Freiheit✔

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Die folgende Woche schien wie im Fluge vergehen. Der Winterball hatte mich definitiv verändert. Er gab mir wieder Motivation, doch ich schaffte es noch nicht mich tatsächlich von ihr mitreißen zu lassen. Doch ich kämpfte - jeden Tag. Jeder der Tage forderte mich zu einem täglichen Kampf mit mir selbst heraus. Glücklicherweise sollte ich ihn gewinnen.

Es passierte an einem scheinbar üblichen Abend. Der Himmel war schwarz, wie die Nacht und die Sterne leuchteten so hell, wie die Augen von Draco. Der Mond schien hell und reflektierte im Schwarzen See. Dieser Anblick zog mich an. Er verkörperte den perfekten Moment, um das Zimmer zu verlassen. Viel zu viele Tagen waren bereits vergangen, obwohl ich dachte, nach dem Ball würde alles anders werden. Nein - noch immer lag ich nachts wach, voller Gedanken. Nur diesmal konnte ich es kaum erwarten diese an der kühlen Luft zu sortieren versuchen.

Ich schaute auf die Uhr. Es war kurz nach Mitternacht und damit schon Nachtruhe, was bedeutete, dass ich niemandem begegnen sollte. Es gab keinen Grund zur Sorge, doch allein diese Tatsache ließ mich stutzig. Ich war bereit den Schritt zu gehen, auch wenn es viel Überwindung forderte. Schneller, als gedacht sprang ich auf und holte meinen Wintermantel aus dem Schrank.

Ein Hauch von Panik packte mich als ich die Tür hinter mir schloss. Was, wenn mich doch jemand sehen würde? Der Gedanke quälte mich. Ich entfernte mich von der Tür und erschrak als ich bemerkte, wie laut meine Schritte im Korridor widerhallten. Krampfhaft stellte ich mich auf Zehenspitzen und ich schlich nach draußen. Umso mehr Schritte ich lief, desto stärker spürte ich, dass es richtig war.

Meine Beine trugen mich an das Ufer des Schwarzen Sees. Dort angekommen, schloss ich meine Augen und lauschte den sanften Wellen, die von dem kühlen Wind angetrieben wurden. ,,Was tust du hier?" meinte plötzlich jemand. Ich riss die Augen auf und wirbelte herum, nur um Draco zu erkennen, der langsam in das Mondlicht trat. ,,Draco", flüsterte ich in die Stille hinein, "Du solltest nicht hier sein, es ist Nachtruhe".

,,Dasselbe gilt für dich", mit einer einfachen Bewegung setzte er sich auf den Steg, "Es ist kalt. Du solltest besser schlafen gehen". Seine fürsorglichen Worte ließen mein Herz schneller schlagen. Ich schaute ihn an, sah wie seine Schultern sich regelmäßig hoben und wieder senkten. Mit bedachten Schritten näherte ich mich ihm und ließ mich vorsichtig neben ihm nieder. "Das versuche ich schon seit Stunden" erklärte ich. Unauffällig rutschte ich näher an ihn heran. Augenblicklich stieg mir sein Geruch in die Nase. Es war der Moment, in welchem mir bewusst wurde, wie sehr ich ihn vermisst hatte.

,,Seit dem Winterball hab ich dich nicht ein einziges Mal gesehen. Du hast mir wirklich gefehlt Lilly" gestand er und lächelte. Jedes Mal, wenn er meinen Namen sagte, überkam mich eine Gänsehaut. Meine Augen suchten sich den Kontakt zu seinen, doch er schaute still auf den See. ,,Geht es dir gut Draco?" fragte ich besorgt. Selten habe ich ihn so still erlebt. Er war wie ausgewechselt.

Plötzlich sah er mich an. Seine Augen waren leer und trotzdem leuchteten sie so hell. ,,Ich wünschte bloß, ich könnte mehr für dich tun. Es tut weh zu sehen, wie dich deine Probleme kaputt machen", er wandte den Blick ab, nur um Sekunden später wieder zurückzuschauen, "Du bist besonders Lilly. Du bist anders als die anderen und das sage ich nicht, weil du eine Prinzessin bist. Du hast etwas an dir, was auf seine eigene Art und Weise magisch ist" gab er zu. Seine Worte raubten mir beinahe den Atme. Er machte mich sprachlos.

"Draco", ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter, "es geht mir gut. Du musst dich nicht so fühlen - nicht wegen mir. Wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich vermutlich den Verstand verloren. Du hast bereits so viel für mich getan, spiel das nicht herunter". Sein Herz klopfte schnell, genau wie meins. Statt zu antworten, gab mir einen sachten Kuss auf die Stirn. Ich konnte nicht anders als daraufhin zu lächeln und schloss genüsslich die Augen.

Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt