Kapitel (19)

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; "Schau was passiert, wenn du nicht schnell genug bist. Du wirst verletzt. Es macht mehr Spaß, wenn es ein bisschen weh tut, findest du nicht?"

12. Februar, 1862

Erstarrt verweilte ich auf meinem Sitz. Ehe ich die Reaktion noch richtig begreifen konnte, brach Panik in mir aus.

"Jungkook!", schrie ich hysterisch und stürzte mich sofort auf die Tür. Diese jedoch war seltsamerweise abgeschlossen, weshalb ich nahezu schon aus tiefster Verzweiflung auf die Pforte einschlug. Immer und immer wieder.

Keine Antwort, keine Spur, nicht mal ein Hauch von Hoffnung empfang mich. Alles was mir blieb war ein bitterer Nachgeschmack und Yoongi, der schien die Situation kaum aufzufassen, denn der Schwarzhaarige starrte lediglich nur Löcher gegen das Innere der Kutsche.

"Mylord, was passiert hier? Wir müssen etwas unternehmen! Jungkook ist-"

Ein Peitschen, welches die Pferde zum Wiehern und Anlauf antrieb, überraschte mich plötzlich und ließ mich mein Gleichgewicht beinahe verlieren, sodass ich gerade noch im richtigen Zeitpunkt auf meinen gehörigen Sitz fiel.

Sofort rappelte ich mich aber wieder auf, was gar nicht so einfach war, da der Wagen sich in Lichtgeschwindigkeit, zumindest erschien es mir so, davon bewegte.

Ich versuchte die Fenster zu öffnen, doch auch das gelang mir nicht. Fluchend ließ ich mich wieder auf meinen Platz fallen.

"Bitte sagen Sie doch etwas, Eure Hoheit!", jammerte ich, doch der Ältere verharrte noch immer in der selben Position wie zuvor. Wie versteinert saß er da, schluckte vielleicht hin und wieder mal, doch im Gesamten tat er nichts, rein gar nichts.

Ich sah mich nach Waffen um, ein Stock, ein Messer, alles würde mir in diesem Moment weiterhelfen, jeder noch so kleinste Gegenstand. Doch wie es das Schicksal wollte, befand sich das gesamte Eigentum im Hinterbereich.

Ich konnte nichts tun.

Verängstigst krallte ich mich in die Kissen und wartete darauf, dass dieses Grauen, diese Ungewissheit und diese Furcht verschwinden würde, doch vergeblich.

Ohne den wahren Grund zu kennen war mein bester Freund verschwunden und den König, inklusive mir hatte man entführt.

Ich hatte meine Prioritäten gebrochen.

[...]

Ein stilles Plätschern von Tröpfchen. Die Bewegungen steinharter Türen. Schritte, die sich nach und nach von uns entfernten. Quälendes Jammern. Ein leises Piepen.

All dies umgab uns in diesem einsamen, verlassenen Kerker.

Es war dunkel und kühl hier, die Tatsache, dass man uns eine Augenbinde umgebunden hatte, machte die Situation auch nicht besser. Unsere Hände waren angekettet, dies galt ebenso für unsere Füße.

Nachdem unsere Kutsche beschlagnahmt wurde, hatte man uns in die Irre geführt. Sobald der Wagen anhielt, hatte ich nicht einmal die Chance einen Blick auf die Täter zu erhaschen, da sie zu flink waren.

Standort unbekannt. Täter unbekannt. Mögliche Gründe für dieses Geschehen unbekannt.

Wütend biss ich mir auf die Lippe. Nach wenigen Sekunden machte sich der altbekannte Geschmack von bitteren Metall in meinem Mund breit, welches ich gekonnt ignorierte.

Ich versuchte mich aus den metallischen Fesseln zu befreien, doch es war hoffnungslos. Egal, wie lange ich es probierte, alles was mir davon blieb waren Makel. Die Schellen bohrten sich durch meine Haut, sodass offene Wunden entstanden, doch dies war mir herzlich egal.

Wir mussten weg von hier.

Das war mein einziger Gedanke.

Doch ich war unfähig dazu, musste ich feststellen.

Aus Aufregung schrie ich einmal wütend auf und ließ meinen Kopf gegen die raus Wand knallen. Ich war verzweifelt. Jungkook war weg, der Kutscher war weg, ja sogar die Pferde mit all unserem Eigentum waren möglicherweise weg und ich, ich war nicht einmal in der Lage dazu die Situation einzuschätzen, geschweige denn den Prinzen beschützen zu können.

Das Schlimmste war trotz all dem immer noch, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, was hier geschah, nicht im geringsten Sinne.

Meine Kräfte verließen mich allmählich, körperlich sowohl auch seelisch. Wie konnte es soweit kommen? Was wäre passiert, wenn ich anstelle von Jungkook gewesen wäre? Was wäre, wenn wir später abgereist wären?

Ich begann alle möglichen Faktoren unter Frage zu stellen, dass dieses Handeln mich in dieser Lage nicht weiterbringen würde, war mir durchaus bewusst.

Schnaubend ließ ich mich wimmernd gegen die Wand fallen. Ich redete mir immer wieder ein, dass ich stark war, dass ich alles schaffen könnte, würde ich es nur wollen, doch die Realität sah anders aus. Ich war schwach.

Und das schon immer.

"Machen Sie sich keine Sorgen, Eure Majestät", flüsterte ich unter Tränen, mit der Hoffnung der Größere würde davon nichts bemerken. "Sobald wir hier draußen sind, werden die Betroffenen dafür büßen. Ich lasse nicht zu, dass Ihnen etwas zustößt."

Der Ältere kicherte finster, was eine Gänsehaut bei mir auslöste.

Fragend spannte ich meinen Kiefer an. "M-Mylord?"

Der Schwarzhaarige seufzte noch immer lachend auf. Das Rascheln der Fesseln signalisierten mir, dass er sich zu bewegen schien. Aufrichtig lauschte ich diesen.

"Weißt du was, Jimin?", sprach der Prinz bitter.

"Es tut mir unfassbar Leid."





ㅡ「♡」ㅡ

Hey 😏😏

(Ich glaube, dass ist das kürzeste Kapitel bisher, aber ich wollte unbedingt noch heute eins raushauen)

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(Ich glaube, dass ist das kürzeste Kapitel bisher, aber ich wollte unbedingt noch heute eins raushauen)

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt