Am nächsten Morgen wachte ich gähnend auf. Ich schlug die Augen auf und sah mich nach Draco um.
Er saß in der Ecke auf dem Sessel mit einer nachdenkliche Miene. Besonders sein blondes Haar, stach mir ins Gesicht, weil die Sonne darauf schien. Nervös spielte er mit seinen Fingern.
Etwas stimmte nicht, offensichtlich, denn das war Draco Malfoy. Ein arroganter, unvergleichbarer, reicher Reinblüter.
,,Stimmt was nicht?" fragte ich mit krächzender Stimme. Er schreckte zusammen und beäugte mich misstrauisch.
Was zum Teufel war denn los mit ihm?
,,Draco sag doch, was nicht stimmt!" meinte ich nun etwas lauter. Ungeduldig wartete ich auf seine Antwort und sah währenddessen an mir herunter.
Nun ja ich hatte keine Klamotten an, wie sollte es auch sonst sein. Also nicht, dass es normal wäre aber ihr wisst schon, was ich meine.
Peinlich berührt sammelte ich meine Sachen zusammen und zog mich eilig an.
Nun meldete auch Draco sich endlich zu Wort: ,,Ich denke es war ein riesengroßer Fehler und wir sollten die ganze Sache vergessen". Erschrocken über seine Worte, war ich nicht in der Lage, etwas zu sagen.
Zu groß war die Angst, dass ich etwas falsches sagte oder es schlimmer machte, als es eh schon war.
Er sprach weiter: ,,Das damals...das meinte ich natürlich nicht ernst. Ich wollte dich nie ausnutzen für Macht oder Geld...zu diesem Zeitpunkt war es für mich eher...wie sagt man? Liebe auf den ersten Blick? Ich habe all deine Ablehnungen, dein Handeln und sogar deine Hochzeit akzeptiert-" an diesem Punkt unterbrach ich ihn: ,,Du weißt genauso gut, wie ich, dass ich das nicht wollte!".
,,Davon war nie die Rede! Es geht mir einfach nur darum, dass ich die ganze Zeit darauf gewartet habe, dass du dich möglicherweise doch umentscheidest und selbst jetzt endlich, wo du dich endlich umentschieden hast, schwärmst du noch immer für ihn. Dadurch wurden mir die Augen geöffnet. Es gibt keine Liebe. Sie existiert einfach nicht. Liebe ist einfach nur ein anderes Wort für Schmerz. Und da ich den nicht mehr spüren will, werde ich mich nun von dir verabschieden. Ich werde die Vergangenheit hinter mir lassen" sagte er und ich hörte wie gebannt zu.
Seine Worte erschraken mich. Er wusste nichts von all dem. Er wusste nicht was mit Cameron geschehen war oder wie es mir ging. Er wusste gar nichts.
Diese Vorwürfe trieben mir große Tränen in die Augen. Das Gefühl von Schmerz und Trauer breitete sich wieder in mir aus und ließ meine Welt zusammenstürzen.
Außerdem...was war denn geschehen, dass er plötzlich so einen Sinneswandel hat? Was war gestern Abend noch geschehen?
,,Hör auf damit! Du hast keinen Grund zu heulen!" schrie Draco wütend und irgendwie...verletzt.
,,Das kannst du nicht beurteilen! Du weißt gar nichts! Hast du eine Ahnung was ich in letzter durchmachen musste?" schrie ich nun schluchzend zurück.
,,Erzähl, aber ich werde ganz bestimmt nicht einen auf Psychater machen!" meinte er protzig und lehnte sich lässig an den Türrahmen.
,,Ich wollte diese ganze Scheiße nicht! Seit fast einem Jahr habe ich keine Eltern mehr. Vor ein paar Monaten wurde ich mit 16 Jahren gekrönt und mir wurde eine riesige Verantwortung gegeben! Ein paar Tage später werde ich mit irgendsoeinem Typen verheiratet, der mehrere Male versucht hat mich umzubringen und im Endeffekt stellt sich dann heraus, dass er ein Todesser war. Weißt du, wie sich das anfühlt? Dann wurde Cameron vor meinen Augen ermordet und auch ich musste um mein Leben bangen. Seitdem bin ich ganz allein und führe ein mehr als chaotisches Leben. Ich kann einfach nicht mehr! Es ist zu viel für mich, deshalb ist ein Junge, der mir irgendwelche unnötigen Dinge vorwirft, gerade so ziemlich mein letztes Problem." erklärte ich mit lauter Stimme.
Ein Blick in Dracos Augen verriet mir, dass er geschockt war.
Schweigen.
Er musste die Informationen erst einmal verarbeiten. Plötzlich stützte er sich vom Türrahmen und...das durfte doch nicht wahr sein!
Gute Nacht!💤 Bis zum nächsten Kapitel🙋♀️
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Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF)
FanfictionIhr Leben ist alles andere als magisch. Es ist kalt und vom Schicksal bis auf das Letzte geplant. Die junge Prinzessin von Castellia stürzt von einem Ereignis in das nächste und verliert dabei beinahe den Sinn für die Realität. Jedes Mal, wenn sie d...