Geheimnisse

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14:50 Uhr, 22. August 1996

Noch befand ich mich in der Winkelgasse, aber laut den Schildern würde die Nokturngasse nicht mehr weit sein.

Ich stieß schließlich auf ein Schild, auf dem Nokturngasse stand, mit einem Pfeil nach rechts darunter.

Ich musste also nur rechts abbiegen und dann würde ich da sein.

Jedoch kamen mir zwei Personen zuvor. Draco und Narzissa Malfoy.

Schnell versteckte ich mich hinter einem Gebäude und beobachtete die zwei. Erst bog Narzissa in die dunkle Seitengasse ein und dann Draco, nach kurzem Zögern.

Vorsichtig schlich ich ihnen nach und konnte gerade noch sehen, wie sie links abbogen.

Meine Schritte wurden schneller. Ich verfolgte sie bis sie einen Laden betraten.

Borgin und Burgs

Zierten die Worte das alte Holzschild überhalb des Ladens.

Der Laden sah finster aus. Wie ein rein schwarzmagisches Geschäft.

Sollte ich es betreten? Ich hatte mich komplett schwarz gekleidet, also könnte man meinen dass ich eine ,,böse" Absicht hatte.

Kurz bevor ich den Laden betreten wollte, zog Fenrir Greyback den Vorhang zu, den Blick auf das Hausdach neben uns gerichtet.

Auch mein Blick fiel auf das Hausdach. Huh? Da war doch gar nichts...

Ich sah weiter hin und ganz langsam tauchten die Köpfe dreier Personen auf: Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley.

Trotzdem wir früher nicht das beste Verhältnis hatten, fragte ich sie: ,,Was macht ihr denn hier?".

Ron erwiderte angewidert: ,,Die Frage sollte eher lauten, was du hier schwarz angezogen vor dem Laden machst. Fungierst du jetzt etwa auch zum Todesser?".

Ich war überrascht von der Frage und entgegnete: ,,Wieso ,,auch''?".

Misstrauische Blicke begegneten meinem.

Harry öffnete den Mund und wollte gerade anfangen zu reden, da unterbrach Hermine ihn leise: ,,Harry hör auf! Ich glaube sie weiß es noch nicht..".

Da ich natürlich alles gehört habe, fragte ich misstrauisch: ,,Was weiß ich denn nicht?".

,,Achtung sie kommen raus!" sagte Ron leise und augenblicklich verschwanden die 3 wieder hinter dem Dach.

War es nur eine Ablenkung? Ich sah zur Tür und tatsächlich wurde sie langsam geöffnet.

Panisch zog ich meine Kapuze tiefer ins Gesicht und versteckte mich um die nächste Ecke, den Rücken dem Weg zugewandt.

Ich hörte ein Knarzen und dann eine tiefe, kratzige Stimme sagen: ,,Gut gemacht Draco! Umso schneller du das Ding fertig hast, desto schneller ist der Alte aus der Welt.".

Die Tür knarzte wieder. ,,Lass uns nach Hause gehen Draco" sagte nun eine sanfte Stimme. Es war definitiv seine Mutter, denn aus seinen Erzählungen weiß ich, dass niemand anderes so ein gutes Verhältnis zu ihm hatte.

,,Geh schon mal vor. Ich muss noch etwas besorgen" meinte Draco.

,,Na gut, aber pass auf dich auf" entgegnete seine Mutter, bevor sie mit einem kleinen ,,Plopp" verschwand.

Es war still. Nicht einmal Schritte waren zu hören.

Doch plötzlich sagte er leise: ,,Denkst du ich hätte dich nicht bemerkt?".

Mit wem redete er? Mit mir?

,,Ja ich rede mit dir, Lilly" beantwortete er meine unausgesprochene Frage.

Langsam drehte ich mich zu ihm um und sah in seine Augen.

Schweigen.

Wie sagt man? Die Augen sind der Spiegel der Seele? In seinen Augen sah ich Verzweiflung und Angst. Ob das zu seinem Charakter passt? Natürlich nicht! Er war ohnehin ein arroganter selbstverliebter Idiot!

,,Wieso bist du hier? Verfolgst du mich etwa?" fragte er.

,,Nein...naja vielleicht. Ich habe deinen Brief gefunden, den du vergeblich versucht hast zu verbrennen. Willst du mir vielleicht irgendetwas erzählen? Vielleicht deinen plötzlichen Sinneswandel oder generell dein Verhalten?" warf ich ihm vor.

,,Ich wüsste nicht, weshalb es dich etwas angeht" konterte er.

,,Du willst es also schon wieder darauf anlegen? Es geht mich etwas an, weil du den Zettel in meinen Kamin geschmissen hast und plötzlich total verschlossen warst und dann meintest du auch noch, du bräuchtest eine Auszeit. Außerdem dachte ich, unserer Beziehung stände nichts im Weg und jetzt so etwas!" schoss es aus mir heraus.

,,Lilly...hör zu...es ist zurzeit einfach alles kompliziert! Ich darf und werde dir nichts erzählen, aber früher oder später wirst du es eh von allein herausfinden. Ich denke es ist das Beste, wenn jeder von uns ab jetzt seinen eigenen Weg geht, aber vorher habe ich noch eine Bitte an dich: Pass auf dich auf und versuche bitte nicht mich aufzusuchen!" waren seine letzten Worte, bevor er mit schnellen Schritten davon lief.

Schon wieder ist er gegangen.

Schon wieder hat er mich mit vielen offenen Fragen stehen gelassen.

Fragen, die er mir jetzt nicht mehr beantworten könnte und wollte.

Denn jetzt war er weg.

Und vermutlich für immer...

Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt