Kapitel (59)

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; "Wie ein erfolgloser Fuchs, der ständig auf der Lauer ist, suche ich stets nach Antworten, die mir keiner geben möchte."

10. März, 1862

"Jungkook?"

Erleichtert ließ ich meine angespannten Arme fallen und somit auch das Messer. Ich atmetet beruhigt aus, was von dem Jüngeren umkommentiert, aber dennoch mit einem verwirrten Blick entgegnet wurde.

"Was ist denn los, Jimin?"

Ich ging auf meinen besten Freund zu und umarmte ihn fest. Sein allzu bekannter Duft, den ich über die gesamten Tage zu vergessen drohte, stieg mir wieder in die Nase und löste Glücksgefühle in mir aus.

"A-Alles in Ordnung? Du zitterst ja."

Überwältigt von meinem eigenen Empfinden nickte ich hastig. Der Größere streichelte mir behutsam über den Rücken und versuchte mich zu beruhigen.

"Weshalb hattest du denn ein Messer bei dir?", fragte er leise.

"Ich dachte ein Fremder lungert hier herum", gestand ich ihm peinlich berührt. "Ich sollte mich schämen, da erkenne ich nicht einmal meinen besten Kollegen."

Sein Lachen stimmte mit meinem überein und ehe ich mich versah musterten wir beide auch schon verträumt den Sternenhimmel. Der Vollmond war im Vergleich zum letzten Mal erstaunlich riesig. Da Jungkooks Zimmer auf der anderen Seite des Flures lag, erhielt ich hier einen Ausblick, der mir üblich nicht gewährt wurde.

"Es ist wunderschön hier", warf ich spontan mit sanfter Stimme in die Kulisse.

Der Braunhaarige nickte.

"Auf der Westseite befindet sich ein viel schönerer Ausblick."

Beim Ernennen des Westflügels schlich sich auf einmal meine wahre Intention wieder in den Kopf, denn ich war ja eigentlich aus mehreren bestimmten Gründen hier.

"Apropos Westseite - Der Prinz befahl mir dir diesen Schlüssel zu bringen."

"Ah ja, vielen Dank."

Jungkook nahm ihn dankend an und ließ diesen sofort wieder in seiner Tasche verschwinden. Ich beobachtete das Geschehen kritisch. Hier lief definitiv etwas falsch. So sehr er auch mein Freund war, musste ich ihn wohl oder übel aushorchen, ich sah keinen anderen Ausweg.

"Sag mal, Jungkook. Warum brauchst du den Schlüssel oder besser gesagt das Zimmer?"

Der Braunhaarige antwortete mir nicht, sondern schien stattdessen kräftig zu überlegen.

"Wusstest du, dass Jaehyun mich davon abgehalten hatte dieses Zimmer zu betreten und dich zu sehen?"

Wieder keine Worte seinerseits. So langsam wurde ich tatsächlich stutzig.

"Er hat mich gewarnt, meinte er wollte mich nur vor dir schützen", erklärte ich ihm ernst. "Was soll ich davon halten, Jungkook?"

Der Jüngere schien aufgewühlt. Meine Augenbrauen zogen sich zusammen.

"Du antwortest mir nicht. Ist das nicht Beweis genug?"

"I-ich kann nachts nicht schlafen!", gestand er mir entgeistert und sah mich geweiteten Augen ängstlich an. Sein Ausdruck geriet nicht einmal ins Zittern.

"Warum nicht?"

"Wenn ich das doch bloß wüsste."

Zum ersten Mal seit langer Zeit sah ich etwas verwunderliches an dem Butler. Der Mondschein erlaubte mir Dinge zu erkennen, die ich im Normalzustand vermutlich nicht einmal bemerkt hätte. Meine Augen glitten über das neue Merkmal, jedoch nicht vor Ekel oder sonstigem. Nein, es beeindruckte mich sogar in irgendeiner Weise.

"Jungkook, woher kommt diese Narbe da unter deinem Auge?"

Fassungslos führte der Größere seine Fingerkuppen an die erwähnte Stelle. Sein trauriger Blick senkte sich.

"Jimin, ich glaube es wäre besser, wenn du gehst."

[...]

"Und dann hat er mich einfach weggeschickt!", protestierte ich wütend. "Können Sie das glauben? Ich will ihm doch nur helfen, aber er lässt mich seit einigen Tagen einfach  nicht mehr an ihn ran."

Yoongi streichelte behutsam über meine Arme.

"Ruhig, Jimin. Der Junge braucht wahrscheinlich einfach nur Zeit für sich."

"Es ist aber nicht mehr genug Zeit da!"

Der Schwarzhaarige blinzelte überrascht und stoppte in seinem Tun. Unsere Blicke trafen sich und mit einem Male fühlte ich mich hilflos. Mickrig. Wertlos.

"Das haben Sie doch selbst gesagt", wisperte ich seufzend.

Stille. Der Ältere zog mich in seine warmen Arme, sodass meine Stirn gegen seine Brust gepresst wurde. Ich klammerte sich um seinen feinen, seidigen Stoff und kniff die Augen zu.

"Mach dir bitte keine Gedanken, Jimin. Jungkook wird seine Gründe haben", versuchte er mich zu beruhigen. "Genau so wie ich auch meine habe."

"Sie haben ja Recht, aber-"

"Kein aber, schweig. Das ist ein Befehl."

Der Adlige zupfte die Decke um uns beide zurecht, ehe er mein Kinn anhob und mich intensiv musterte. Die eine Hand wanderte zu meiner Hüfte, während die andere an meinem Kiefer verblieb.

Seine schwarzen Pupillen fraßen mich nahe zu auf, die zartrosanen Lippen wirkten so unwiderstehlich im schwachen Licht und sein heißer Atem, welcher gegen meine empfindliche Haut traf, machte es dabei auch nicht besser.

"Küss mich", rutschte es versehentlich aus mir raus.

"Nichts lieber als das."




「♡」

Hmm, ich hab' nichts zu sagen 😂

Hmm, ich hab' nichts zu sagen 😂

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Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt