Kapitel (44)

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; "Weil die Ruhe vor dem Sturm nur eine Zeitverzögerung ist, weil Geheimnisse nur da sind um entdeckt zu werden und weil du einfach du bist, will ich nur, dass du einzig und allein zu mir gehörst."

「01. März, 1862

"Frag ihn."

"Du solltest es tun."

"Er kann dir gar nicht böse werden."

"Du, als sein Butler, hast das Recht darauf es zu erfahren."

"Du schaffst das, Jimin!", brüllte ich in einem endgültigen Satz, die Faust in den Himmel gestreckt.

"Was schaffst du?", fragte mich auf einmal die letzte Person auf Erden, die mein Selbstgespräch hätte mitbekommen sollen.

"N-Nichts", murmelte ich nervös, sowie auf meiner Lippe kauernd. Was ein Feigling ich doch war, schämen sollte ich mich.

Der Ältere warf mir einen skeptischen Blick zu, ehe er nach einem Apfel aus dem Obstkorb griff und genüsslich in diesen reinbiss. "Unterhalte mich, Butler."

"Wie das denn?"

"Lass dir etwas einfallen."

Dies war leichter gesagt als getan, weshalb ich lediglich nur unschlüssig in der Mitte des Zimmers stand, ohne auch nur einen blassen Schimmer von dem Wissen, wie ich den Prinzen amüsieren konnte.

Plötzlich schlich sich ein äußerst raffinierter Gedanke in meinen Verstand, wobei ich ins Schmunzeln geriet. Ich kam dem Größeren näher, hielt ihm letztendlich meine Hand vor die Nase, was der Herr jedoch nur unkommentiert stehen ließ.

Seine Augen wanderten über meine weißen Handschuhe, hinüber zu meinem Handgelenk, hinauf zu meinen Armen, wobei er schließlich an meinem Gesicht halt machte.

"Dürfte ich um diesen Tanz bitten?"

"Werd' hier nicht irrsinnig."

"Kommen Sie schon. Ihnen fehlt die Übung, wie wollen Sie denn die Mädchen in ein paar Tagen bloß ausführen?"

"Ganz einfach, gar nicht", gab der Schwarzhaarige patzig zurück und verschränkte dabei beleidigt die Arme.

"Gar nicht ist keine Lösung, Eure Hoheit."

"Vergiss es, ich werde mit dir ganz bestimmt nicht tanzen."

"Früher oder später müssen Sie es sowieso!"

"Sagt wer?"

"Das gesamte Königreich erwartet es."

Der Schwarzhaarige seufzte genervt auf. "Nur weil ein paar Hurenknechte behaupten ich solle einen eleganten Tanz auf dem Ball hinlegen, bedeutet das noch lange nicht, dass ich dies auch tatsächlich tun werde."

"Hüten Sie Ihre Zunge, Mylord!"

"Was ist schon dabei?", fragte er leichtsinnig. "Du hattest meine Zunge schon an ganz anderen Stellen."

"Jetzt reicht es aber!" Mit hochrotem Kopf stapfte ich in Richtung Tür und schaute entsetzt erneut zu meinem Herrn. "Ich besorge Ihnen jetzt einen Tee, sowie Gebäck, in der Hoffnung Sie können wieder ein wenig runter kommen."

"Ein Fall von Wolke 7 ist bei dir nicht möglich."

Ich schüttelte nur ungläubig den Kopf, ehe ich auch schon überfordert aus dieser Hölle von Gemach heraustrat, wobei ich zugegebenermaßen die Präsenz des Prinzen schon sehr zu genießen schien.

Es war nicht üblich für mich, dennoch betrat ich anstatt der offiziellen Küche die der Butler. Glücklicherweise schien sich keiner in dieser zu befinden, weshalb ich meine Chance direkt nutzte und wenige Liter Wasser aufkochte.

Summend kramte ich irgendwelche Kräuter hervor und tauchte diese in dem bereits heißen Wasser ab, weiterhin auf der Suche nach irgendetwas essbarem. Nachdem ich jene Tätigkeiten erledigt hatte, kehrte ich wieder in das Zimmer meines Herrn zurück, diesmal sichtlich ruhiger.

"Wie gewünscht der Tee, Eure Majestät", sprach ich stolz, stellte dabei vorsichtig das Tablett auf dem runden Tisch ab.

"Du hast ihn mir untergejubelt, also war es rechtlich gesehen kein Wunsch."

"Ist still sein zu viel verlangt? Genießen Sie einfach den Tee."

"Da ist aber jemand bissig", behauptete der Ältere amüsiert, die Augenbrauen leicht hochgezogen. "Magst du mir deine Sorgen mitteilen, Chim Chim?"

Ich schüttelte den Kopf. "Es gibt nichts, worum Sie sich Sorgen machen müssten, Mylord."

"Das sagst du oft", behauptete er. "Und im Nachhinein weiß ich, dass es eben nicht so ist."

Dass hierbei etwas Wahres herauskam, war mir nicht unbekannt, dennoch wollte ich den Größeren nicht unbedingt auf meinen Verdacht ansprechen. Er verheimlicht mir sichtlich so Einiges und nachdem Jungkook mir dies bestätigte, war ich mir umso sicherer.

Ich wollte dem auf dem Grund gehen, doch wer war ich, dass ich das Recht darauf hatte all seine Geheimnisse zu erfahren? Ganz genau, niemand. Nur sein Butler, den er glauben mag zu lieben. Eines Tages würde er mich wie der Rest fallen lassen und dann, genau dann ist kein Wort der Welt wertvoll genug um dieses Trara.

"Nimm es mir nicht übel, wenn ich nicht mit dir tanzen möchte. Es ist einfach zu anstrengend", seufzte der Prinz, während er an meinen Haaren spielte. Auch wenn ich die eigentlichen Berührungen kaum spürte, empfing mich eine sanfte Wärme, welche von Yoongi ausging. Ich schloss entspannt die Augen.

"Faulpelz."

"Freches Maul hast du da, ich sollte es wirklich zum Schweigen bringen."

Mit diesem Satz beugte sich der Schwarzhaarige zu mir runter und legte sanft seine Lippen auf meine. In einem geläufigen Rhythmus bewegten wir uns gegeneinander und ich tat tatsächlich das, was ich eigentlich nicht wollte, geschweige denn sollte - Ich erwiderte.

Meine Gefühle nahmen Überhand und ehe ich mich versah, hatte ich mich auch schon in dem Älteren verloren. In seinem vielfältigen Charakter, seinen weichen Haaren, in seinen mysteriösen Augen, seiner kompletten Gestalt... ich war ein hoffnungsloser Fall, wenn es zu ihm kam.

Irgendwann artete der Kuss ein klein wenig aus, sodass mir ein leises Stöhnen entflieh, was den Adligen zum Grinsen brachte.

"Sie sind an allem Schuld", hauchte ich außer Atem. "Hören Sie auf so unwiderstehlich zu sein."

Yoongi schmunzelte.

"Wie du mir, so ich dir."



ㅡ「♡」ㅡ

Meine Deutschlehrerin hat neulich gesagt, dass ich oft Sachen schreibe die nicht gehen, weil ich meiner Fantasie eindeutig zu viel freien Lauf lasse. Falls ihr mal etwas nicht versteht tut mir das Leid 😂😂

Røyal Highness ㅡ; YoonminWo Geschichten leben. Entdecke jetzt