Kapitel (37)

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; "Egal wie stark ich mich wehrte, wie sehr ich mich gegen seinen Bann sträubte: Letztendlich trugen mich meine Füße wie immer einzig und allein zu ihm."

「24. Februar, 1862

"Gott, was machst du denn hier?", rief ich verzweifelt und rannte auf den Jüngeren zu, nur um ihn kurz darauf hin fest in meine Arme zu schließen. In langsamen Zügen sog ich seinen mir familiären, frischen Duft ein, den ich lange schon nicht mehr in meiner Gegenwart vernehmen durfte. "Ich habe dich vermisst."

"Ich weiß", sprach der Braunhaarige sanft, was mit einem Schmunzeln seinerseits unterstützt wurde. Er erwiderte meine Umarmung und fuhr mir vorsichtig durch den Haarschopf, woraufhin ich leise aufseufzte.

Ehe ich mich versah, hatte bereits eine kleine Träne mein Auge verlassen.

"Jimin?" Mein Freund setzte einen Schritt zurück und betrachtete mich entsetzt.

"Wieso bist du auf einmal wieder hier?", schluchzte ich. "Du wolltest doch bei diesem Schlawiner von Prinzen bleiben. Du wolltest uns verlassen. Mich verlassen. Und jetzt bist du plötzlich wieder hier, als ob nie etwas geschehen wäre."

Klagend stürzte ich mich erneut in die Arme des Größeren, sodass Jungkook das Gefühl bekam mich beruhigen zu müssen. Doch es war ein anderer, der mich im Nachhinein zum Stoppen brachte, wenn auch nicht auf eine positive Art.

"Sei ruhig", forderte die Stimme meines Herrn genervt.

Daraufhin gefror ich in all meinen Bewegungen. Selten hatte ich ihn in letzter Zeit so kalt reden gehört.

"V-V-Verzeiht mir, Mylord."

"Jungkook, kannst du mir bitte ein neues Schlafgewand holen?", bat der Schwarzhaarige.

"Welches?"

"Das blaue mit den Schneeflocken."

"Jawohl, Eure Hoheit." Somit war Jungkook auch schon wieder verschwunden, kehrte mit einem Male in seinen normalen Butler-Alltag zurück, als wäre er nie weg gewesen, was mich ehrlich gesagt ziemlich aus der Fassung brachte.

"Ihnen ist bewusst, dass er nahe zu zwei Wochen abwesend in diesem Schloss war?", vergewisserte ich mich etwas zurückhaltend.

"Natürlich", antwortete Yoongi knapp und kam mir dabei näher. Ich schluckte.

"Fragen werden unter den Leuten auftauchen. Wie wollen Sie ihnen erklären, dass ein verschwundener Butler ganz plötzlich aus dem Nichts wieder aufgetaucht ist?"

Der linke Mundwinkel des Älteren erhob sich ein klein wenig, wodurch ich ihn skeptisch musterte.

"Wieso sollte mich das kümmern, wenn die Leute glauben, dass er nie weg gewesen sei?"

"Wie bitte?", fragte ich erstaunt.

Yoongi seufzte kichernd, schlang seine Arme vorsichtig um meine Hüfte und drängte mich somit leicht gegen die Wand, woraufhin ein schwacher Aufprall folgte. Das Gesicht des Adligen schien plötzlich so nah an meinem zu sein.

"Denkst du wirklich ich hätte meine Diener nicht unter Kontrolle?", hauchte er mir selbstbewusst entgegen. "Ich habe dir doch zu Beginn erzählt, dass ihr alle nur vergleichbar mit Schachfiguren seid. Glaubst du tatsächlich , ich würde meine Pläne nicht genau durchdenken?"

Ich fühlte mich mit einem Male unglaublich bedrängt, was nicht nur daran lag, dass sich der Prinz gegen mich presste. Mit jedem Wort, dass seinen sündhaft attraktiven Mund verließ, lief ein Schauer meinen Rücken entlang.

"Das habe ich nie behauptet", wisperte ich leise.

Stille, wie sonst so oft auch.

"Du weinst schon wieder", stellte der Schwarzhaarige emotionslos fest.

"O-oh, tue ich das? Entschuldigung, ich-"

Ehe ich meine Tränen abwischen konnte, platzierte der Ältere federleicht seine Lippen auf meine Augenlieder. Ich wimmerte kurz auf, genoss diese Berührung aber dennoch sichtlich und ließ es mit einem schwachen Schamgefühl letztendlich über mich ergehen.

"Was war das?", fragte ich schüchtern, als sich der Größere mit feuchten Lippen von mir entfernte. Gierig auf mehr musterte ich diese intensiv. Yoongi grinste.

"Ein Kuss", meinte er. "Weil ich nicht möchte, dass du weinst. Also höre bitte auf damit, einverstanden? Jungkook geht es gut."

Ich schwieg nur schmollend und sah den mir gegenüberliegenden Jungen wortlos an.

"Das war ein Befehl", schmunzelte der Größere.

Ein kurzes Gelächter meinerseits hallte durch den Raum. "Sehr wohl, Eure Majestät."

"Für dich noch immer dein Herr. Im Gegensatz zu dir werde ich immer deins sein."

"Sehr wohl, mein Herr", flüsterte ich unter roten Wangen mit einem breiten Lächeln, woraufhin der Ältere ein letztes Mal einen Kuss auf meine verlorenen Tränen positionierte.

"Mmh, salzig", behauptete dieser, als er sich verführerisch über die Lippen leckte, mich in Betrachte dessen.

"Wie reizend", gab ich sarkastisch von mir und befreite mich somit kichernd aus der Gefangenschaft des Prinzen. Ich wollte gerade die Tür ansteuern, bis mir der eigentliche Grund einfiel, weshalb ich mich überhaupt hier blicken gelassen hatte.

"Abendessen!", schrie ich plötzlich ohne irgendwelche gewollten Anstalten in den leeren Raum. Yoongi schaute mich verwirrt an. "Es gibt Abendessen! Deshalb bin ich hier."

"Nur deswegen? Zu schade, ich dachte eigentlich du sehnest dich nach einem gewissen Akt, der mal wieder von uns beiden ausgeführt werden könnte."

"Nein, danke."

Der Schwarzhaarige seufzte. "Das ist enttäuschend."

Ich grinste, ehe sich ein neutraler Ausdruck auf meinem Gesicht bildete. Ein gewisser Aspekt bereitete mir noch immer Sorgen. "Sagen Sie mal - Woher wussten Sie eigentlich, dass Jungkook wieder zurückkehren würde?"

"Es ist simpel", antwortete er. "Taehyung ist krank. Sehr."

Verwirrt legte ich den Kopf schief. Was meinte er mit der Braunhaarige wäre krank? War er in irgendeiner Weise körperlich eingeschränkt? Aber das wäre mir doch bei unserer ersten Begegnung direkt aufgefallen.

"Wie meinen?", fragte ich neugierig.

"Erzähle ich dir, sobald die Zeit gekommen ist."

Ich nickte nur verständlich und begleitete währenddessen meinen Herr in aller Liebe auf dem langen Gang. Es war seelenruhig, lediglich nur unsere Schritte waren in dieser großen Leere bemerkbar.

"Sind Sie schon aufgeregt, Mylord?", brach es irgendwann interessiert aus mir heraus.

"Weshalb?", fragte dieser irritiert.

"Nun ja, morgen werden Sie auf dreizehn weitere schöne Damen treffen, die Ihnen zur Auswahl als ihre zukünftige Gemahlin gestellt werden. Da dachte ich mir eben, dass man sich doch geschmeichelt und nervös fühlen musste", meinte ich mit einem Kichern.

Yoongi blieb abrupt stehen und blickte mich fassungslos an. "Bitte was?"




ㅡ「♡」ㅡ

Another Daesang for our boys, I'm so happy!
Ich gehe mir jetzt alle Auftritte von SMA angucken, Bye und gute Nacht! 👅

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt