Kapitel (11)

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; "Egal wie oft ich ihm meine Hilfe anbot, wie oft ich meine Hand nach ihm strak, wie sehr ich ihn vor vielem dieser Welt bewahren wollte. Er bevorzugte seine Albträume mit offenen Augen."

10/11. Februar, 1862

Panik, sowie Schweißausbrüche machten sich in mir breit. Ich bräuchte dringend eine glaubenswürdige Ausrede, wenn ich meinen Herrn und mich nicht in schlimmste Schwierigkeiten bringen wollte, dies war mir durchaus bewusst.

"Mir ist lediglich nur eine Pellkartoffel unter die Kommode gerollt, es gibt keinen Grund zur -" Ich pauste als sich die mir bekannte Stimme immer wieder in meinem Kopf abspielte. Überrascht drehte ich mich um. "Jungkook!"

"Jimin, du solltest hier nicht sein! In diesem Gang wohnt Prinz Taehyung, du hast hier nichts zu suchen."

"Und was machst du dann hier?", fragte ich skeptisch.

Daraufhin wurde der jüngere schlagartig rot und trat beschämt einige Schritte zurück. Allmählich erreichten gewisse Signale mein Gehirn, sodass sich ein breites Grinsen auf meine Lippen schlich.

"Du kleiner Schlingel, du.", flüsterte ich teuflisch, ehe ich ihm mit meinem Ellenbogen sachte in seinen Bauch stupste. "Keine Sorge, ich erzähle es niemandem."

"Da gibt es nichts zu erzählen!", wehrte sich Jungkook laut.

"Natürlich nicht."

Schmunzelnd verließ ich den Flur, meine Gedanken allerdings blieben immer noch bei meinem Herrn. Weshalb wollte er Taehyung unter die Augen treten? Und dies auch noch unbemerkt, sowie unbeobachtet. All diese Faktoren waren mir nicht geheuer, doch was konnte ich schon dagegen tun?

"Wo gehst du hin?", fragte der Jüngere überrascht.

"In mein Gemach.", antwortete ich gähnend. "Das solltest du auch besser tun."

[...]

11 Uhr morgens. In der Kutsche herrschte eine undefinierbare Spannung zwischen den Vieren, wobei ich wohlgemerkt dazugehörte.

Dass Prinz Yoongi ein Morgenmuffel war, müsste jedem bekannt sein, dies störte mich auch weiterhin nicht. Viel mehr war das Gruseligste Taehyungs Blick, welcher Jungkook und mich grinsend musterte.

Und wenn ich sagte, dass er uns musterte, dann meinte ich das verdammt noch mal auch so.

Mir war es unangenehm so einen intensiven Blick auf mir zu spüren, denn bisher hatte mich niemand, mit Ausnahme von dem Schwarzhaarigen, jemals so angesehen. Diese Situation konnte man allerdings nicht vergleichen, denn bei meinem Herren war ich seltsamerweise in der Lage dazu den Blick zu erwidern.

Bei dem Braunhaarigen nicht. Für wen das Positive sprach war allerdings unklar.

"Könntest du bitte aufhören meine Butler zu belästigen?"

"Inwiefern?", fragte der Größere entsetzt. "Ich bin nur höflich und zeige Interesse. Wieso unterhalten wir uns alle nicht ein wenig?"

Prinz Taehyung erhob sein linkes Knie und stülpte bedacht seine Finger über dieses. Auch wenn Jungkook mit einem großzügigen Abstand neben mir saß, konnte ich sein lautes Schlucken trotz dessen deutlich hören.

"W-worüber wollen Sie sich denn unterhalten, Eure Hoheit?", brachte der Jüngste stotternd hervor.

"Schön, dass du fragst, Kleiner.", lobte ihn der Prinz, welcher nun zu überlegen schien.

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt