22. Kapitel
„Willst du nachher noch mit zu mir kommen?", fragte Louis plötzlich und mir blieb für einen Moment die Luft weg, denn lud er mich gerade wirklich zu sich nach Hause ein?
„Du weißt schon, etwas die Aufführung feiern, unter uns zwei Hauptdarstellern eben.", fuhr er fort und ich nickte mit einem schüchternen Lächeln.
„Okay.", bestätigte Louis und lächelte mich an.
Dann trennten wir uns für einen Moment um mit ein paar der anderen Schauspieler und Mitwirkenden zu reden, oder Glückwünsche und Komplimente von anderen entgegenzunehmen.
Liam bahnte sich seinen Weg durch den vollen Raum hinter der Bühne und kam schließlich bei mir an.
„Verdammt gut gelaufen, Gratulation!", meinte er begeistert, als er mich in eine kurze Umarmung schloss.
„Danke.", antwortete ich und grinste.
„Und wer hat dir von Anfang an gesagt, dass du mitmachen sollst? Wer hat dich beinahe gezwungen mitzumachen und dich für die Hauptrolle zu bewerben?", nörgelte er spielerisch und ich fing an zu lachen.
„Hör auf, du hast ja Recht.", meinte ich.
„Danke.", fügte ich hinzu, doch dieses Danke meinte so viel mehr.
Nicht einfach 'Danke, dass ich wegen deinem Druck mich zu bewerben die Hauptrolle bekommen habe und nun eine echt erfolgreiche Aufführung absolviert habe'.
Es war ein Danke, dass ich mich wegen dir beworben habe, und die Hauptrolle bekommen habe.
Danke, dass ich wegen dieser Rolle so viel mit Louis proben musste.
Danke, dass ich dadurch so viel Zeit mit ihm verbringen konnte, ihm näher kommen, was sonst nie passiert wäre.
Danke, dass ich ihn deswegen küssen konnte.
„Schon okay, ich mach doch nur nen Spaß.", versicherte mir Liam. „Habt ihr Schauspieler noch irgendeine After-Show-Party, oder machen wir noch irgendwas, oder bist du schon müde?"
Mein Körper spannte sich für einen kurzen Moment an, denn verdammt, ich musste nun meinen besten Freund anlügen. Der mich hoffentlich nicht durchschauen konnte (wobei meine Chancen schlecht waren, da er gut ihm durschauen war und ich leicht durchschaubar).
„Nein, i- ich denke ich gehe zurück ins Zimmer, schlafen und so. Die ganze Aufregung hat mich ziemlich müde gemacht."
„Oh, okay. Auch egal, vielleicht sehen wir uns morgen, schreib mir einfach, okay? Ich muss jetzt nämlich auch dann gehen, und außerdem will ich hier hinten nicht stören."
„Du störst schon nicht.", schmunzelte ich. „Aber okay."
Denn ja, okay, ich hatte nicht viel dagegen, dass er so schnell wie möglich ging.
Nach ein paar Minuten kam auch Louis wieder zu mir.
Kurz zogen wir uns um, wurden noch etwas abgeschminkt, und lehnten das Angebot mit dem Rest der Gruppe noch auszugehen ab (welche ziemlich enttäuscht und schwer abzuschütteln waren, denn hallo? Die beiden Hauptrollen?!)
Jedenfalls packten wir unsere Sachen und machten uns auf den Weg, draußen war es bereits dunkel und die Nachtluft war kalt.
Wir gingen relativ nahe an einander, weshalb unsere Arme und Hände sich immer wieder mal berührten, und wie viel würde ich nur geben um seine Hand in diesem Moment einfach in meine nehmen zu können.
Wie sich herausstellte hatte er auch ein Zimmer bei den Wohnheimen, sogar in meinem Gebäude, aber so gut wie am anderen Ende.
Auf dem Weg unterhielten wir uns die ganze Zeit, und es war echt angenehm.
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Opposites - Larry Stylinson AU
FanficWenn man ehrlich war hatte Harry - schüchtern, unsicher und insgeheim schwul - schon immer was für Louis - bekannt, beliebt und überaus talentiert - übrig, obwohl der einzige Kontakt der beiden aus Louis' täglichen Sticheleien an Harry bestand. Doch...