Kapitel (68)

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; "Jeglicher noch so geringste Moment kann dein Leben gewaltig aus der Bahn werfen, sodass du dich kurzerhand in einem Dilemma befindest."

15. März, 1862

"J-Jimin?"

Bei dem Klang der sanften, verängstigten mir allzu bekannten, aber dennoch in der letzten Zeit so verfremdeten Stimme fingen meine Lippen an zu beben. Tränen stiegen mir in die Augen, ich begann zu Zittern, jedoch vor Freude, aber auch vor Ungläubigkeit, denn das Szenario vor mir schien so surreal, so außer Reichweite.

"Hoseok?"

Ein zierliches Lächeln umschmückte das Lächeln des Älteren als er vorsichtig auf mich zukam. Ich verschwendete keine weitere Sekunde und stürzte mich überglücklich in die Arme des Größeren, was er nur genau so positiv überrascht erwiderte.

"W-was machst du hier? Wie hast du mich gefunden? Gott, was ist denn mit dir passiert, wieso sind deine Kleider so zerfetzt?", sprudelte es wie ein Wasserfall aus mir heraus, doch Hoseok hielt sich den Finger vor die Lippen um mir zu verdeutlichen leise zu sein.

"Immer mit der Ruhe, ich erkläre dir gleich alles."

"Setz dich", bot ich ihm mit einem Tätscheln auf dem Bett an ehe ich geschwind rüber zu meinem Kleiderschrank huschte und diesen durchstöberte.

"Du bist verrückt, Hyung", kicherte ich leise, während ich meinen Kopf in den Nacken fallen ließ. "Wie hast du es bloß hier her geschafft?"

Er schmunzelte. "Besonders einfach war es nicht wie du sehen kannst." Ich legte ihm die neuen Kleider zurecht, woraufhin er diese fasziniert beäugte.

Ein kleines "wow" entfloh ihm. "Ich kann das doch nicht-"

"An Geld und Klamotten mangelt es denen hier nicht, bedien dich nur." Während ich das sagte rückte ich zusätzlich die Obstplatte näher. Hoseok beobachtete mich sprachlos.

"Was hast du nur an solch einem Ort wie diesem zu suchen?"

Ich seufzte und lachte verbittert bevor mein Blick wieder an die kahle Wand geriet. "Das frage ich mich manchmal auch."

Mein alter Freund musterte mich verwirrt ehe das Obst seine plötzliche Aufmerksamkeit wieder anzog.

"Iss. Du siehst schwach aus."

Noch immer skeptisch betrachtete mich der Rothaarige, zu Beginn zögerte er bei der Annahme einer Frucht, später jedoch gab er sich der Versuchung hin und biss genüsslich von einem Apfel ab.

"Ich bin schon seit gestern hier", meinte er in aller Ruhe. "Ich weiß nicht wie ich es geschafft habe, aber ich konnte vor den Wachen fliehen. In einer dunklen Kammer des Kellers hatte ich mich versteckt und das bis die Luft rein war. Und nun schließlich habe ich mich nachts raus geschlichen und endete hier oben bei dir. Klingt heldenhaft, findest du nicht?"

"Ach, Hyung", lachte ich mit Besorgnis. "Du bist wirklich nicht mehr normal. Du hättest bereits tot sein können. Das war ein ziemliches gewagter Schritt."

"Natürlich war es das, aber ich musste mich doch vergewissern, dass du auch wirklich hier bist."

Ich hatte ihm nie erzählt, dass ich hier war. Verdammt, wie hätte ich das denn auch tun sollen? Ich wusste zu der Zeit ja selbst nicht einmal, was mich auf meiner Flucht erwarten würde.

"Und wie kamst du auf den Gedanken mich hier zu finden?"

"Dein Orden", sprach er sanft, als er dieses sachte umfuhr. "Deine Eltern haben sich Sorgen gemacht, gar das ganze Dorf wusste von deiner Abwesenheit Bescheid. Erinnerst du dich an den alten Mann, der jeden Sonntagmorgen Birnen verkauft hat? Er behauptete dich gesehen zu haben."

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt