No48: Date 2.0

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»Alles okay...?«, fragte Roman zögernd, als wir bei ihm zuhause ankam und sah mich von der Seite an.

Ich seufzte und drehte meinen Kopf zu ihm hin und zuckte mit den Schultern.

»Keine Ahnung, ich weiß nicht was ich von dem ganzen halten soll. Während wir in Italien waren und vermutlich auch schon davor haben meine Eltern geplant, mich zu verheiraten und jetzt plötzlich, wo ich meiner Mum einmal die Meinung gesagt habe, tun sie plötzlich wie die tollsten Eltern die es gibt.«, erwiderte ich.

Ich öffnete die Autotür und wir stiegen beide aus.

»Es ist einfach so schwierig zu glauben, dass sie sich so einfach geändert haben«, fügte ich hinzu, während Roman nachdenklich die Tür aufschloss.

»Wirst du ihnen denn verzeihen? Also ich meine, kannst du dir vorstellen es zu tun?«

Gute Frage.

Eigentlich hatte ich all die Jahre immer gehofft, dass sie sich ändern und mir gegenüber endlich liebe zeigen würden.

Doch konnte ich Ihnen das alles verzeihen?

»Ich weiß es nicht. Aber ich schließe es nicht aus.«, sagte ich, Hang meine Jacke auf, zog meine Schuhe aus und lief wie selbstverständlich ins Wohnzimmer.

»Lass uns aber fürs Erste das Thema vergessen, okay? Mein Kopf qualmt schon und meine Gedanken sind wirr«, bat ich Roman, der verständnisvoll nickte.

»Wollen wir etwas essen?«, grinste er dann.

»Klar, bestellen wir was?«

»Quatsch, wir gehen essen!«, beschloss Roman und ich machte große Augen.

Also in ein schickes Restaurant konnte ich in diesem Aufzug auf jedenfall nicht und Kleider hatte ich nun auch nicht dabei!

»Nein! Wenn, dann höchstens Mc Donald's«, schmunzelte ich, doch Roman schüttelte den Kopf.

»Nö. Wir gehen was schickes Essen, Bellezza.«, erwiderte er, »oben liegt etwas auf meinem Bett für dich.«

Mit diesen Worten schob er mich die Treppen hoch und hab mir einen leichten Klaps auf den Po.

»Ey!«

»Jetzt beeil dich!«, lachte Roman und drehte sich wieder um, um zurück ins Wohnzimmer zu gehen.

Kopfschüttelnd lief dann die Treppen hoch in Romans Schlafzimmer und nahm das Paket, was auf dem Bett lag, vorsichtig hoch.

Baff starrte ich das wunderschöne, dunkelrote Kleid an und wusste gar nicht, wie ich reagieren sollte.

»Wow...«, murmelte ich und strich mit meinen Fingern über den Stoff.

»Beeilst du dich jetzt mal, Bellezza?«, schrie Roman von unten und ich hörte sein amüsiertes Grinsen deutlich heraus.

Ohne ihm eine Antwort zu geben schlüpfte ich in das Kleid, kämmte meine Haare ordentlich durch und versuchte ein bisschen mein Make - Up zu retten.

Was war das jetzt? Eine Art Date? Ein Treffen unter Freunden?

Nun ja, da wir miteinander geschlafen hatten, waren wir eindeutig keine Freunde, zumindest keine normalen Freunde.

Barfuß ging ich wieder die Treppen runter und lief zu Roman ins Wohnzimmer, wo ich in meiner Bewegung stockte.

Er stand mit einem Grinsen im Gesicht vor mir und sah unverschämt gut aus.

Das weiße Hemd ließ seine Tattoos und Muskeln erahnen, das schwarze jacket stand ihm ausgezeichnet und seine Frisur sah perfekt aus.

Als sein Grinsen jedoch immer mehr wuchs, da offensichtlich war, wie ich ihn anstarrte, räusperte ich mich einmal und schüttelte leicht den Kopf.

»Keine Sorge, Jas, in meinem Kopf gehen auch gerade ganz andere Dinge ab. Aber... gefällt dir das Kleid? Meine Mutter hat es für dich ausgesucht.«

»Du bist unmöglich! Allerdings ja, es gefällt mir, vielen Dank. Doch du Genie, was für Schuhe soll ich denn anziehen?«

»Da habe ich selbstverständlich auch dran gedacht, hier.«

Roman hob von dem Sofa einen Schuhkarton und reichte ihn mir.

Drin waren wunderschöne weiße High-Heels, die sogar meiner Größe entsprachen.

Still zog ich sie an und dann saßen wir auch schon in seinem luxuriösen Audi und Roman fuhr los.

»Was machen wir jetzt eigentlich? Beziehungsweise wie nennt sich das, was wir beide jetzt machen?«, fragte ich leise und schaute Roman von der Seite an.

»Date 2.0.«, schmunzelte er und irgendwie freute es mich, dass er es gerade als Date betitelt hatte.

Zwar zweifelte ich immer noch daran, ob Roman Bürki wirklich mich lieben könnte, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

Aber sie stirbt.

Schnauze!

Ich war sonst immer ein Pessimist, also wollte ich wenigstens in dieser einen Sache optimistisch sein.

Jaja und dann machst du dir wieder nur umsonst Hoffnungen.

»Bellezza? Wir sind da!«, riss Roman mich aus meiner kleinen Diskussion mit mir selber.

Neugierig schaute ich aus dem Fenster und sah schon von außen, dass dieses Restaurant ein Vermögen kosten muss.

Ich weiß nicht, wie ich es beschreiben soll, aber allein vom Gebäude sah es einfach edel aus.

Sofort ließ ich mich wieder zurück in den Sitz fallen, worauf Roman nur mit einem irritierten Blick regierte.

Dann stieg er aus, umrundete den Wagen, öffnete meine Tür und nahm meine Hände, um mich rauszuziehen, doch ich weigerte mich leicht.

»Roman, da kann ich nicht rein! Das ist viel zu teuer und außerdem hab ich aktuell nicht soviel Geld zur Verfügung und-«, brabbelte ich los, wurde jedoch von Romans Zeigefinger, welcher sich auf meine Lippen legte, gestoppt.

»Jasmine, ich hab dich hierher gebracht, ich werde es bezahlen, da das nunmal so üblich ist und außerdem würde es mich nicht stören, wenn ich hunderte von Euros ausgeben müsste, nur damit du glücklich bist.«

AWWW!

Die Schmetterlinge in meinem Bauch begannen eine große Party zu feiern und ich schaute verlegen zur Seite.

»Und jetzt komm!«

Als er nun an meinen Armen zog, weigerte ich mich nicht und folgte, natürlich seine Hand haltend, in das Restaurant.

~~~

Höhö.

Ich glaube nicht, dass noch viele Kapitel kommen werden, aber genau kann ich es nicht sagen, da ich nicht vorschreibe. 😅

Glaubt ihr, es gibt ein Happy End? 😏😈

Bella Italia {Roman Bürki FF}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt