Røyal Highness ㅡ; Yoonmin

Kapitel (01)

ー; "Hiermit verspreche ich, Park Jimin, meinem Herrn bis an sein Lebensende zu dienen. Ich werde jeden Befehl in vollster Perfektion ausführen und keine Anweisung aus dem Mund meines Herren abschlagen. Seine Gesundheit, sowie sein Wohl sind meine höchste Priorität, für die ich tagtäglich kämpfen werde. Hoch und lang lebe our Royal Highness, Min Yoongi."

「03. Februar, 1862」

"Jimin, wo bist du?" hallte eine verschlafende Morgenstimme durch den ganzen Flur. Völlig außer Puste ging ich in großen Schritten die Gänge entlang, das seidige, dunkelblaue Gewand fest in meine Griff. "Ich komme, mein Herr!"

Ich betrat das dunkle Zimmer und sofort fielen mir die katzenartigen Augen im dünnen Sonnenlicht auf. "Was hat das so lange gedauert?", fragte die kalte, noch raue Stimme.
"Einer der Diener hatte Ihren Anzug in den falschen Raum verfrachtet, aufgrund der Säuberung. Der Raum lag auf der anderen Seite des Schlosses.", antwortete ich.

"Müsstest du als mein Butler die Situation nicht besser einschätzen können?"

"Doch, natürlich Eure Majestät. Ich werde mich bessern." Mit einer eleganten Verbeugung legte ich den Anzug über einen Stuhl, sodass der Prinz später direkt in seine Klamotte hineinschlüpfen könnte.

"Mein lieber Jimin, wie viele Tage sind es nun her, seitdem du offiziell mein Butler bist?" Der Ältere fing an die obersten Knöpfe aufzuknöpfen. Aus Höflichkeit wandte ich meinen Blick ab und drehte mich zur Wand. "Genau 6 Tage, mein Herr."

Seit 6 Tagen war ich offizieller Butler der Min's. Die vorherigen Wochen waren eine Art Probezeit, eine Herausforderung, bei denen zur Kenntnis kommen würde, ob ich der Verantwortung eines Dieners gewachsen sei. Ich hatte nicht vor mich so hochzuarbeiten und trotzdem hatte ich es an die Spitze geschafft.

Herr Min Yoongi, der Prinz des fernen Ostens, hatte mich tatsächlich zu seinem Butler auserwählt. Es ging mir besser denn je, trotz dessen konnte ich nicht verhindern mir Sorgen um meine Familie zu machen. Aber ohne mich waren sie vermutlich besser dran. Ich war schon immer ein Problemkind.

"Ich möchte, dass du mich in 7 Tagen in den Westen begleitest. Ich werde Prinz Taehyung, zusammen mit seinem Vater, treffen. Butler Jungkook aus Rang B werden wir ebenfalls mitnehmen. Eventuell auch Butler Aron aus Rang S, wenn sich die Chance bietet. Bereite dich schon mal darauf vor."

Sofort bildete sich ein Kloß in meinem Hals. Ich hatte noch nie die Gegend verlassen, geschweige denn meine Stadt. Gerüchten zufolge waren der Westen, der Süden und der Norden die reinste Hölle. Dass Min Yoongi sich an solch' einen Ort wagte, beeindruckte mich.

"Sehr wohl." Ein letztes Mal verbeugte ich mich vor ihm, ehe ich sein Zimmer verließ. Bald wurde es Zeit für das Frühstück meines Herres. In einem geschwinden Tempo lief ich runter in die Küche, wo ich auch schon freundlich erwartet wurde.

"Was darf es heute sein?", fragte einer der Küchenangestellten. Daraufhin antwortet ich mit "Das selbe wie immer." Der junge Mann nickte verständlich. "Grüntee oder Earl Grey?"

"Earl Grey." Den mochte Yoongi immer am liebsten.

Da mein Herr bald fertig zu sein schien, richtete ich den Tisch schön her und bedeckte ihn. Da ich keinen Ärger bekommen wollte, führte ich alles in vollster Perfektion aus. Gerade als ich die neuesten Rosen in die Vase gesteckt hatte, betrat auch schon der Prinz den Speisesaal.

"Willkommen, mein Herr." Wieder einmal verbeugte ich mich. Yoongi nahm am Ende des Tisches Platz und setzte gelangweilt seinen Kopf auf seiner Hand ab.
"Wo ist mein Vater?"

"Auf Jagd, eure Majestät."

"Dämliches Hobby.", seufzte der Schwarzhaarige.

"Jedem so, wie es ihm gefällt. Ihr Frühstück wird in Kürze serviert", meinte ich.

"Jimin. Du bekommst 2 Stunden Freizeit nach meinem Mahl."

Die Überraschung war mir nahezu ins Gesicht geschrieben. Woher auf einmal der Sinneswandel? In den vergangen Tagen hatte ich kaum Freizeit bekommen, weshalb mich die Situation umso mehr überraschte.

"V-vielen Dank, Mylord!"

"Stell' ja nichts an, sobald ich dich wieder rufe bist du im vollen Dienste.", behauptete der Ältere. "Selbstverständlich." Ich war glücklich, da der Aufenthalt im Schloss mir sehr wohl eine riesige Freude bereitete. Wie sollte ich meine Freizeit nutzen, fragte ich mich? Sollte ich den Schlossgarten betreten? Ein Nickerchen machen? Oder doch lieber baden gehen?

"Bist du mit deinen Gedanken etwa schon woanders? Ich sagte, dass ich ein Taschentuch benötige." Die Augen des Schwarzhaarigen trafen auf meine Eigenen. Diese kalten, mysteriösen, dennoch verdammt anziehenden Augen machten mich in einer undefinierbaren Art und Weise verrückt, was ich mir selbst nicht einmal erklären konnte. "Kommt sofort, Eure Majestät!"

Nachdem Yoongi sein Frühstück beendet hatte, beschloss ich erstmal meinem Freund Jungkook einen Besuch abzustatten. Innerlich hoffte ich, dass auch er gerade für mich Zeit hatte, denn nur ungern wollte ich ihn zurzeit bei seiner Tätigkeit stören.

Ich war froh, dass er uns bei der Reise in den Westen begleiten würde, immerhin hatte ich somit einen Freund bei mir.

Jungkook war der Erste, der mich aufgenommen hatte. Dank ihm konnte ich meine Pflichten heute so ausfüllen, wie ich es sollte. Er stammte aus ähnlichen Verhältnissen wie ich. Um seiner Familie helfen zu können, ging er freiwillig mit und landete nun schließlich hier.

Er war ohne zu leugnen eine starke, bewundernswerte Person.

"Jimin?", ertönte es ganz schwach aus dem Waschraum. "Da bist du ja, Jungkook! Ich hatte dich schon überall gesucht!"

"Was machst du denn hier? Müsstest du nicht bei Ihrer Majestät sein?" Die Tatsache, dass ich es gerade nicht musste, brachte mich zum Grinsen. "Er gab mir Freizeit."

"Tatsächlich? So kenne ich den Prinzen aber nicht. Er scheint dich wirklich zu mögen." Der Jüngere schenkte mir ein triumphierendes Schmunzeln, ehe er die Bürste noch fester gegen das viktorianische Kleidungsstück rieb.

"Das bezweifle ich", seufzte ich. "Yoongi hatte mir nicht einmal ein Lächeln geschenkt. Immer wieder bekomme ich den selben Gesichtsausdruck, die selbe Tonlage seiner dunklen Stimme und die selbe kalte Geste, wie am Tag zuvor. Mögen tut er mich ganz sicherlich nicht."

"Der Prinz ist kein Mann großer Worte. Für ihn lassen Taten sprechen. Und der Fakt, dass er dir aus dem Nichts Freizeit schenkte, ist eine nette Geste seinerseits", erklärte der Braunhaarige.

"Meinst du?" Ich kratzte mich verlegen am Hinterkopf.

"Ich kenne den Prinzen nun schon seit längerer Zeit und ich denke, dass du mir vertrauen kannst."

Wenn Jungkook das so sagte und Min Yoongi wahrhaftig so fühlte, dann machte mich das ohne Zweifel überglücklich. Eine angenehme Bindung zwischen Herr und Butler war das A und O in einer perfekten Zusammenarbeit.

Ich begab mich also nun in mein Zimmer und legte mich hin, meine Gedanken ausschließlich bei ihm. Hätte ich mich nicht eher entspannen und dabei meinen Herrn aus meinem Kopf verbannen sollen? Wieso fiel mir das so schwer?

Eventuell geriet ich nach wenigen Minuten doch noch in einen tiefen Schlaf. Dieser hielt allerdings nicht mehr lange an, da meine Freizeit schon bald zu Ende gehen würde.

"Jimin. Ich brauche deine Dienste."

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