42. Kapitel

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42. Kapitel

Weißt du was, ich bereue es gar nicht."

Immer wieder schwirrten Louis' Worte in meinem Kopf. Was sollte das denn nun wieder heißen? Konnte er nicht einmal aufhören mich zu verwirren?

Ständig arbeitete ich daran meine Gefühle zu mildern und vor allem meine unzerstörbare Hoffnung aufzugeben, und dann wenn es ohnehin schon schwer genug war und ich mein Bestes gab, kam er wieder und brachte mich mit einem einzigen Satz oder oft auch nur Wort oder sogar Blick komplett aus dem Konzept.

Mein Leben war schlicht und einfach unfair, und dieses Jahr war ganz und gar nicht für mich gemacht.

Anfangs kannten wir uns, flüchtig, und man kann es nicht wirklich so nennen, aber Louis 'mobbte' mich dezent. Durch die komischsten Umstände überhaupt, - das Projekt, das Theater, das Casting, die Themaänderung - kamen wir uns näher und was zuvor nur eine kleine Schwärmerei war entwickelte sich zu richtigen Gefühlen.

Und das Problem war, dass das Ganze zwischen uns schon von Anfang an irgendwie über die Proben hinausging; jede Geste und jede Interaktion - zumindest gab er mir das Gefühl.

Oder vielleicht war das Problem einfach sein Charakter; er war so unglaublich charmant und gab jedem umgehend das Gefühl von Zuneigung und Geborgenheit. Wie es aussieht hatte ich von Anfang an keine Chance all dem zu entkommen.

Doch es blieb ja nicht bei normalen, unerwiderten Gefühlen, sondern das Schicksal bescherte uns ein ewiges vor und zurück.

Der Auftritt war vorbei und somit auch unser Kontakt - was ich vorerst geglaubt hatte. Aber dann nahm er mich nach der Show mit zu sich und machte mich an - in unserer Freizeit!

Jedoch schickte er mich dann weg, weil seine Freunde vorbeikamen und eine Streiterei führte zur nächsten und dann kam er vorbei und wich mir nicht mehr von der Seite und widmete mir pausenlos seine Aufmerksamkeit.

Und dann war da die Party, die wohl uns beide wieder auf den Grund der Tatsachen zurückholte. Zu dem Fakt, dass ich nach allem Gefühle für ihn hatte, die er nicht für mich hatte.

Und wenn es nach dem nicht genug gewesen war, kam plötzlich das Interview, und die Wiederaufführung, also entschieden wir getrennt zu proben, worauf wir nach Venedig fuhren, wo Louis und ich sich plötzlich eine Suite teilten.

Alles war verwirrend genug und ich beschäftigt genug damit, in Selbstmitleid zu versinken, vor allem nachdem wieder ein Vorfall in betrunkenem Zustand zwischen uns passiert war. Parallel dazu musste ich mich wiedermal darauf konzentrieren meine ganzen Gefühle und Hoffnungen zu ersticken und zu genau diesem Zeitpunkt entscheidet sich Louis aus dem nirgendwo ein Kommentar zu hinterlassen, das indirekt darauf hindeutet (oder auch nicht, weil ich immerhin erst dabei bin meine Hoffnungen aufzugeben), dass er doch Gefühle für mich haben konnte.

Genervt stöhnte ich auf.

Ich wollte einfach, dass dieses Schuljahr so bald wie möglich vorüber ging.

Es war ein Neuanfang für alle Fächer und Noten, da die Proben meinen Lernrhythmus etwas durcheinander gebracht haben. Außerdem war dies Louis letztes Jahr, und ja, es würde verdammt wehtun ihn danach nie wieder zu sehen, aber ich musste akzeptieren, dass ein Happy End für mich wohl sowieso nicht mehr mit drin war, und dass das das Beste wäre.

Mit einem Seufzer stand ich auf und steckte mein Handy, sowie meine Geldtasche ein. Ich stellte sicher, dass ich meine eigene Schlüsselkarte für unsere Suite dabei hatte, weil ich mich nicht auf Louis verlassen wollte und ob wir gleichzeitig zurückkommen würden. Denn egal was alle anderen machten, heute würde ich nicht mit zur Bar gehen.

Opposites - Larry Stylinson AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt