24. Kapitel
Das Wochenende zog sich langsam und mühsam über die zwei Tage aus denen es bestand, und obwohl ich eine Menge Zeit - wohl mehr Zeit als mir lieb war – zum Nachdenken hatte, konnte ich mich nicht entschließen ob es besser war, wenn mir die Zeit bis zur Schule und einem möglichen Wiedersehen mit Louis länger vorkam oder nicht.
Die meiste Zeit dieser beiden Tage verbrachte ich bei Liam, wir redeten kaum etwas, doch ich brauchte ohnehin nur die Gesellschaft an sich.
Liam war der beste Freund den man sich wünschen könnte. Denn auch wenn er sich nicht unbedingt bemühte seine Erleichterung, wenn Sonntagabend endlich erreicht war, zu verstecken, ließ er mich dennoch die geschätzten 48 Stunden sein Bett belagern, den Akku all seiner technischen Geräte aufbrauchen, um mir dann von ihm persönlich das Aufladekabel bringen zu lassen, und beinahe seinen ganzen Essens- und sowieso kompletten Eisvorrat aufessen, ohne auch nur irgendwas davon wegzuräumen.
„Ich hoffe nur, dass ich das auch von dir erwarten kann, falls ich mal in dieser Lage sein sollte.", meinte er nur dazu.
Am meisten in Verwendung war sein Laptop, an dem ich mir einem Film nach dem anderen und unendliche 'lustige' Videos reinzog, die aber kläglich daran scheiterten, mich aufzuheitern.
Den 85% der Zeit schweiften meine Gedanken von dem Geschehen auf dem Bildschirm ab und drehten sich nur noch um das was passiert war und meine elende Situation.
Vielleicht überreagierte ich einfach, immerhin war ich das erste Mal so richtig verliebt, und da musste ja nicht gleich was draus werden.
Andererseits lernten viele andere in genau meinem Alter diesen jemand kennen, mit dem sie dann bereits mehrere Monate oder sogar Jahre, in manchen Fällen sogar ihr restliches Leben verbringen.
Wahrscheinlich war ich einfach viel zu unerfahren mit diesem Thema und interpretierte alles falsch, weshalb ich ständig enttäuscht wurde.
Es war bestimmt nicht die letzte Enttäuschung in meinem Leben, doch nach schlechten Zeiten kamen auch immer wieder gute Zeiten und darum sollte ich jetzt nicht länger in Selbstmitleid versinken, sondern nach vorne sehen.
Ich musste eben über ihn hinwegkommen, meine Lage nicht so überdramatisieren und irgendwann treffe ich dann den Richtigen, früher oder später.
~*~
Schließlich hatten wir Montag erreicht und die Schule begann wieder. Es überraschte mich, wie viele Leute mich nun (aner)kannten, doch irgendwie fühlte es sich toll an, dass so viele, die ich eigentlich nicht kannte, einfach am Gang auf mich zu kamen und mir zu der gelungenen Aufführung gratulierten, oder generell etwas Smalltalk machten.
Doch schon in der ersten Stunde erwartete mich eine unangenehme Überraschung.
Das Versprechen, dass wir wegen der Proben weniger Schulstunden und Hausaufgaben haben würden, war wohl nur zum Teil wahr.
Denn gleich nachdem die Mathe Lehrerin der Klasse einen Arbeitsauftrag gegeben hatte, kam sie auf mich zu und teilte mir mit, dass sie mir einige Nummern und Seiten im Buch aufgeschrieben hatte, die ich nachmachen sollte um mit dem verpassten Stoff nicht nachzuhängen.
Und wie es aussah, würde mich auch bei den restlichen Fächern ähnliches erwarten, was mir als Endergebnis einen Riesenhaufen an Hausaufgaben und Material zum Nachlernen bescherte. Toll.
Die ersten paar Stunden waren vorüber und ich hatte Mittagspause. Ich machte meinen Weg zur Cafeteria, wo ich mich mit Liam treffen würde.
Doch kurz bevor ich mein Ziel erreichte, sah ich ihn, am Gang ein paar Meter von mir entfernt. Er stand überlegend vor seinem Spint und biss nachdenklich auf seine Unterlippe, während er mit seiner rechten Hand darin umherwühlte und mit der linken durch seine Haare strich.
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Opposites - Larry Stylinson AU
FanfictionWenn man ehrlich war hatte Harry - schüchtern, unsicher und insgeheim schwul - schon immer was für Louis - bekannt, beliebt und überaus talentiert - übrig, obwohl der einzige Kontakt der beiden aus Louis' täglichen Sticheleien an Harry bestand. Doch...