4. Kapitel

14.4K 948 301
                                    

4. Kapitel


Gespannt saß ich in der Aula, es waren bereits die meisten Schüler anwesend, welche verstreut in den ersten paar Reihen saßen.

Ich hingegen saß alleine in der Vierten, hinter allen anderen, die bisher noch gedämpft mit ihren Sitznachbarn plauderten, und wurde somit wenig beachtet.

Liam war eine echte Ausnahme, denn ansonsten war ich wirklich kein sozialer Mensch, ich hatte auch nie den großen Drang meine Familie oft zu besuchen oder ähnliches.

In dem Moment kam Louis durch die hölzerne Doppeltür, er war alleine, und soweit ich wusste waren seine Freunde Niall und Zayn im dritten Jahrgang, also in Liams Gruppe.

Einige Köpfe drehten sich in seine Richtung und er schenkte allen ein herzliches Lächeln, winkte etwas.

Sein Blick scannte durch den Raum, als er mich entdeckte und seine Lippen sich in ein Grinsen formte.

Er begann durch die Reihen zu schlendern, klatschte dabei ein paar Leute ab oder grüßte sie, obwohl er die meisten, soweit ich wusste, nicht einmal wirklich kannte.

Er war im Gegensatz zu mir total sozial, er hatte echt viele Freunde und Dutzende Bekannte, verstand sich mit jedem sofort prächtig und war allen immer gleich sympathisch.

Vielleicht war das der Grund wieso wir nicht klar kamen, diese Eigenschaften kann man ja nicht wirklich kombinieren?

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als sich jemand auf den Sitz neben mir fallen ließ. Überrascht wendete ich meinen Kopf und war es umso mehr, als kein anderer als Louis neben mir saß; er grinste mich frech an und seine Augen schienen irgendwie aufzublitzen.

Gott, seine Augen...

Ich schluckte und zwang mich wieder nach vorne zu sehen. Das Ganze war komisch, und ich wusste nicht, ob er wieder irgendetwas vorhatte.

Einfach ruhig bleiben, dachte ich, aber wenn das nur so leicht wäre.

Jegliche Körperteile begannen zu kribbeln, als sich die Nervosität in meinem Körper ausbreitete, und es schien als müsste ich mich überall kratzen.

Jede Position kam mir komisch vor und ich konnte nicht still sitzen, wollte mich wiederrum aber auch nicht bewegen, alles in mir spielte verrückt.

Gott sei Dank kam bald der Lehrer herein und ich hatte zumindest ein wenig Ablenkung.

Mit seiner einen Hand schloss er die Doppeltür hinter sich, in der anderen hielt er einen Stift über einem Stapel Papieren.

Anstatt sich auf die Bühne der Aula zu stellen setzte er sich auf die Kante der Bühne, ließ seine Beine herunter baumeln und lächelte uns begrüßend an.

Aufregung machte sich in mir breit; nicht nur weil ich Louis aus den Augenwinkeln hin und wieder in meine Richtung blicken sah, und generell oft seinen Blick auf mir spürte, sondern weil wir nun endlich erfahren würden, um was es sich bei diesem ‚großen Projekt' handelte.

„Hallo Klasse, ich schätze mal ihr seid alle schon gespannt, was wir alles für das Jubiläum vorhaben, oder?", begann er und legte seine Unterlagen neben sich ab, behielt nur das oberste Blatt in seiner Hand. Sein Blick schweifte kurz über die Schüler, wahrscheinlich checkte er die Anwesenheitsliste.

Währenddessen hörte ich, wie Louis sich bewegte und in seinem Sitz herumrutschte. Wenig später spürte ich ein Gewicht auf meinen Knien und mein Kopf schnappte in seine Richtung.

Er saß seitlich auf seinem Platz, an die Armlehne hinter ihm gelehnt und seine gekreuzten Beine auf meinen Knien, beziehungsweise Oberschenkeln abgelagert.

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt