Røyal Highness ㅡ; Yoonmin

Kapitel (07)

ㅡ; "Du gibst deine Zukunft auf, verlierst deine Träume, bist mit Verzweiflung befleckt und dennoch schüttelst du zugleich deine Vergangenheit ab, bekämpfst die Realität , das alles nur deinem Herrn zu Liebe."

「05. Februar, 1862」

Den schlimmsten, aber vielleicht auch aufregendsten Abend? Was um Himmels Willen hatte Yoongi vor?

"Wovon reden Sie?", fragte ich sachte.

"Sei einfach still", zischte der Schwarzhaarige ruhig. "Viel lieber solltest du dich geehrt fühlen mir so nahe sein zu dürfen."

"Darum habe ich aber nicht gebeten", murmelte ich leise vor mich hin. Der Prinz schien mich leider verstanden zu haben, denn sein Griff um meinen Hals verstärkte sich plötzlich, wobei ich Panik erhielt.

Ich starrte ihn mit meinen großen Augen an, nicht wissend was als nächstes passieren würde. Ich konnte ganz klar nicht einschätzen, zu was Ihre Majestät im Stande wäre, aber vielleicht war dies auch besser so.

"Es hat mir den Anschein, mein lieber Jimin, du betrachtest diese Angelegenheit nicht gerade sehr ernst."

"Doch, mein Herr. Ich meine es ziemlich ernst mit Ihnen.", brachte ich heiser hervor. "Dennoch ist mir Ihr Vorgehen sehr unangenehm."

Seine dunklen Augen näherten sich mir.

"Also fürchtest du dich vor mir?"

Ich nickte leicht. Was blieb mir anderes übrig? Im Endeffekt war der Prinz nichts anderes, wie seine elende Vorfahren. Ein machtbesessener Narr, der alles für selbstverständlich hielt und alle Reglungen nach seinem Empfinden bestimmte.

"Das gefällt mir.", raunte er mir leicht entgegen. "Du gefällst mir." Die Betonung lag auf 'du', was mich erschauern ließ.

Ich erschrak leicht, als der Ältere sich plötzlich niederlässt, sodass er neben mir lag. Dabei schlang er einen Arm um mich, sein Gesicht zu mir gedreht, wobei er mich wertschätzend musterte.

"Ich wusste, dass ich es nicht bereuen würde, dich gewählt zu haben", gestand der Schwarzhaarige mir. "Du bist der Einzige, der mich zufriedenstellen kann."

Ohne auch nur einmal zu blinzeln erwiderte ich seinen Blick schwach. Wieso warf er mir aus dem nichts diese vielen Komplimente an den Kopf?

"Ich bin ebenfalls froh Ihnen dienen zu dürfen, Eure Majestät."

"Dein Respekt ehrt mich, kleiner Chim Chim." Der Ältere sah an die Decke. "Dennoch bist du letztendlich nichts anderes, als einer meiner kleinen Schachfiguren."

Ich sah zu dem Größeren auf.

"Würdest du mich trotzdem mein Leben lang begleiten?", forschte er nach. "Selbst wenn ich dich immer wieder fallen lassen würde? Immer und immer wieder?"

Dass ich kein Mann im Besitz großem Einfluss bin, war mir durchaus bewusst. Doch sollte ich mir so mancherlei Umgang wirklich gefallen lassen? Ein kurzes Schweigen zierte das edle Zimmer.

"Ich bin euer Butler, Myorld.", stellte ich klar. "Um mich loszuwerden, muss man mir schon erfolgreich das Schwert gegen die Kehle halten."

Der junge Mann neben mir schloss sanft seine Augen, den linken Arm noch immer sachte um meine Hüfte gelegt. Er seufzte lachend.

"Zumindest weiß ich, dass du, mein lieber Butler, mir immer treu bleiben wirst."

"Loyalität ist die oberste Priorität, Eure Hoheit."

Ich dachte kurz nach. Zu meiner linken war allerdings schon ein leises Schnarchen wahrnehmbar.

"Ich werde Sie nicht enttäuschen", flüsterte ich, ohne den bereits Eingeschlafenen zu wecken.

Auch wenn mein Herz mir gefühlt in aller Schnelle aus der Brust sprang, genoss ich die Nähe meines Herren. Es kam mir vertraut vor, weshalb ich auch nur kurze Zeit später in das Land der Träume fiel.

[...]

"Jimin. Steh' auf."

"Mmh?" Sanft rieb ich meine Augen und versuchte diese zu öffnen, was mir verdammt schwierig erschien, da meine Augenlieder immer wieder von selbst zu fallen drohten.

"Was gibt es denn so dringendes? Mein Herr, wir haben weitaus über Mitternacht, Sie sollten sich schlafen legen." Ohne auch nur weiterhin auf eine Antwort zu warten, verkroch ich mich sofort wieder unter die warme Bettdecke und sog den herrlichen Duft der Bettwäsche ein.

Wenn ich schon einmal die Ehre hatte in einem Königsbett schlafen zu dürfen, so sei es mir nicht übel genommen, dass ich dies auch wahrhaftig zu meinen Gunsten ausnutzte.

"Wieso bist du hier?", fragte der Schwarzhaarige, seine Blick in die Ferne gerichtet, durch welche der Mondschein in seine Augen gelangte.

Leicht verwirrt betrachtete ich das Profil des Prinzen. "Weil Sie es so wollten. Aber wenn Sie nun dagegen sind, werde ich natürlich-"

"Nein, ich meine warum du hier im Schloss bist", unterbrach er mich. "Du hättest sicherlich so viele Möglichkeiten, so viele Freiheiten. Warum bist du hier?"

Nun galt jegliche Aufmerksamkeit des Älteren allein mir. Ich zerschmolz unter seinem durchdringenden Blick.

Konnte ich ihm die Wahrheit erzählen? Aber eigentlich wollte ich dies nicht. Nein, er sollte nicht davon erfahren.

"Ist es aufgrund des Geldes? Des Ruhms?"

"Sie haben mich durchschaut.", log ich schnell. "Ist Ruhm und Geld nicht das, was einem Menschen definiert?"

"Ich hatte damit gerechnet, dass du das sagst", meinte er. "Aber glauben tue ich dir nicht."

Ungläubig betrachtete ich den schönen Mann vor mir, der so unerreichbar in diesem hellen, aber dennoch dunklen Lichte erschien.

"Ich bin mir sicher, dass mehr dahinter steckt. Du bist etwas besonderes, Jimin. Das spüre ich.", behauptete er ehrlich. "Und deshalb werde ich dich zu meinem machen."

Nicht wissend was ich daraufhin antworten sollte, sah ich nun ebenfalls nur stumm aus dem Fenster. Draußen rauschten die Blätter der Äste, während man aus den fernen Gebirgen den Klang des Windes vernahm.

"Der schlimme Abend sei dir erspart geblieben. Du bist ein guter Mann. Ich verzeihe dir deine Fehler."

Alles was ich getan hatte, war ihn zum Bogenschießen, an welchem er hätte sowieso teilnehmen müssen, zu schicken. In wiefern war das ein Fehler meinerseits?

Der Größere gähnte einmal kräftig. "Wie auch immer", seufzte er. "Gute Nacht, mein lieber Butler."

Er zog mich in seine Arme, sodass mein Kopf auf seiner Brust lag. Kurz war ich von dieser plötzlichen Geste überrumpelt, fasste mich aber schnell wieder und gab mich seiner angenehmen Wärme hin. Ich schloss sanft meine Augen.

"Gute Nacht, Mylord."

ㅡ「♡」ㅡ

Immer diese emotionalen Latenight-Talks, haha. Sorry für die ganzen Lückenfüller, werde versuchen es in Kürze wieder etwas spannender zu gestalten 🌚