»Warte, nur damit ich das jetzt nicht falsch verstehe - du bist mit dem Typen zusammen, von dem du seitdem du ihn kanntest gesagt hast, dass er arrogant sei?«, fragte Chani völlig überfordert und stopfte sich einen weiteren Cookie in den Mund.
»Korrekt.«, erwiderte ich grinsend.
»Und deine Eltern wollten dich zwangsverheiraten?«
»Auch korrekt.«
»Sag mal, sind die krank?«
Ich zuckte mit den Schultern und ließ mich rücklings auf das Bett meiner besten Freundin fallen.
»Keine Ahnung, plötzlich hat Mama dann Partei für mich ergriffen und Papa war dann auch einsichtig. Das ganze ist zwar mittlerweile schon eine Woche her, aber ich weiß immer noch nicht, ob ich ihn verzeihen kann beziehungsweise es überhaupt tun sollte«, seufzte ich verzweifelt.
Manche wundern sich vielleicht, warum ich so lang zögerte. Warum ich mich nicht freute, dass meine Eltern einsichtig wurden.
Doch für mich ging da irgendwas faul, ich konnte nach all den Jahren einfach nichts Gutes in ihnen sehen!
»Du kannst es probieren. Wenn du merkst, dass sie dir doch nur in Arsch kriechen wollen, damit du diesen Zach heiratest, kannst du den Kontakt immer noch abbrechen.«, schlug Chani vor und ich nickte.
Es war wohl so das beste.
»Du weißt welcher Tag morgen ist, oder?«
»Geht ihr wieder zum Friedhof?«
Sacht nickte ich und schniefte kurz, da es in manchen Momenten einfach wieder hoch kam.
Hannah's Tod war zwar schon vier Jahre her, aber ihr Todestag würde wohl für immer eine schmerzhafte Erinnerung an meine kleine Schwester bleiben.
»Nadine kommt auch her.«, meinte ich geistesabwesend.
Einerseits freute ich mich natürlich, meine ältere Schwester und meinen Neffen wieder zu sehen, aber das es immer nur wegen traurigen Ereignissen war, verdarb es mir wieder ein wenig die Freude.
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»Ich würde mich freuen, wenn du mitkommst«, murmelte ich leise, während ich sanft kleine Kreise auf Roman nackter Brust malte.
Roman lag auf den Rücken in seinem Bett, ich hatte mich auf seinen ausgestreckten Arm gelehnt, hatte meinen Arm auf seinen Oberkörper und unsere Beine waren ineinander verschränkt.
»Wirklich?«
Der Fußballer drehte seinen Kopf zu mir und sah in meine Augen.
»Klar. Du bist jetzt mein Freund und meine Schwester hat es verdient, denjenigen kennenzulernen, der mir ungewollt völlig den Kopf verdreht hat«, erwiderte ich schmunzelnd und entlockte auch Roman ein zartes Grinsen, bevor er mir einen sanften Kuss auf den Mund drückte.
»Ich liebe dich«, flüsterte ich.
»Ich dich auch.«
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»Hi, Hannah.«, kam es schüchtern von Roman, während ich starr auf den Grabstein schaute und mit den Tränen kämpfte.
Hannah Hanson.
6.8.1998 - 4.9.2014
'Be the change you want to see in the world.'
»Schöner Spruch«, sagte Roman vorsichtig und kniete sich vor das Grab.
»Das war ihr Lebensmotto, seit sie Prison Break gesehen hat. Deswegen bedeutet diese Serie mir so unglaublich viel. Es ist das einzige, was mich noch irgendwie in Verbindung mit ihr bringt.«, schluchzte ich und ließ ebenfalls auf den Boden gleiten.
Etwas Abseits stand der Rest meiner Familie.
Zum ersten Mal war mein Vater dabei, denn die letzten Jahre hatte er immer irgendeine Ausrede gehabt.
Meine ältere Schwester hielt ihren Sohn an der einen, ihren Mann an der anderen Hand und starrte ebenfalls auf den Grabstein.
Hannah hatte sich schon früh, für ihr Alter viel zu früh, mit dem Tod auseinander gesetzt.
Was mit dem Körper oder der Seele passiert, wie es ist zu sterben.
Tage- und Nächtelang hatte sie Bücher über solche Themen gelesen und war fasziniert von dem ganzen Ablauf.
Jedoch nicht nur das hatte sie interessiert, sondern die Hänse Psyche des Menschen und das wie und warum.
Deswegen hatte sie sich so angestrengt in der Schule, damit sie einen Notenschnitt erhielt, der die Zulassung zu einem Psychologiestudium ermöglicht hätte.
Sie hatte leider nichtmal ihr Abi erlebt.
»Sie hat sich völlig umsonst all die Jahre angestrengt, jeden Tag fleißig gelernt«, presste ich hervor, während die ersten Tränen über meine Wangen flossen.
»Komm her«, Roman legte seine Arme um mich und zog mich an seine Brust, »was meinst du denn damit?«
»Hannah wollte Psychologie studieren«, erklärte meine Mutter schlicht und platzierte einen weiteren Blumenstrauß neben den, den Roman mitgebracht hatte.
Er nickte nur und sein Blick glitt zurück zum Grab.
Ich hatte keine Ahnung, wie lange wir hier saßen aber irgendwann, ohne das jemand das Wort zum Aufbruch gesagt hatte, packten wir unsere Sachen und verließen den Friedhof.
Roman blieb stehen und sagte leise: »Schade, dass ich dich nie kennenlerne durfte. Doch ich glaube, du warst eine tolle Person und hast es nicht verdient gehabt, so früh und unter solchen Umständen ums Leben zu kommen. Rest In Peace, Hannah.«
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Halb 2 Uhr nachts, und ich schreibe ein mehr oder weniger gutes Kapitel für euch haha xD
Was mich übrigens mal interessieren würde, wie alt seid ihr eigentlich alle so ?^^
Ich bin 17 :D
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Bella Italia {Roman Bürki FF}
FanfictionDer BVB hat eine Verlosung gemacht für zehn 17-25 Jährige Männer und Frauen, mit denen sie zwei Wochen lang in Italien am Meer campen werden. Für mich theoretisch total uninteressant. Wäre da nicht meine beste Freundin,die diesem Verein bis aufs Bl...