte sie auch nicht, dass ich ihre Schätze beleidigte.„Hm? Warum so still plötzlich?“, grinste ich siegessicher. Doch meine beste Freundin kam gar nicht mehr zum Antworten, denn meine Mutter platzte ins Zimmer. Hat die eigentlich nichts von anklopfen gehört? In 90% der Fälle kam sie einfach so ins Zimmer.„Schatz? Kannst du heute kochen? Ich muss mich jetzt duschen, ich gehe mit deinem Vater auf die Gala heute alleine bei Mr. Brown und dann hab ich nach dem Duschen keine Zeit mehr zum kochen“, bat sie mich, obwohl ich eigentlich eh nicht widersprechen könnte. Mir würde eh nicht zugehört werden.„Du musst doch mal mit ihr reden... Sie behandelt dich wie eine Sklavin“, sagte Chanelle, doch ich schüttelte nur den Kopf. Es würde eh nichts bringen, mich bei meiner Mutter zu beklagen. Sie war eine Geschäftsfrau und ließ somit nur schwer mit sich reden oder ließ gar etwas ändern. Da wir keinen eigenständigen Koch oder Köchin angestellt hatten, blieb diese Tat in Haushalt des öfteren an mir hängen. Meist kochte ich dann allerdings nur für mich oder wenn Chanelle da war, aß sie auch mit. „Wann hast du eigentlich deinen letzten Arbeitstag vor der Fahrt?“, erkundigte meine Freundin sich plötzlich ohne Zusammenhang und ich starrte sie erst einen Moment an, bis ich gecheckt hatte, was sie mir sagen wollte. „Einen Tag vorher. Wenn ich Pech hab und ganz viel passiert, darf ich auch noch Nachtschicht beziehungsweise Überstunden machen und komme so zu mich weniger bis halt gar keinen Schlaf.“ Mir war natürlich klar gewesen, als ich beschloss, Polizistin zu werden, dass es anstrengend werden würde und das es Wechselschichten gab. Das diese mir allerdings so sehr zusetzen würden, hätte ich nicht bedacht.
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Und ich denke, die erste zweit wird nicht oft ein Kapitel kommen, da ich ja noch »Monopoly«, eine Roman Bürki FF, am schreiben bin ;)
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Bella Italia {Roman Bürki FF}
FanfictionDer BVB hat eine Verlosung gemacht für zehn 17-25 Jährige Männer und Frauen, mit denen sie zwei Wochen lang in Italien am Meer campen werden. Für mich theoretisch total uninteressant. Wäre da nicht meine beste Freundin,die diesem Verein bis aufs Bl...