Zweifel und andere Gedankengänge

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Dann kam der Tag.

Der Tag, der mich für immer an diese Person binden würde.

Als kleines Mädchen träumte ich immer von der perfekten Hochzeit. Mit einem perfekten Traumprinzen, einem perfekten Prinzessinenkleid, stolzen Eltern, die unsere Gäste sind, einem perfekten Königreich und einem perfekten schönen Schloss.

Doch alles kam anders und jetzt gab es keinen Ausweg mehr.

Mein Schicksal wollte es so und man muss sich dem Schicksal früher oder später im Leben stellen.

Seufzend nahm ich meine Tasche, in der ich einen Abend zuvor alles gepackt habe, was ich für die Hochzeit benötige, wie mein Haarschmuck, meine Schuhe und mein Hochzeitskleid.

Um den Rest kümmerte sich Cameron, soweit ich weiß, denn so hatten wir es gestern Abend besprochen.

Es fühlte sich alles falsch an. Würde ich hier bleiben, wäre Cameron bei mir und wenn ich gehen würde, wäre das gleichzeitig ein weiterer Schritt zur Hochzeit. Egal für was ich mich letztendlich entscheide, es läuft am Ende auf das Selbe hinaus.

,,Du bist ja immer noch hier. Wolltest du nicht zu deiner besten Freundin?" riss mich Cameron aus meinen Gedanken.

Ich drehte mich zu ihm um und war erstaunt. Heute strahle er irgendwie eine ganz andere Aura aus.

Ein Blick in seine Augen verriet mir, dass er sich freute und hoffnungsvoll war.

Wenigstens einer, der sich freut, war mein letzter Gedanke bevor ich an die Appariergrenze von Hogwarts aparrierte.

Der Anblick von dem Schloss verschaffte mir eine angenehme Gänsehaut und automatisch musste ich lächeln.

Die Schüler hier hatten alle ein normales Leben. ,,Normale" Eltern, normaler Alltag. Sie haben keine Königreich zu führen oder sich Gedanken über ihren zukünftigen Partner zu machen. Sie gehen zur Schule, machen ihren Abschluss.

Wieso kann ich nicht so ein Leben führen?

Auf diese Frage werde ich wohl nie eine Antwort bekommen...

Schweren Herzens lief ich los und ging währenddessen mal wieder meinen eigenen Gedanken nach.

Ich war gerade durch das Tor gelaufen, als ich auch schon gegen eine Person lief. Erschrocken riss ich meinen Kopf hoch und sah in die Augen meines Gegenübers, die ich unter Tausenden wieder erkennen würde.

Sturmgraue Augen sahen in meine und es herrschte unangenehmes Schweigen. ,,Lilly?" kam es plötzlich ganz leise von Draco ,,Was machst du hier?".

Ich sah ihn erst eine Weile an, bevor ich mit fester Stimme sagte: ,,Das selbe könnte ich dich fragen...es ist nicht üblich für Schüler sich am Waldrand aufzuhalten. Wie dem auch sei, weißt du wo Daphne ist?".

Anstatt auf meine Frage zu antworten, fragte er: ,,Sind die Gerüchte wahr? Wirst du diesen Typen heiraten?". Diese Frage hätte ich nicht von ihm erwartet und trotzdem antwortete ich: ,,Ich wüsste nicht was dich das angeht, Malfoy", ich spuckte seinen Namen förmlich aus, ,,Ich dachte ich bin dir egal und du benutzt mich nur...man sollte nachdenken, bevor man etwas sagt, denn es könnte andere verletzen und dann hat man diese Person möglicherweise für immer verloren. Und ja, die Gerüchte stimmen".

Damit wandte ich den Blick ab und lief an ihm vorbei.

Bevor ich komplett aus seiner Sichtweite verschwunden war, rief er noch: ,,Sie ist im Slytherin Gemeinschaftsraum".

Ohne mich umzudrehen lief ich weiter mit dem Slytherin Gemeinschaftsraum als Ziel.

Als ich dann schließlich davor stand und das Passwort sagte, ging die Tür auf und eine strahlende Daphne vor mir packte mich am Arm und zerrte mich in den Raum.

Was ich sah, ließ mir ein ,,Awwww!" herausrutschen. Auf dem großen Tisch vor dem Kamin lag ein wunderschöner Blumenstrauß, der aus verschiedenen Rosen und feinen Sträuchern bestand.

Außerdem standen auf dem Tisch Sektgläser und mehrere Flaschen Sekt.

Es war süß, dass sie das vorbereitet hat, allerdings fand ich die Tatsache, dass sie mich betrunken machen wollte, ziemlich kurios.

,,Nein das ist nicht nur für uns! Das ist zum Anstoßen" beantwortete sie meine unausgesprochen Frage und erleichtert atmete ich aus.

Während ich in meinen Gedanken den Verlauf des heutigen Tages durchging fiel mir eine wichtige Sache ein über die ich bis jetzt noch nicht nachgedacht habe und diese Frage teilte ich gleich mit Daphne: ,,Wo werden wir denn überhaupt heiraten?". Plötzlich erstarrte sie und drehte sich ganz langsam zu mir. Ich konnte nicht deuten, was sie gerade denkt, weshalb ich ziemlich nervös war.

Ich kam mir selber vor wie der größte Idiot!

Eine Hochzeit planen aber nicht wissen wo man heiratet und das fällt einem dann am besten auch noch ein paar Stunden vor der Hochzeit ein.

,,Ich...Ich habe keine Ahnung" gab sie schließlich von sich.

,,Irgendwie finden wir das schon heraus, aber jetzt müssen wir langsam loslegen" sagte ich überraschender Weise enthusiastisch.

Seit langem habe ich mich nicht mehr so gut gefühlt. Ich genoss die Zeit, denn immer wenn ich bei Daphne war, vergaß ich all meine Sorgen.

2 Stunden später stand ich dann mit einer schönen Frisur, passendem Make - Up, einen wunderschönen Brautkleid (Bild oben) und dem passenden Schleier dazu vor Daphne.

Was würde ich nur ohne sie tun.

,,Es ist gleich so weit, wir müssen los!" sagte Daphne bestimmt. Ich nickte und versuchte meinen Atem unter Kontolle zu bringen.

Auch Daphne war nun bereit zu gehen. Sie hatte ein blaues knielanges Kleid an, dezentes Make Up und geflochtene Haare.

,,Bereit?" fragte Daphne grinsend.

,,Glaub schon" seufzte ich und sah sie verzweifelt an.

,,Och komm! Du kannst dich glücklich schätzen, dass er nett und gutaussehend ist! Das wird schon" versicherte sie mir, allerdings bleiben meine Zweifel.

Schnell trank ich mein halbes Glas Sekt aus und nahm wiederwillig den Brautstrauß zur Hand.

,,Wo müssen wir denn jetzt überhaupt hin?" fragte ich leicht gereizt.

Daphne hakte sich bei mir unter und schlug vor, erstmal zur Großen Halle zu laufen.

Bevor ich zustimmen konnte, war sie schon losgelaufen und so liefen wir dann schließlich zur Großen Halle.

Auf dem Weg trafen wir, wie sollte es auch anders sein, Draco, der mich mit erstauntem Blick musterte, aber das war nicht das einzige, das dein Blick mit sich brachte.

Ich spürte, dass er traurig war, nur wusste ich nicht warum...ich war mir aber auch nicht sicher, ob ich es herausfinden möchte.

Daphne lief mit mir an ihm vorbei und steuerte weiterhin die Große Halle an.

Dort angekommen änderte sich mein gelangweilter Gesichtsausdruck zu einem Überraschten, denn vor uns stand...

Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt