Kapitel (38)

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; "Wer entscheidet in dieser Welt über Gutes oder Böses? Gerecht und Ungerecht? Wird es nicht so langsam Zeit, dass jeder diese Kriterien für sich selbst entscheiden sollte?"

「25. Februar, 1862

"Speis und Trank - vorhanden. Genügend Stühle - ebenso. Gute Laune - ist in Gange."

Zufrieden betrachtete ich den von mir hergerichteten Raum, in dem gleich das besagte Treffen stattfinden sollte. Jeder Makel wurde von mir genauestens untersucht und ausgebessert.

"Es reicht", behauptete Yoongi, welcher schlaff auf seinem Stuhl saß. "Du hast diese Tischdecke schon dreimal glatt gestrichen."

"Und trotzdem erscheinen diese mysteriösen Falten immer wieder", antwortete ich fokussiert. "Mädchen lieben Ordnung. Ich werfe dieses Zimmer doch nur zu ihrem Besten in Schale."

Daraufhin verdrehte der Ältere genervt die Augen und stützte sich mit seiner Hand gelangweilt auf dem Tisch ab, zeichnete dabei kleine Kreise auf die Tischplatte.

"Nun schauen Sie doch nicht so trüb", munterte ich ihn freudig auf, während ich seine Fliege wieder strapazierte und dem mir gegenübersitzenden Mann mein charmantestes Lächeln schenkte.

"Du hast leicht reden" meckerte er. "Immerhin bist du nicht derjenige, der sich gleich zu hochnäsigen Schnepfen dazu gesellen muss."

"Nun ja, ich würde mich allerdings sehr freuen, wenn ich mich zu hochnäsigen Schnepfen dazu gesellen müsste."

Grinsend trat ich zum Fenster, konnte währenddessen beobachten wie eine Kutsche die Einfahrt belegte, was daraus schließen ließ, dass die ersten Gäste bereits eingetroffen waren.

"Bist du auch nervös?", fragte mich Jungkook, welcher plötzlich hinter mir erschien.

"Ein klein wenig vielleicht", gab ich offen zu. "Es ist das erste Mal für mich, an solch' einer Feier beteiligt zu sein. Die Vorbereitungen waren anstrengend, aber zu wissen, dass meine Arbeit geschätzt und bewundert wird, ehrt mich. Wie sieht es denn bei dir aus?"

Neugierig wendete ich mich an den Jüngeren. "Egal wie oft ich an solchen Veranstaltungen partizipiere - ich werde mich nie an diese gewöhnen können. Es ist einfach eine komplett andere Welt."

Ich nickte zustimmend.

[...]

Ehe ich mich versah war nach genau einer halben Stunde das komplette Zimmer gefüllt. Hübsche Frauen in bunten Kleidern, wohlhabende Familien, die mit ihrem Vermögen nur so vor sich hin prahlten und edelaussehende, schmierige Männer waren in meinem Sichtfeld verstreut. Zu glauben, dass sich mein Leben vom Dorf einst so ändern würde, dürfte nicht mal Gott getan haben.

Ich beobachtete also meinen Herrn dabei, wie er von den Damen umgarnt wird, doch dieser kümmerte sich nicht mal im geringsten darum. Er nickte lediglich nur hin und wieder mal, wendete seinen Blick von den noch so schönen Frauen ab und zog sich generell bei Gesprächen eher in den Hintergrund. Ich seufzte.

"Mylord", flüsterte ich leise, während ich mich dem Älteren unauffällig näherte.

"Jimin." Sofort bildetet sich ein breites Lächeln auf seinem Gesicht.

"Wo liegt das Problem?", fragte ich sanft, mit der Hoffnung er würde sich mir anvertrauen. Anstatt einer Erklärung erntete ich jedoch nur einen irritierten Blick.

"Meinst du das gerade ernst?"

"Selbstverständlich", bestätigte ich. "Sie gehen kaum auf die Damen ein, ich kann das nicht weiterhin stumm beobachten. Unterhalten Sie sich doch mit ihnen und zeigen etwas Interesse. Begreifen Sie denn nicht, dass einer dieser Frauen, ausgenommen von den anderen fünf, Eure zukünftige Gemahlin wird? Sie sollten sich mit deutlich mehr Bedacht an diese Situation herantasten."

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt