2. Kapitel

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2. Kapitel


London School of Arts, eine relativ bekannte Schule etwas außerhalb des Londoner Zentrums.

Es gibt drei Zweige, den Kunstzweig, für künstlerisch begabte aller Art, der über einen großen Zeichensaal, viele Staffeleien und weiter Mal-Utensilien verfügt.

Den Musikzweig, für hauptsächlich Instrumentenbegabte, worunter sich aber auch einige gute Sänger und vor allem Songwriter befinden, denen zwei Musikräume, ein Chorraum, haufenweise Notenbücher und Instrumente zur Verfügung gestellt sind.

Und schlussendlich noch der Dramazweig mit all den Schauspieltalentierten, mein Zweig.

Dieser hat nicht nur mengenweise Regale an Text- und Drehbüchern mit Stücken aller Art und verschiedenste Kostüme, sondern auch die große Bühne der Aula - die meistens für Auftritte bei Schulfeiern verwendet wird - und zwei mit einer kleineren Bühne ausgestatteten Klassenräume zum Proben oder Aufführen von Hausaufgaben.

Es gibt pro Jahrgang drei fixe Klassen, in denen wir jeweils die Hauptfächer miteinander haben. Die individuellen Fächer jedoch haben wir mit den Leuten gemeinsam die im selben Zweig sind wie wir.

Ich denke das System der Schule ist ziemlich simpel, und ich bin froh sie gewählt zu haben - beziehungsweise aufgenommen geworden zu sein.

Doch so toll die Schule auch ist, es gibt doch so einige Nachte-

„Hey Wischmob!", holte mich ein Ruf hinter mir aus meinen Gedanken. Louis.

Nicht das ich mich unter ‚Wischmob' beleidigt fühlte, es war einfach ein so niedriges Schimpfwort, und der Fakt, dass man damit beleidigt wurde und nicht wirklich eine Antwort darauf weiß - was soll man auch schon sagen? - nervt einen eben.

Es gab immer wieder viele Leute die Louis' sinnlose neue Spitznamen für mich kopierten und lustig sein wollten, doch diese machten mir nie etwas aus.

Die Einzigen Bemerkungen, die es durch meine Mauern der Außenignoranz schafften, waren die von Louis.

Ich erwischte mich immer öfter dabei wie ich ständig über ihn und was er sagte nachdachte. Klar, sein Spitzname für mich war auf meine Haare bezogen, aber ich verstand nie warum.

Um ehrlich zu sein mochte ich meine Frisur ganz gern, ein frisches braun und eben etwas länger und lockiger als der Durchschnitt, aber das war doch noch lange nichts Schlechtes.

Immer öfter ertappte ich mich auch dabei, wie ich immer mehr Zeit im Bad vorm Spiegel verbrachte und mehr an meinen Haaren herumzupfte.

Wie ich im Gang schon beinahe Ausschau nach ihm hielt und leicht darauf hoffte, dass ihm meine Frisur gefiel.

Das er vielleicht einen neuen Namen findet, oder ganz aufhört. Vielleicht sogar etwas Nettes sagt.

Aber da kann ich lange träumen.

Ich verstand auch nie, was mich immer wieder dazu brachte ihm zu helfen. Nach einem halben Jahr seiner Sticheleien war ich immer noch bereit, ihm zu helfen seine gefallenen Bücher zurück ins Schließfach zu befördern, nachdem ich gegen ihn gerannt war.

Er hatte mich darauf dankbar angelächelt, doch am nächsten Tag war nichts anders.

Und ich wusste ich würde ihm wieder helfen, wenn es dazu kommen sollte. Ich wusste auch, wie sehr auch versuchte den letzten Funken Hoffnung in mir zu ersticken, dass ich doch jeden Tag erneut optimistisch war, da er sich ja vielleicht ändern könnte.

Obwohl ich noch tiefer in mir wusste, dass es nicht so sein würde.

Und obwohl ich selbst dagegen war, hoffte ein kleiner, unauslöschbarer Teil in mir weiter, und das Schlimmste war:

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt