23. Kapitel

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23. Kapitel

„L-Liam, kann ich vorbeikommen?", sagte ich den Moment den er abhob, anstelle jeglicher Begrüßung. Meine Stimme war zittrig und ich schniefte, während ich in mein noch stilles Handy horchte und auf eine Antwort wartete.

Liams Stimme war überrascht, jedoch besorgt. „K-Klar, Harry, was ist los, wo bist du?"

„Kö-önnen wir darüber reden, w-wenn ich da bin?", fragte ich, meine Stimme schon nahe an einem Schluchzen, welches ich aber die ganze Zeit über zurückzuhalten versuchte. Genau wie all die Tränen, was jedoch fehlgeschlagen war.

„Okay.", meinte Liam und ich legte auf, meine Beine bereits in Bewegung gesetzt.

Na toll, jetzt musste ich ins andere Gebäude rüber.

Ich zog meine Jacke enger um mich, als ich die große Tür aufdrückte und in die kalte Nachtluft hinaustrat.

Als der leichte Wind, der in mein Gesicht wehte auf die feuchten Tränen auf meinen Wangen traf, fühlte er sich eisig kalt an. Genau wie mein Herz in dem Moment, meine Gedanken, und alles andere auch.

Ich versuchte meine Emotionen noch so lange wie möglich zurückzuhalten, zumindest bis ich bei Liam war, denn in diesem Zustand wollte keiner so wirklich gesehen werden.

Meine Finger fühlten sich kalt und steif an, dennoch krallte ich sie kurzerhand in das Ende meines Jackenärmels und wischte damit so gut es ging die Tränen von meinem Gesicht.

So schnell mich meine Schritte trugen ging ich über den Hof, als ich auch schon bei dem Eingang angelangt war und in das warme Gebäude trat.

Für einen Moment hielt ich inne, schloss meine Augen und seufzte. Es war doch alles nicht fair.

Nachdem ich meinen Weg fortsetzte hatte ich auch bald Liams Tür erreicht und klopfte, nach kurzem Zögern, an.

Keine Sekunde später war sie auch schon offen, und Liam zog mich in sein Zimmer.

Seine bereits besorgten Augen weiteten sich nur bei meinem Anblick: wässrige und gerötete Augen.

„Harry, was ist denn-", fing er an, doch in diesem Moment kam alles auf mich hereingebrochen. In diesem Moment konnte ich alles nicht mehr zurückhalten, meine Wände stürzten ein.

Ohne es wirklich zu kontrollieren, warf ich mich ihm um den Hals, vergrub mein Gesicht an seiner Schulter und ließ den Tränen freien Lauf.

„Oh mein Gott, was ist nur passiert?", fragte er beinahe erschrocken, als seine Arme sich sofort um mich schlangen.

„E-es ist nicht f-fair.", schluchzte ich gegen sein T-shirt, welches bereits ganz nass war, doch ein guter Freund wie er war, machte ihm das nichts aus.

Er seufzte nur und strich mit seiner Hand beruhigend meinen Rücken auf und ab, ließ mich einfach ausheulen, bis ich mich etwas beruhigt hatte.

„Danke.", murmelte ich schwach, als ich mich von ihm gelöst hatte.

„Selbstverständlich.", gab er mit einem schwachen Lächeln zurück, bevor er wissend meine Hände in seine nahm.

„Die sind echt kalt, warst du draußen? Willst du nen Tee, zum Aufwärmen?", schlug er vor, und innerlich rollte ich meine Augen.

Nein danke, ich hatte vorhin Tee, aber vorhin generell war nicht gerade angenehm.

„J-Ja, bitte.", antwortete ich, meine Stimme wieder, beziehungsweise noch immer sehr zittrig. Denn wie auch immer, kalt war mir wirklich und zu der ganzen Geschichte kamen wir ja erst, das konnte Liam ja nicht wissen.

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt