Gründe

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Am nächsten Tag wachte ich mit gemischten Gefühlen auf.

Zum einen war ich glücklich, da Dracos Erinnerungen zurück geholt werden würden, doch dann wäre er wieder so eiskalt zu mir und das versetzte mich wiederum in traurige Stimmung.

Die Zeit in der ich mich umzog und mich fertig machte, um, wie so oft, nach Hogwarts aufzubrechen, verflog schneller als gedacht.

Schließlich apparierte ich vor das Tor der berühmten Zauberschule.

Jeder Schritt den ich lief, machte mich noch nervöser.

Ich wollte es so schnell, wie möglich hinter mich bringen.

Doch davor würde ich mich noch einer Hürde stellen müssen, undzwar Draco zu finden.

Vielleicht hatte Daphne ihn ja schon gesehen. Ich hatte mich mit ihr um 11:30 Uhr in der Eingangshalle verabredet.

Pünktlich kam ich an, jedoch war von Daphne noch keine Spur zu sehen.

Ich sah abwechselnd durch die Gegend und auf meine Armbanduhr.

11:31 Uhr

11:32 Uhr

11:33 Uhr

Plötzlich hielt mir jemand von hinten die Augen zu.

,,Naa wer bin ich?" fragte die Person, die ich sofort an ihrer Stimme erkannte.

,,Daphne" meinte ich trocken.

,,Hey was ist los? Schlechte Laune?" fragte meine beste Freundin gleich.

,,Ich hab bloß Angst, dass etwas schief geht. Hast du Draco heute schon gesehen?" entgegnete ich hoffnungsvoll.

,,Ja er war im Gemeinschaftsraum" meinte sie.

,,Wirklich? Oh mein Gott! Wir müssen da jetzt sofort hin!" quietschte ich aufgeregt und nahm sie am Arm.

,,Bleib mal ganz ruhig Lilly" lachte Daphne und lief mit mir los.

Schnell kamen wir am Eingang des Gemeinschaftsraumes an.

,,Reinblut" sprach Daphne das Passwort, woraufhin uns der Zugang gewährt wurde.

Ganz vorsichtig warf ich einen Blick hinein und tatsächlich war er dort.

Er saß auf einem der Sofas mit nachdenklicher Miene.

Was war bloß mit ihm los?

Er hat sich in letzter Zeit deutlich verändert. Vorallem seitdem er diese Verabredung in der Nokturngasse hatte.

,,Und was machen wir jetzt? Er wird und sowieso ignorieren" gab Daphne besorgt von sich.

Ich dachte nach.

Als wir uns das erste Mal sahen, war er sichtlich interessiert daran mich kennenzulernen und auch nachdem er seine Erinnerungen verloren hat, schien er auf mich keinen bösen Eindruck zu machen.

Vielleicht würde er sich ja sogar darauf freuen mich wieder zu sehen.

,,Ich habe eine Idee Daphne. Lass mich das machen" meinte ich und lief langsam auf ihn zu.

Er schien mich noch immer nicht zu bemerken.

Lautlos setzte ich mich neben ihn.

Diesmal zuckte er zusammen und drehte sich ruckartig zu mir.

,,H-hey Lilly...was machst du denn hier?" fragte er peinlich berührt.

Was sollte ich antworten?

Das hatte ich mir nicht überlegt...

,,I-ich.."

Komm schon!

,,Ich wollte mit dir reden" sagte ich schließlich.

,,Du wolltest mit mir reden?" wiederholte er meinen Satz.

,,Ja, es ist ziemlich wichtig! Wollen wir vielleicht ein bisschen über das Geländer spazieren?" schlug ich vor.

,,Ja warum nicht" murmelte er und stand auf.

Ich stand ebenfalls auf und verließ mit ihm den Raum. Draußen wartete Daphne.

,,Was macht ihr jetzt?" fragte Daphne leise.

,,Wir treffen uns in Dumbledores Büro" flüsterte ich ihr zu und lief an ihr vorbei.

Als wir die Kerker verließen, traten wir erstmals in Kontakt mit der Sonne, bevor wir an die frische, aber kalte, Luft kamen.

,,Also über was wolltest du denn jetzt mit mir reden?" fragte Draco angespannt.

Ich überlegte angestrengt.

Es musst etwas realistisches sein.

Vielleicht würde ich ja sogar an ein paar Informationen bezüglich seiner Verhaltensänderung herankommen.

,,Ich sehe, dass es dir momentan nicht gut geht und wollte sagen, dass wenn du jemanden zum Reden brauchst, du gern zu mir kommen kannst" sagte ich spontan.

,,Danke! Und ich kann dir auch wirklich vertrauen?" kam es von ihm.

,,Natürlich" antwortete ich lächelnd.

,,Also...ich darf nicht zu viel verraten, aber unter anderem liegt es an meinem Vater" erklärte er.

,,Was ist denn mit deinen Vater?" fragte ich mit erstickter Stimme.

Zögernd antwortete er: ,,Er ist vor einem halben Jahr nach Askaban geschickt worden. Meine Mutter leidet darunter sehr und hat immer Angst".

,,D-das tut mir leid" sagte ich. Tatsächlich hatte ich das nicht gewusst.

,,Schon okay. Es ist zurzeit halt alles ein bisschen schwierig"

,,Und was ist der Grund dafür, dass du so oft im Unterricht fehlst?" fragte ich.

Stille.

Er wurde nervös.

,,D-darüber darf und kann ich nicht reden" sagte er bestimmt.

,,Das ist okay", meinte ich, ,,Ich muss noch etwas besorgen, kommst du mit?".

Seine Mimik entspannte sich wieder.

,,Ja klar".

Ich war höchst erfreut über seine Antwort, denn ich wollte nichts besorgen, sondern endlich mit ihm zu Dumbledore gehen.

Innerlich klopfte ich mir auf die Schulter für diesen schlauen Weg ihn zu Dumbledore zu bringen.

Die Eisprinzessin (Draco Malfoy FF) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt