Bella Italia {Roman Bürki FF}

No61: Prügel

"Zach?", rutschte mir entsetzt raus und ich ließ meine Hand langsam sinken, die ich vor Panik schon abwehrend nach oben gehalten hatte.

Ich wusste nicht, was ich machen sollte und aus Angst traute ich mich aber auch nicht zu bewegen.

Somit starrte ich nur den schwarzhaarigen Jungen an, der ebenfalls keine Regung zeigte.

Was wollte er?

Warum brach ausgerechnet er hier ein?

"Er hat dich nicht verdient.", kam es dann irgendwann von Zach und machte einen großen Schritt auf mich zu; instinktiv wich ich ein Stück zurück.

"VERDAMMT!", schrie er los und pfefferte eine Vase auf den Boden.

Erschrocken sprang ich einen Schritt zurück und knallte mit voller Wucht gegen die Wand des Wohnzimmers.

Ich keuchte auf vor Schmerzen, jedoch schien es Zach nicht im geringsten zu interessieren.

"Was ist an dem so toll, was an mir nicht toll ist, Jasmine? Sag es mir! Warum kriegt dieser arrogante Schnösel alles was er will, huh? Damals Jessica und jetzt du! Ich hasse es! Ich hasse ihn!", brüllte er weiter, doch eine Sache irritierte mich nun.

Roman hatte, als wir noch in Italien waren, mal irgendwas von einer Jessica erwähnt, welche über drei Jahre seine Freundin gespielt hatte.

Meinte Zach etwa auch diese Jessica?

"Was findet ihr Miststücke nur an ihm?"

Zach bückte sich zu mir runter und nahm mein Kinn zwischen seine Finger und drückte fest zu.

"Zach...du...du tust mir weh", japste ich, wurde jedoch wieder ignoriert.

"Ja, du tust mir auch weh! Wie froh war ich, als ich die Erlaubnis bekommen habe, dich zu heiraten! Eine Welt ist zusammengebrochen als du da mit diesem Arschloch reingekommen bist und klar wurde, dass das deine Zustimmung nicht freiwillig beziehungsweise gar nicht stattgefunden hat!"

Mittlerweile liefen ihm tatsächlich Tränen über die Wangen und er lockerte seinen Griff um mein Kinn, strich einmal über meine Wange und stand auf.

Er drehte sich zum Fenster und sah stillschweigend hinaus.

Schnell fischte ich mein Handy aus meiner Hosentasche, schrieb Marco "S.O.S., Romans Wohnung", und stopfte es zurück in die Tasche.

Keine Sekunde später wandte Zach sich wieder mir zu und musterte mich.

Ohne Vorwarnung schlug er mir dann mit voller Wucht ins Gesicht, sodass mein Kopf heftig zur Seite flog.

Ich wimmerte auf.

Zach schlug auf mich ein wie auf einen Boxsack, während ich mich krümmte und die Hände schützend vor meinen Bauch hielt, bis sie mir weggerissen wurden.

"Bitte..nicht...mein...Bauch...", krächzte ich und betete innerlich, dass Marco sich beeilen sollte.

"WARUM?"

Zach schaute mich einen Moment an, bis ihm ein Licht aufzugehen schien.

"Sag nicht, du bist schwanger?" Entgeistert und irgendwie auch angeekelt ließ er meine Arme los.

"Von Roman?"

Ich hustete und nickte langsam.

Ich hatte zwei Optionen: entweder schlug er gleich umso fester zu, oder er ließ von mir ab.

Allerdings kam es gar nicht dazu, denn in dem Moment stürzte Marco in die Wohnung und riss Zach von mir weg, während wer anders, ich konnte nichtmal erkennen wer es war, da ich langsam ohnmächtig wurde, sich zu mir wandte.

~~~

Roman

"Danke, Marco."

Mehr brauchte ich nicht zu sagen, ich wusste, dass mein Kumpel mich verstand.

Er lächelte mir zu, dann drehten wir uns beide wieder zum Bett, in dem meine Freundin lag und viel Verbandszeug um ihren Kopf und ihre Arme hatte.

Zwar verdeckte der Verband vieles, jedoch konnte ich trotzdem die blauen Flecke an ihrem Kinn und an ihrer Wange erkennen, was meinen Blutdruck und die Wut auf Zach wieder stiegen ließ.

War ihm das damals mit Jessica wirklich si sauer aufgestoßen, dass er meine jetzige Freundin tot prügeln wollte?!

Klar, es muss ein Schock gewesen sein, als er mich mit Jas' gesehen hat, aber warum war er so lange so nett gewesen?

"Wo ist dieses Arschloch jetzt?", fragte ich leise.

"Auf der Polizeiwache, denk ich. Die werden später, wenn Jasmine wach ist, bestimmt auch nochmal vorbeikommen wegen der Zeugenaussage undso. Denke, dass ich da aber auch hin muss, deswegen warte ich jetzt einfach mit dir noch ein bisschen.", erwiderte Marco und legte einen Arm um meine Schultern.

"Danke."

"Ich weiß, du hättest dasselbe getan."