Plötzlich wurde mir unangenehm warm. Ich fühlte mich unwohl und meine inneren Gefühle spielten verrückt, während ich von außen hin gelassen, wie immer, aussah.
Meine Schritte verlangsamten sich und verschiedenste Gedanken schossen durch meinen Kopf.
War ich mental schon dazu bereit einen weiteren großen Schritt in meinem Leben zu wagen?
Er sah wirklich nicht schlecht aus, trotzdem konnte ich mir nicht vorstellen mein restliches Leben mit dieser Person zu verbringen.
Langsam lief er auf mich zu. Seine Haltung war aufrecht und drückte Selbstbewusstein aus, genau wie sein Lächeln.
Oh Gott, wie sollte ich mich denn verhalten? Sollte ich mich überhaupt anders verhalten?
Mir blieb keine Zeit mehr, mir diese Frage zu beantworten, denn er war bereits vor mir zum Stehen gekommen.
Er verbeugte sich vor mir und umschloss meine Hand sanft mit seiner um mir einen Handkuss zu geben.
Dann richtete er sich wieder auf und sagte: ,,Guten Tag, meine Königin!".
Was sollte ich sagen? Oh man!
,,Ähh..Guten Morgen!" stammelte ich. Okay ich hatte es bereits verhauen!
,,Bereit zu gehen?" fragte er mich und streckte mir seinen gebeugten Arm seitlich entgegen, während ich nur verklemmt nickte.
Ich drehte mich erst noch einmal um und stellte fest, dass seine, ich nahm an seine Diener, meine Koffer hinaus trugen.
Wenn ich jetzt ging, gäbe es kein zurück mehr. Sollte ich wirklich mit ihm gehen?
Ich war mir noch nie so unsicher in meinem Leben!
Als ich mich wieder zu ihm umdrehte, hakte ich mich zögernd bei ihm ein, denn mir wurde klar, dass ich keine Wahl hatte.
,,Hiermit verabschiede ich mich von Ihnen im Namen von Hogwarts! Leben Sie wohl!" sagte Dumbledore laut mit verschränkten Händen und erhielt von mir ein Nicken.
Damit drehte Cameron sich um und zog mich mit sich. Der Weg zur Kutsche fühlte sich ewig an.
Es fühlte sich einfach nicht richtig an.
Ich kannte diese Person nicht.
Vielleicht war er ein schrecklicher Mensch.
Vielleicht war er ein Monster.Ich sollte das hier nicht tun, doch ich wusste, dass ich meine Eltern, die in diesem Moment vom Himmel auf mich herab sahen, damit nur enttäuschen würde.
An der prachtvollen Kutsche angekommen, öffnete er die Tür und deutete mir mit einer Handbewegung an, dass ich einsteigen sollte, als ich plötzlich einen lauten Schrei vernahm.
,,Wartet!" diese Stimme kannte ich doch.
Lächelnd drehte ich mich um und sah Derrick auf uns zurennen, wo er schließlich laut schnaufend zum Stehen kam.
,,Ich wollte mich von Euch verabschieden, meine Königin. Ihr seid nun an eine andere Person gebunden. Das ist kein Auf Wiedersehen sondern ein Leb wohl! Es war mir eine Ehre Euch zu dienen und aufwachsen zu sehen. Ihr seid zu einer wunderschönen, starken Frau herangewachsen!" sagte Derrick und mit jedem Wort sammelten sich mehr Tränen in meinen Augen.
,,Was? Du kannst doch nicht gehen! Ich schaffe das nicht ohne dich!" antwortete ich unter Tränen.
,,Ihr werdet es schaffen! Da bin ich mir ganz sicher!" sprach er.
Tränen rannen nun meine Wangen hinunter.
,,Danke für alles!" schluchzte ich und stieg in die Kutsche ein. Ich wollte nicht wahrhaben, dass das der endgültige Abschied von Derrick war.
Er war die Person, die mich überallhin begleitet hat und mich beinahe besser kannte, als ich mich selbst. Das durfte doch nicht so enden. Nicht jetzt. Nicht so schnell.
Cameron folgte mir in die Kutsche und schloss die Tür hinter sich. Er nahm gegenüber von mir Platz und begann mich ab der ersten Sekunde zu mustern.
Ich fühlte mich überhaupt nicht wohl, weshalb ich aus dem Fenster schaute.
Derrick war bereits ins Schloss zurückgekehrt.
Im nächsten Moment rüttelte die Kutsche und mich übermannte das Gefühl von Schwerelosigkeit, was mir signalisierte, dass wir bereits abgehoben waren.
Der Himmel heute war hauptsächlich von grauen Regenwolken bedeckt, allerdings gab es auch ein paar Löcher durch die die Sonne hindurchschien.
Der Himmel spielte also fast meine heutige Stimmung wieder.
,,Du bist also meine Zukünftige. Lilly...schöner Name!" sagte er. Anscheinend wollte er ein Gespräch aufbauen, auf das ich allerdings gerade gar keine Lust hatte.
,,Danke!" antwortete ich und starrte weiterhin aus dem Fenster.
,,Du redest wohl nicht gerne, oder?" stellte er fest.
,,Doch eigentlich schon..nur ist das Ganze ziemlich suspekt, oder nicht? Ganz plötzlich wurde mir erzählt, dass ich jemanden heiraten werde, den ich noch nicht einmal kenne. Dabei bin ich immer noch nicht damit klar gekommen, dass ich für den Rest meines Lebens ein Königreich regieren werde. Und dann auch noch die Sache mit meinen Eltern..es ging alles so schnell. Auf einmal waren sie für immer weg. Und als wäre das nicht genug, fand ich dann später heraus, dass mein Vater gar nicht mein Vater war. Ich weiß zurzeit nicht was ich denken soll. Weder von mit selbst, noch von meiner Zukunft und dem Leben. Was wird denn noch auf mich zukommen? Werde ich dazu gezwungen Kinder zu bekommen oder irgendetwas zu tun, dass ich nicht möchte? Verdammt ich möchte doch auch nur mein Leben leben!" erzählte ich.
Cameron legte mir seine Hand auf die Schulter.
,,Ich bin kein Mensch, der seine Frau wie ein Objekt behandelt, glaub mir", dieses Beispiel übertraf meine Gedanken sogar. ,,Du wirst trotzdem deine Freiheiten haben, auch wenn wir verheiratet sind und Kinder kann ich gerade gar nicht gebrauchen! Ich möchte dich kennen lernen und ich möchte, dass du mich kennenlernst also wenn du Fragen hast, frage und du wirst all deine Antworten bekommen".
Diese Worte zauberten mir ein breites Lächeln in mein Gesicht.
Vielleicht war er ja doch mein Traumprinz?
Wer wusste das schon...
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Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF)
FanfictionIhr Leben ist alles andere als magisch. Es ist kalt und vom Schicksal bis auf das Letzte geplant. Die junge Prinzessin von Castellia stürzt von einem Ereignis in das nächste und verliert dabei beinahe den Sinn für die Realität. Jedes Mal, wenn sie d...